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Steffen Baumgart vom SC Paderborn wettert nach KSC-Remis gegen Schiri

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Steffen Baumgart vom SC Paderborn wettert nach KSC-Remis gegen Schiri

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Baumgart redet sich erneut in Rage

Steffen Baumgart ist erneut Protagonist eines Interviews, das Wellen schlagen könnte. Der Paderborn-Trainer kritisiert nach dem Remis gegen den KSC den Schiri.
Der Paderborn-Trainer kritisiert nach dem Remis gegen den KSC den Schiedsrichter, vor allem weil Osmers seinen Spieler Jamilu Collins mit Gelb-Rot vom Platz geschickt hatte.
SPORT1
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von SPORT1

Es war ein aufsehenerregendes Interview, das Erinnerungen an das Wut-Gespräch nach dem Pokal-Aus gegen Borussia Dortmund weckte.

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Steffen Baumgart, Trainer des SC Paderborn, trat nach dem 2:2 seiner Mannschaft gegen den Karlsruher SC am 26. Spieltag der 2. Bundesliga vor das Sky-Mikrofon. Baumgart war sichtlich erregt, weil sich Paderborn in der Nachspielzeit den späten Ausgleich gefangen hatte. Vor allem aber, weil Schiedsrichter Harm Osmers seinen Spieler Jamilu Collins mit Gelb-Rot vom Platz geschickt hatte - wegen eines vermeintlichen Zeitspiels bei einem Einwurf in der 90. Minute (LIVETICKER zum Nachlesen).

Im Februar nach der BVB-Partie hatte Baumgart unter anderem von einer "absoluten Frechheit" gesprochen, am Freitag fand Paderborns Coach, dass sich der Schiedsrichter "in den Vordergrund" bringe. Generell seien "die Entscheidungen, die jedes Wochenende fallen, mittlerweile für den ganzen Sport traurig".

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SPORT1 hat das sechsminütige Interview im Wortlaut.

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Baumgart: So eine Situation ... Er holt gerade aus. Ich finde es schwierig, dass Spiele über eine solche Art entschieden werden. Das hatte mit dem Spiel gar nichts zu tun. Der wichtigste Mann oder der, der ein schönes Fußballspiel maßgeblich entscheidet, ist der, der eigentlich gar nicht zu sehen sein sollte. Null. Der bringt sich aber in den Vordergrund. Jetzt heißt es wieder, 17 Sekunden, elf Sekunden, zwölf. Das ist eine Entscheidung, die hat er getroffen.

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Ich war dann vielleicht auch zu emotional am Rand, es heißt ja dann immer, wir müssen den Respekt haben. Wenn ich den nicht hatte, entschuldige ich mich. Ich finde es nur schwierig, dass solche Spiele immer durch - es ist ja nicht das erste Mal, dass Spiele auf komische Art und Weise enden. Ich bin ja komplett bei ihm, wenn ich der Einzige wäre, der das so sieht. Aber ich glaube, wenn Sie meinen Kollegen fragen, oder die Jungs der gegnerischen Bank, ich glaube, die schmunzeln auch ein bisschen über die Entscheidung. Und das sind die, die tagtäglich Fußball spielen. Dann sage ich: Ja, wir müssen das akzeptieren, aber der entscheidendste Mann war heute leider kein Fußballer. Dabei haben beide Mannschaften meines Erachtens ein gutes Fußballspiel gemacht.

Frage: Sehen Sie ein System, eine Methode dahinter?

Baumgart: Um Gottes Willen. Da sollten wir vorsichtig sein, es gibt kein System oder Methode. Es ist ja auch nicht so, dass es uns trifft und andere nicht. Wir sehen ja jedes Wochenende diskussionswürdige Entscheidungen. Das hatten wir dieses Jahr ja nicht das erste Mal. Nach zwei Tagen ist uns dann allen klar, was wir alles falsch gemacht haben und die Schiedsrichter alles richtig. Das wird man uns dann wieder erklären (SERVICE: Tabelle der 2. Bundesliga).

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Das ganze Spiel können wir weitertreiben, Sie können sich jeden Einwurf des KSC angucken. Als es 0:1 und 1:1 stand und er (Osmers, Anm. d. Red.) nichts gesagt hat zu diesem Zeitpunkt. Dann verstehe ich nicht, warum er das dann da macht. Jetzt heißt es wahrscheinlich, er hat das öfter schon angesagt oder weiß ich was. Aber der Junge (Collins, Anm. d. Red.) hat in dem Moment ausgeholt und wollte den Einwurf machen. Also da muss ich sagen: Es ist ganz wichtig, dass er (Osmers, Anm. d. Red.) das gemacht hat. Damit verlieren wir zwei Punkte und müssen damit leben.

Baumgart: "Entscheidungen für den ganzen Sport traurig"

Frage: Haben Sie das Gespräch mit dem Schiri gesucht?

