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FIFA-Präsident Gianni Infantino bis 2023 im Amt bestätigt

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FIFA-Präsident Gianni Infantino bis 2023 im Amt bestätigt

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Infantino im Amt bestätigt

FIFA-Präsident Giovanni Infantino ist in seinem Amt bestätigt. Der Schweizer bleibt mindestens bis 2023 im Amt.
69th FIFA Congress
69th FIFA Congress
© Getty Images
von Sportinformationsdienst

Gianni Infantino verlor für ein paar Sekunden den Kampf mit den Tränen.

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Sichtlich bewegt und mit zittriger Stimme bedankte sich der alte und neue FIFA-Präsident bei allen, "die mich lieben und die mich hassen - ich liebe alle heute. Ich bin von eurer Unterstützung und eurem Vertrauen überwältigt."

Zu den Gratulanten gehörten nach der ungefährdeten Wiederwahl des Schweizers an der FIFA-Spitze am Mittwoch in Paris auch die Interimsbosse des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der im Weltverband erst einmal außen vor bleibt.

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Grindel kam mehr oder weniger schicksalhaft an die Verbandsspitze des Deutschen-Fußball-Bundes. Nach der Affäre rund um das Sommermärchen 2006 brauchte der DFB eine Veränderung an der Verbandsspitze und fand diese nach zahlreichen Absagen in Schatzmeister Reinhard Grindel, der das Amt von Wolfgang Niersbach übernahm.
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"Heute ist ein glücklicher Tag, heute ist ein Feiertag", sagte Infantino, der seit Februar 2016 im Amt ist: "In den vergangenen drei Jahren und vier Monaten ist aus dieser vergifteten, fast kriminellen Organisation das geworden, was sie sein soll. Eine Organisation, die sich um Fußball kümmert und den Fußball entwickelt." Inzwischen spreche "niemand mehr über eine Krise, über Skandale oder Korruption".

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DFB für Infantino aus politischen Gründen

Der DFB hatte schon am Dienstag verkündet, sich der großen Mehrheit anschließen zu wollen und für Infantino zu stimmen.

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Das hat vor allem politische Gründe. "Wir sind hier nicht angetreten, um den DFB noch weiter ins Abseits zu stellen, als er ohnehin schon ist", hatte Reinhard Rauball, wie Rainer Koch derzeit Übergangs-Präsident des Verbandes, gesagt.

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Wegen des Rücktritts des früheren DFB-Chefs Reinhard Grindel nach dessen "Uhren-Affäre" sitzt noch mindestens neun Monate lang kein deutscher Funktionär im FIFA-Council und UEFA-Exekutivkomitee.

Die wichtigen Entscheidungen werden ohne den DFB getroffen, was Rauball als "unschön" bezeichnete. 

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"Wir wollen, dass deutsche Stimme gehört wird"

Einen Automatismus, wonach beim Kongress der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Amsterdam im März 2020 in jedem Fall wieder ein DFB-Vertreter (oder eine Vertreterin) in die beiden Gremien rückt, gibt es nicht.

Hätte der DFB versucht, in Paris die Revolution gegen Infantino anzuzetteln, wäre das den Chancen auf die Rückkehr in die FIFA wenig dienlich gewesen.

"Wir wollen, dass die deutsche Stimme gehört wird. Das geht nur, wenn man miteinander und nicht übereinander spricht", hatte Koch, gesagt.

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Zusammen mit Rauball und Generalsekretär Friedrich Curtius saß er während Infantinos Wahl zentral in der Sitzungshalle und hatte beste Sicht auf den erneuten Triumphzug des Schweizers.

Der Applaus für den FIFA-Boss sei ein "eindeutiges Votum" gewesen, sagte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius: "Er geht absolut gestärkt aus dem Kongress hervor."

Koch betonte: "Unser Weg ist, dass wir nicht zu allem Ja sagen und alles abnicken, sondern ein kritischer Begleiter sein wollen."

Infantino gesteht Fehler ein

Dieser gestand am Mittwoch offen "Fehler" ein, ohne allerdings konkret zu werden.

"Aber das Wichtigste ist doch, dass man aus Fehlern lernt und versucht, es das nächste Mal besser zu machen", sagte Infantino, der vor seinem Aufstieg an die FIFA-Spitze von 2009 bis 2016 als UEFA-Generalsekretär gearbeitet hatte.

Der gelernte Rechtsanwalt, dessen Führungsstil allerdings Fragen aufwirft, hat den Weltverband finanziell stabilisiert, was ihm die Unterstützung der vielen kleinen unter den 211 FIFA-Nationen sichert.

FIFA so reich wie nie zuvor

Der Verband FIFA ist schließlich so reich wie nie zuvor. Die FIFA hat im zurückliegenden Finanzzyklus von 2015 bis 2018 eine Rekordeinnahme in Höhe von 5,7 Milliarden Euro erzielt. Das Vermögen der FIFA beläuft sich auf 3,9 Milliarden Euro. Die Reserven stehen bei 2,44 Milliarden.

In der nächsten Finanzperiode (2019 bis 2022) sollen 1,55 Milliarden Euro an die Verbände gehen. "Wir brauchen uns nicht zu schämen für unsere Einnahmen", sagte Infantino: "Wir wollen sogar noch mehr Einnehmen, um mehr zu investieren. Das ist unsere Mission."

Sportlich hatte Infantino für die Aufstockung des WM-Turniers von 32 auf 48 Mannschaften gesorgt.

Die erste "Mega-WM" steigt 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Infantinos Traum, schon 2022 in Katar mit mehr Teilnehmern zu spielen, scheiterte zuletzt an der politischen Krise am Persischen Golf.

Das Spiel verändert hat der 49-Jährige zudem mit der Einführung des Videobeweises, der international allerdings fehlerfreier funktioniert als in der Bundesliga.