Die Krise bei Bayer Leverkusen spitzt sich weiter zu. Der ambitionierte Werksklub verlor bei Überraschungsteam Hertha BSC 1:2 (1:1) und fiel damit ins Mittelfeld der Tabelle zurück.
Dezimiertes Bayer weiter in der Krise
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Bayer, das nach einer Roten Karte für Sebastian Boenisch (17.) mehr als 70 Minuten in Unterzahl spielen musste, hat nur eines seiner letzten sieben Pflichtspiele gewonnen. (DATENCENTER: Ergebnisse und Spielplan)
Nächste Pleite droht
Der Druck auf Trainer Roger Schmidt dürfte nun nochmals zunehmen, zumal am Mittwoch beim Gruppenabschluss der Champions League gegen Titelverteidiger FC Barcelona die nächste Pleite droht.
Die Berliner waren nach einem von Vladimir Darida (7.) vollendeten Traumangriff früh in Führung gegangen und zehn Minuten später auch numerisch im Vorteil. Der Platzverweis für Linksverteidiger Boenisch wegen eines groben Foulspiels war jedoch umstritten. (DATENCENTER: Tabelle)
"Das war niemals ein Platzverweis. Wenn du nach 20 Minuten ein Mann weniger bist, wird es natürlich schwer gegen eine starke Hertha-Mannschaft", sagte Bayer-Sportdirektor Rudi Völler bei Sky: "Wir haben zwar dann sehr, sehr gut gespielt, verteidigen aber beim zweiten Gegentreffer nicht gut genug."
Torjäger Javier Hernandez glich mit seinem siebten Saisontreffer (29.) zwar zwischenzeitlich aus, doch John Anthony Brooks gelang per Kopf der Siegtreffer (60.) für die Herthaner, die ihren Platz in der Spitzengruppe festigten. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
"In der zweiten Halbzeit haben wir so gespielt, wie wir das abgesprochen hatten. Wir hatten Geduld und haben über die Seiten gespielt. Da haben wir sehr gut gearbeitet", sagte Hertha-Coach Pal Dardai.
Sehenswerte Kombinationen
Die Berliner kamen vor 41.819 Zuschauern im Olympiastadion mit viel Schwung aus der Kabine und erspielten sich in der Anfangsphase mit sehenswertem Kombinationsfußball Chancen fast im Minutentakt. Der verdiente Lohn war die 1:0-Führung. (SERVICE: Die Statistiken zum Spiel)
Bayer-Trainer Schmidt reagierte auf den Platzverweis und brachte den Brasilianer Wendell, der die Linksverteidiger-Position von Boenisch übernahm. Dafür musste Julian Brandt in seinem 50. Bundesligaspiel früh vom Platz. Der 19-Jährige ist der jüngste Leverkusener in der Bundesligageschichte, der diese Marke erreicht hat.
Mit einem Mann weniger agierten die Gäste sowohl im Defensivverhalten als auch in den Offensivbemühungen deutlich konzentrierter. Der Ausgleich durch Hernandez nach einem feinen Pass von Admir Mehmedi gab Bayer zusätzlichen Auftrieb.
Leverkusen defensiver
Nach dem Seitenwechsel versuchten die dezimierten Leverkusener vor allem, das eigene Tor abzusichern. Den Berlinern fiel es mit einem Mann mehr auf dem Feld deutlich schwerer, zu Chancen zu kommen.
Die erneute Führung der Gastgeber durch Brooks resultierte fast folgerichtig aus einem Eckball. In der Schlussphase drängte Leverkusen auf den Ausgleich, beinahe hätte Hernandez in der Nachspielzeit aus Abseitsposition nach Kopfball von Jonathan Tah den Ausgleich erzielt.
Als beste Spieler zeichneten sich bei Hertha die Innenverteidiger Brooks und Lustenberger aus. Bayer hatte in Hernandez und Weltmeister Christoph Kramer seine auffälligsten Akteure.