Baumgart: Wissen Sie, jetzt muss ich wieder vorsichtig sein, wenn ich das Gespräch suche. Denn ich habe den Eindruck, es geht ja immer darum, dass wir miteinander reden. Und ich bin jemand, der sehr oft in der Schiedsrichterkabine eine halbe Stunde oder eine Stunde später da ist, um solche Situationen zu besprechen. Wenn ich das Gefühl habe, dass jemand der wichtigste Mensch auf der Welt ist, dann fällt mir das schwer. Ich werde jetzt nicht sagen, dass er arrogant ist, weil er das bestimmt nicht ist. Aber so wie er sich aufführt, und dann in der Situation und dann heißt es wieder, wir sind's. Aber egal.

Ich versuche gerade sehr, mich zurückzuhalten, weil es sehr, sehr traurig für uns ist. Und ich meine wirklich traurig. Die Entscheidungen, die jedes Wochenende fallen, sind mittlerweile für den ganzen Sport traurig. Aber wie gesagt: Ich werde bestimmt demnächst wieder eine Nachricht bekommen, da wird man mir erklären, dass das alles korrekt und in Ordnung ist. Und dann mache ich nur den Hinweis: Alle Einwürfe des KSC bitte nachmessen. Und das hat nichts mit dem KSC zu tun. Und wenn die alle genauso schnell ausgeführt worden wären, wie er das gerne verlangt hätte, hätten wir vielleicht sogar zwei oder drei Minuten länger gespielt. Aber so ist das.

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Frage: Sie sind öfter in der Situation, dass sie Kritik in diese Richtung üben müssen. Sehen Sie eine grundsätzliche Möglichkeit, einen gemeinsamen Weg oder Ausweg zu finden?

Baumgart: Was für einen gemeinsamen Weg? Wir reden immer davon, in demselben Boot zu sitzen. Aber wir sitzen nicht in einem Boot, das ist nicht so. Wie soll ich das sagen? Man hat immer mehr das Gefühl, dass sich Leute von diesem Sport entfernen. Ob das Regeln sind, die gemacht werden, um mehr Tore zu haben. In Dortmund eine angebliche Berührung, die immer noch nicht nachgewiesen wurde. Dann heißt es, der im Abseits Stehende wäre in einer neuen Spielsituation, weil einer vielleicht den Ball leicht berührt. Das ist trotzdem für mich Abseits, weil es angespielt ist. Die Regel ist einfach so.

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Und Handspiele - wir wissen doch nicht, was am Wochenende wieder erklärt wird, dass alles richtig ist. Er hat entschieden, dass mein Spieler zu lange gebraucht hat. Das müssen wir akzeptieren. Ich hätte gerne gesehen, dass er die Karlsruher bei den gleichen Situationen, den gleichen Einwürfen, in der 60., in der 65., in der 45. genauso ermahnt. Bei Abstößen, wenn der Torwart den Ball länger als sechs Sekunden in der Hand hat. Das tut er auch nicht. Er hat diesmal entschieden, damit leben wir. Ich glaube, dass wir uns immer mehr voneinander entfernen. Dann reden wir wieder miteinander und eine Woche später ist wieder alles vergessen. Was soll's? Das Schlimme ist ja: Wir reden jetzt schon seit fünf Minuten nicht über das wirklich geile Fußballspiel.

Baumgart: "Lassen uns vom nächsten Spaß überraschen"

Frage: Was nehmen Sie sportlich mit?

Baumgart: Ich glaube, dass meine Jungs und auch beide Mannschaften ein gutes Spiel gemacht haben. Karlsruhe war in der ersten Halbzeit besser, wir sind nach der Pause sehr gut zurückgekommen. Wir haben sehr mutig agiert. Ich habe ein gutes Fußballspiel von beiden Mannschaften gesehen, mit sehr viel Feuer. Wir hatten die Chance, das 3:1 zu machen. Einmal wurde auf der Linie gerettet, einmal war es knapp daneben. Das ist die sportliche Geschichte. So ist das halt. Wenn man nach so einem Spiel weniger über die sportliche Geschichte redet, sagt das eigentlich alles.

Frage: Ist nun eine Gelegenheit, für Sie und die Mannschaft, etwas runterzufahren, oder lassen Sie keinen Spannungsabfall mehr zu im letzten Teil der Saison?

Baumgart: Ich weiß, dass kein Spannungsabfall mehr möglich ist. Aber ich habe den Jungs jetzt noch freigegeben, weil ich glaube, dass sie mich morgen nicht sehen möchten. Wir fangen am Montagnachmittag wieder an, gehen dann in die Länderspielpause und werden uns dann so gut wie möglich auf Nürnberg vorbereiten. Und dann lassen wir uns noch von dem nächsten Spaß überraschen.