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Revierderby-Analyse: So schlug Borussia Dortmund den FC Schalke 04

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Revierderby-Analyse: So schlug Borussia Dortmund den FC Schalke 04

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Analyse: Schalkes Manndeckung verpufft

Dortmund schlägt Schalke im Derby verdient, kommt aber dennoch ins Schwitzen. Die Schalker haben ein Offensivproblem, Andre Breitenreiter stellt zu spät um. Die Taktik-Analyse.
Borussia Dortmund v FC Schalke 04 - Bundesliga
Borussia Dortmund v FC Schalke 04 - Bundesliga
© Getty Images
Constantin Eckner
Constantin Eckner

Das 147. Revierderby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 war phasenweise eine Machtdemonstration des BVB. Von Beginn an dominierte Thomas Tuchels Mannschaft am Ball, gewann aber am Ende nur knapp mit 3:2.

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(Dienstag, 18.30 Uhr im TV auf SPORT1: Bundesliga Aktuell mit einem 'Ruhrpott spezial')

Schalkes Trainer Andre Breitenreiter wählte eine sehr defensive Taktik. In einer 4-4-2-Grundordnung bekam Sead Kolasinac erneut die Chance auf der Doppelsechs neben Leon Goretzka. Angreifer Franco Di Santo kam zumeist vom rechten Flügel, während der quirligere Leroy Sane in der Sturmspitze agierte, um sein Tempo in Kontersituationen einzubringen (SERVICE: Die Stimmen zum Spiel).

Die beiden Flügelstürmer, Di Santo und Max Meyer, fungierten in der ersten Halbzeit vornehmlich als zusätzliche Außenverteidiger, sodass die Schalker oftmals mit sechs Spielern in der Abwehrlinie verteidigten. Mit dieser Taktik hatte es zuletzt der SV Darmstadt 98 im Signal-Iduna-Park versucht und am siebten Spieltag ein 2:2 erkämpft.

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Borussia Dortmund v FC Schalke 04 - Bundesliga
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Schalke bietet Lücken an

Auch Schalke hielt sich in der Defensive zunächst schadlos. Damit sie jedoch nicht zu flach in der Verteidigung standen, rückte beispielsweise der eigentliche Rechtsverteidiger Junior Caicara in den Halbraum nach vorn und verfolgte Gegenspieler Henrikh Mkhitaryan.

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Insgesamt spielten direkte Manndeckungen eine größere Rolle im Schalker Defensivsystem. Beispielsweise bewachte Goretzka immer wieder Shinji Kagawa, selbst wenn sich der Japaner weit nach hinten fallen ließ. Goretzka entblößte dadurch das eigene Mittelfeldzentrum. Aber Breitenreiter präferierte Konsequenz im Eins-gegen-Eins statt Kompaktheit in der Raumdeckung.

Trotzdem muss sich Tuchel fragen, warum sein Team die Lücken in Schalkes Formation in der ersten halben Stunde nicht besser nutzen konnte. Seine drei Spielmacher Weigl, Gündogan und Kagawa standen im Spielaufbau meist auf einer Linie vor den eigenen Innenverteidigern. Statt in das Loch hinter Schalkes Spitzen zu stoßen, hielten sich die Kreativspieler zurück, während Dortmunds Außenverteidiger sowie Offensivspieler bis zur Abseitsgrenze aufrückten.

BVB-Innenverteidiger patzen

Die Staffelung der Schwarzgelben passte nicht. Die Vertikalpässe waren vorhersehbar, die direkten Weiterleitungen im Angriffsdrittel zu unpräzise. In der 27. Minute hatte der BVB die erste Aktion, wo er mit einer schnellen Kombination hinter Schalkes Abwehrkette gelangte.

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Kurze Zeit später erzielten die Hausherren das 1:0, als Mkhitaryan auf der rechten Seite Gonzalo Castro sowie Matthias Ginter beim Durchbruch half, sodass Letzterer eine Flanke auf den Kopf von Kagawa schlagen konnte.

Dass Dortmund trotzdem in diesem Revierderby vermehrt ins Schwitzen kam, lag an Aussetzern der Innenverteidiger. Vor dem 1:1-Treffer durch Huntelaar versuchte Mats Hummels im Mittelfeld das Spiel mit einem Vertikalpass zu beschleunigen. Doch Goretzka hatte die Situation sehr gut erkannt, das Zuspiel abgefangen und Sane mit einem langen Ball nach vorn geschickt.

Breitenreiter verpasst Umstellung

Beim Schalker Anschlusstreffer in der zweiten Halbzeit war Hummels sehr aggressiv aus der Verteidigung herausgerückt, konnte aber das Spielgerät nicht erobern. Innenverteidigerkollege Sokratis schlug zudem im eigenen Strafraum über den Ball und ermöglichte Huntelaar einen zweiten Treffer. Trotz des Erfolgs im prestigeträchtigen Derby sollten diese Gegentore Tuchel zu denken geben.

Sein Pendant Breitenreiter muss sich wiederum fragen, ob die defensive Grundausrichtung wirklich die passende Wahl war. Zumindest im Verlaufe der ersten Halbzeit hätte der 42-Jährige bereits kleinere Umstellungen vornehmen müssen, tat es aber im Endeffekt erst nach dem 3:1 der Dortmunder kurz nach der Pause.

Die Rückkehr ins Spiel hatten sie Torhüter Ralf Fährmann sowie der gegnerischen Verteidigung zu verdanken. Offensive Eigeninitiative fällt den Schalkern, die keines ihrer letzten sechs Pflichtspiele gewinnen konnten, aktuell sehr schwer.