Der 1. FC Nürnberg hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga den erhofften Befreiungsschlag gelandet und einen ersten Schritt aus der Krise gemacht. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller holte einen schwer erkämpften und immens wichtigen 2:0 (1:0)-Sieg gegen den SV Sandhausen und konnte erst einmal die Abstiegsränge verlassen. (Service: TABELLE der 2. Bundesliga)
Nürnberg gelingt Befreiungsschlag
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"Es war kämpferisch ein gutes Spiel und ein erster Schritt. Der Sieg war wichtig, wir haben aber noch viele schwere Spiele vor uns und noch nichts erreicht", sagte FCN-Trainer Jens Keller bei Sky.
Der Club ging beim erst zweiten Erfolg unter Keller durch einen sehenswerten Kopfballtreffer von Michael Frey in der 12. Minute in Führung. Robin Hack erhöhte mit einer starken Einzelleistung (53.) auf 2:0. Leart Paqarada scheiterte danach mit einem Foulelfmeter an FCN-Keeper Christian Mathenia (64.). Einziger Wermutstropfen für Nürnberg: Frey fehlt beim Spiel in Osnabrück wegen einer Gelb-Roten Karte (78.).
Für Sandhausen war es nach neun Spielen ohne Niederlage der erste Rückschlag. Das Team von Uwe Koschinat verpasste damit die Chance, den Anschluss an die vorderen Ränge zu halten. Die Nürnberger stoppten dagegen ihre Talfahrt mit nur sieben Punkten aus den letzten elf Spielen, spielerisch offenbarte der engagierte Absteiger aber noch viel Luft nach oben.
Jeder wisse, sagte FCN-Mittelfeldspieler Johannes Geis vor der Partie, "was die Stunde geschlagen hat". Der Druck war zu spüren. Trotz der frühen Führung wirkten die Franken, die Keller nach der 1:4-Pleite in Hamburg auf vier Positionen verändert hatte, lange verunsichert. Sandhausen agierte überlegen, konnte die Probleme des FCN aber nicht konsequent nutzen.
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Dresden bleibt im Tabellenkeller hängen
Schlusslicht Dynamo Dresden hat einen weiteren großen Schritt im Abstiegskampf der verpasst. Beim 1. FC Heidenheim kam das Team von Trainer Markus Kauczinski vier Tage nach dem 1:0-Heimsieg gegen Karlsruhe zu einem 0:0 und verbuchte nach sechs Pleiten wieder einen Auswärtspunkt.
Dresden ist mit 17 Zählern aus 20 Spielen derzeit vier Zähler vom rettenden Ufer entfernt. Heidenheim (31) kämpft nach zwei Spielen ohne Sieg im neuen Jahr um den Anschluss an die Spitzenteams.
Mit dem zu Jahresbeginn vom FCH ausgeliehenen Stürmer Patrick Schmidt in der Startelf startete Dynamo vor 12.000 Zuschauern durchaus mutig, aber vor allem defensiv gut organisiert. Da Spieltempo und Präzision in der Offensive zu wünschen übrig ließen, mangelte es jedoch auf beiden Seiten an Höhepunkten.
Nach der Pause bot sich auf der Ostalb ein ähnliches Bild, mit Vorteilen für die Heidenheimer, die mit etwas mehr Schwung aus der Kabine kamen. Die beste Chance hatte der eingewechselte Josef Husbauer für die Gäste, als er in der Schlussphase die Latte traf (86.).
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Darmstadt tritt auf der Stelle
Darmstadt 98 tritt weiter auf der Stelle. Das Team von Trainer Dimitrios Grammozis kam gegen den VfL Osnabrück trotz langer Überzahl nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus und ist seit nunmehr sechs Spielen sieglos. Dabei verloren die Lilien zwar nur einmal, dennoch muss der Ex-Bundesligist den Blick nach unten richten. Osnabrück liegt im gesicherten Mittelfeld.
"Der Punkt ist heute zu wenig, aber mit der Leistung der Jungs bin ich zufrieden. Der einzige Kritikpunkt ist, dass wir die Dinger vorne nicht konsequent zu Ende gespielt haben", so Darmstadt-Trainer Grammozis auf der PK nach Spielende.
Serdar Dursun (35.) brachte Darmstadt verdient in Führung, noch vor der Halbzeit gelang den Gästen aber durch Marcos Alvarez (42., Foulelfmeter) der Ausgleich. Patrick Herrmann hatte Felix Agu zu Fall gebracht. Osnabrück spielte in der zweiten Halbzeit nach der Gelb-Roten Karte für Kapitän David Blacha (64.) in Unterzahl, die Führung erzielte trotzdem der VfL durch Benjamin Girth (78.). Felix Platte (83.) gelang der erneute Ausgleich.
In einer offensiv geführten Begegnung war Darmstadt anfangs das bessere Team, das durch Tobias Kempe (12.) und Marvin Mehlem (15.) zu guten Chancen kam. Aus der Überlegenheit schlug Darmstadt aber zu wenig Kapital. Nach dem Seitenwechsel drängten beide Teams auf das zweite Tor, das die Gäste erzielten. Für Osnabrück hatte zuvor Joos van Arken (62.) nach einer Ecke die Latte getroffen. Auf der Gegenseite traf Platte.