Nach der Prügelattacke eines Spielers auf einen Schiedsrichter in der Kreisliga (C-Liga Dieburg, 11. Liga) hat der FSV Münster seine erste Mannschaft vom Spielbetrieb zurückgezogen.
Prügelattacke: Klub meldet Team ab
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Entsprechende Medienberichte bestätigte der Vereinsvorsitzende Peter Samoschkoff dem SID. "Wir wollten damit ein Zeichen setzen und zeigen, dass wir so ein Verhalten nicht tolerieren", sagte Samoschkoff.
Samoschkoff kündigte an, den Täter, der aus dem Verein ausgeschlossen wurde, im Falle einer Geldstrafe in Haftung zu nehmen.
Hessens Innenminister Beuth erschüttert
Zuvor hatte sich Hessens Innenminister Peter Beuth erschüttert über den Vorfall gezeigt.
"Es ist erschreckend, wenn unsere Schiedsrichter, die das im Ehrenamt machen, Opfer von Prügelattacken werden", sagte Beuth der Bild. "Wer auf dem Fußballplatz die Fäuste fliegen lässt und den Schiri bewusstlos schlägt, sollte nie wieder auf den Platz zurückkehren dürfen."
Beuth fordert drastische Konsequenzen für den Täter: "Neben einer konsequenten rechtsstaatlichen Bestrafung des Täters, erwarte ich mir auch, dass er für den Fußball in Hessen lebenslang gesperrt wird", fordert der 51-Jährige.
"Unser Amateur-Fußball lebt davon, dass sich ehrenamtliche Schiedsrichter jedes Wochenende für den Sport engagieren. Dafür verdienen die Schiris Anerkennung und Respekt", fügte Beuth hinzu.
Schiedsrichter mehrere Minuten bewusstlos
Ein 28 Jahre alter Spieler schlug am Wochenende in Hessen während der Partie zwischen FSV Münster und TV Semd Schiedsrichter Nils C. zu Boden, nachdem er vom Platz gestellt worden war.
Der 22 Jahre alte Spielleiter war mehrere Minuten bewusstlos, während der Übeltäter direkt nach dem Vorfall den Platz verließ, ohne sich um den Referee zu kümmern. Der Schiedsrichter wurde im Anschluss mit dem Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Das Spiel wurde abgebrochen.