Der frühere FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke und Paris St. Germains Präsident Nasser Al-Khelaifi sind wegen Korruptionsvorwürfen im Zusammenhang mit der Vergabe von Fußball-Medienrechten von der Schweizer Bundesanwaltschaft (BA) angeklagt worden. Das teilte die Behörde am Donnerstag mit.
PSG-Boss Al-Khelaifi angeklagt
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Laut Mitteilung wird Valcke unter anderem "passive Bestechung" sowie "mehrfache qualifizierte ungetreue Geschäftsbesorgung" vorgeworfen. Al-Khelaifi muss sich in seiner Funktion als Geschäftsführer der katarischen BeIN Media Group wie ein weiterer, namentlich nicht genannter Geschäftsmann wegen "Anstiftung zu der von Valcke begangenen, qualifizierten ungetreuen Geschäftsbesorgung" verantworten.
Übertragungsrechte für Al-Khelaifi?
Die seit 2017 laufenden Ermittlungen haben nach BA-Angaben ergeben, dass Valcke von den beiden Mitbeschuldigten "nicht gebührende Vorteile" erhalten habe. Dabei geht es um das alleinige Nutzungsrecht einer Villa auf Sardinien im geschätzten Gegenwert von zwischen rund 900.000 und 1,8 Millionen Euro. Al-Khelaifi soll sich so Übertragungsrechte für Fußball-Turniere gesichert haben.
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Daraus ergibt sich auch der Vorwurf der ungetreuen Geschäftsbesorgung, weil Valcke, der lange als rechte Hand des ehemaligen FIFA-Chefs Joseph S. Blatter fungierte, dem Weltverband diese Vorteile nicht gemeldet hatte. Valcke war 2015 von seinen Aufgaben entbunden worden.
FIFA einigt sich mit Al-Khelaifi
Die FIFA hatte 2016 einen Strafantrag wegen Privatbestechung gegen alle drei Beschuldigte gestellt. Der Weltverband hat laut BA mit Al-Khelaifi inzwischen eine "nicht näher definierte gütliche Einigung" erzielt und daher seinen Antrag gegen ihn zurückgezogen.
Der Rückzug betrifft unter anderem die Vorwürfe "der aktiven und passiven Bestechung zwischen Al-Khelaifi und Valcke im Zusammenhang mit der Vergabe von Medienrechten an den Fußball-Weltmeisterschaften 2026 und 2030".