Nach ihrem spektakulären Comeback-Sieg fanden die Profis des 1. FC Köln noch Kraft zum ausgelassenen Feiern: Mit den mitgereisten Fans wurde La Ola gestartet, Trainer Peter Stöger fiel jedem seiner Spieler um den Hals.
Auf Klopps Spuren ans sichere Ufer
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Matchwinner Anthony Modeste wurde nach dem 3:2 beim FSV Mainz 05 nach 0:2-Rückstand besonders geherzt - denn der drohende Abstiegskampf scheint nun abgewendet.
Vergleich mit Liverpool
"Das war sensationell", sagte FC-Torhüter Timo Horn. "Normalerweise verlierst du solche Spiele in neun von zehn Fällen. Das 3:2 war die Krönung einer wahnsinnigen Energieleistung. Und die Fans haben das Stadion zu unserem Heimstadion gemacht." (Spielplan Bundesliga)
Dominique Heintz verglich die Aufholjagd der Rheinländer mit Liverpools Europacup-Aufholjagd gegen Dortmund: "Die haben gezeigt, dass alles möglich ist."
Der Blick auf die Tabelle sorgte für noch mehr Euphorie: Nach dem ersten FC-Erfolg in Mainz nach fünf Niederlagen in fünf Bundesliga-Partien haben die Rheinländer sechs Zähler Vorsprung auf den Relegationsplatz.
Schmadtke argwöhnisch
Doch Sportdirektor Jörg Schmadtke war darum bemüht, dem drohenden Gefühlsüberschwang zuvorzukommen. "Es fühlt sich insgesamt ganz gut an. Aber wir können mit der Leistung über weite Strecken nicht ganz zufrieden sein", sagte er bei Sky. "Bis zum 0:2 war es eine sehr dünne Leistung von uns."
Zugleich unterstrich er jedoch den Charakter der Mannschaft: "Sie hat eine gute Mentalität. Sie ist zurückgekommen, weil sie gemerkt hat, dass das Wasser steigt." (Tabelle der Bundesliga)
Das sei auch eine Qualität, führte Schmadtke weiter aus. "Am Ende haben wir nicht mal unverdient gewonnen. Jetzt haben wir sechs Punkte vor und wir könnten das Thema unter Umständen bereits nächste Woche beenden."
Schmidt will Spieler aufwecken
Bei den Mainzern schlug die Euphorie nach der 2:0-Führung in herbe Enttäuschung um.
(Die Highlights der Partien gibt es am Sonntag um 22.15 Uhr in Bundesliga - Der Spieltag im TV auf SPORT1)
"Wir beginnen zu trinken und die Zuschauer singen vom Europapokal. Der eine oder andere läuft dann nicht mehr so viel", sagte Trainer Martin Schmidt am Sky-Mikrofon. "Zum ersten Mal hat uns heute ein Gegner in der Laufleistung geschlagen. Die zweite Halbzeit ging komplett an den Gegner."
Die Ursache dafür hatte er schnell gefunden. "Das war im Kopf schon eine Genügsamkeit drin, dass das 2:0 reichen könnte." (Statistiken zum Spiel)
Zugleich betonte er jedoch, dass seiner Mannschaft bislang jede Niederlage gutgetan habe. "Jetzt weiß jeder, um was es in Frankfurt geht."