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Kolumne von Fredi Bobic zum 14. Spieltag der Bundesliga

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Kolumne von Fredi Bobic zum 14. Spieltag der Bundesliga

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Beim VfB herrscht wieder Ordnung

SPORT1-Kolumnist Fredi Bobic sieht nach dem Trainerwechsel trotz des 1:4 in Dortmund einen Aufwärtstrend beim VfB Stuttgart. Für den HSV darf Europa trotz der guten Leistungen noch kein Ziel sein.
Fredi Bobic sieht seinen ehemaligen Verein trotz der Pleite in Dortmund auf einem besseren Weg
Fredi Bobic sieht seinen ehemaligen Verein trotz der Pleite in Dortmund auf einem besseren Weg
© SPORT1-MOntage: Marc Tirl

Hallo Fußball-Freunde,

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"Alternativlos" ist ja ein Modewort, das wir an den ersten 13 Spieltagen der Bundesliga sehr häufig zu hören bekamen. Doch der 14. Spieltag bewies, dass dem bei Weitem nicht so ist. Machen wir es an zwei Beispielen fest.

Jerome Boateng, den ich vergangene Woche schon ausführlich thematisiert hatte, galt bislang als einer der besten Innenverteidiger der Welt. Ich hatte aber vor sieben Tagen schon geschrieben, dass er nach seiner Einwechslung in Schalke die Fäden in die Hand nahm. Gegen die Hertha agierte er nun gleich als Spielmacher, etwas vorgezogen im Mittelfeld. Mit einem Pep Guardiola, dessen Verbleib in München der gesamten Liga gut tun würde, kann man also immer Überraschendes erleben und von ihm Neues lernen.

"Alternativlos" wurde der Stuttgarter Fußball der ersten 13. Spieltage bezeichnet. Hoffentlich noch rechtzeitig zogen die Verantwortlichen den Stecker. Trotz des 1:4 in Dortmund bin ich überzeugt, dass nun die Chance auf den Klassenerhalt deutlich gestiegen ist. Es herrschte wieder Ordnung im Team, das nicht mehr aufgeschreckt mit mehreren Spielern einem Gegner nachhechelte und hinten dann in Unterzahl stand.

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Der BVB ist natürlich kein geeigneter Aufbaugegner. Nun aber würde eine ruhige Trainingswoche ohne unnütze Randdiskussionen der Vorbereitung auf den Bundesliga-Klassiker gegen Werder Bremen gut tun. Ein Duell, das unter sportlichen wie wirtschaftlichen Existenzsorgen beiderseits geführt werden wird. Wer hier verliert, überwintert definitiv im Keller.

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Parallel muss in Stuttgart in Ruhe eine gute Trainerentscheidung getroffen werden. Ein Huub Stevens steht nicht zur Verfügung, ein Bruno Labbadia auch nicht, der nicht nur in der Saison 2010/11 beim VfB, sondern auch in diesem Sommer beim HSV bewies, mit gutem Nervensystem eine Mannschaft aus dem Keller führen zu können. Beide sind erfahrene Trainer. Und Erfahrung tut Not in einer solchen Situation.

Nun ist Bruno dabei, die Hamburger auf einen guten Weg zu führen. Die sportliche Führung mit Dietmar Beiersdorfer an der Vereinsspitze, dem sportlichen Leiter Peter Knäbel und dem Trainer lebt die Ruhe vor. Die Mannschaft wirkt im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten gut zusammengestellt, egozentrische Charaktere wie vor allem Pierre-Michel Lasogga oder Lewis Holtby sind integriert und spielen in diesem Verbund eine gute Rolle.

Da hat ein Verein aus vielen Krisenjahren offenbar die richtigen Schlüsse gezogen und aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt. Der HSV befindet sich auf einem guten Weg, ist aber noch lange nicht über den Berg. Europa wird und kann in dieser Saison noch kein Ziel sein.

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Fredi Bobic gewann 1996 den EM-Titel mit der Nationalmannschaft, nachdem er in der Saison 1995/96 Bundesliga-Torschützenkönig geworden war. 1997 holte er mit dem VfB Stuttgart als Teil des "Magischen Dreiecks" den DFB-Pokal. 2006 wurde er  zum Abschluss seiner Spielerkarriere mit NK Rijeka kroatischer Pokalsieger. Internationale Erfahrung sammelte er auch als Spieler in England bei den Bolton Wanderers und als Geschäftsführer Sport und Marketing beim bulgarischen Klub Tschernomoretz Burgas. Von 2010 bis 2014 war der 43-Jährige beim VfB Stuttgart zunächst als Sportdirektor und ab 2013 als Vorstand Sport tätig. Darüber hinaus war Fredi Bobic bereits als Experte für SPORT1 bzw. das damalige DSF und den früheren Bundesliga-Sender LIGA total! aktiv.