Dank Joker Daniel Didavi kann der VfL Wolfsburg im Abstiegskampf vorerst aufatmen.
Didavi verschafft Wolfsburg Luft
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Die Mannschaft von Trainer Valerien Ismael feierte beim 2:1 (0:1) gegen die TSG Hoffenheim den ersten Sieg in der Rückrunde und vergrößerte das Polster auf den Relegationsrang auf sechs Punkte.
Zugleich vermiesten die Wölfe TSG-Trainer Julian Nagelsmann dessen Jahrestag auf der Hoffenheimer Bank. (Spielplan und Ergebnisse)
Didavi belohnt Wolfsburger Steigerung
Die Hoffenheimer Führung durch Steven Zuber (26.) glich Maximilian Arnold per traumhaften Volleyschuss kurz nach der Pause aus (50.). Der zur Pause eingewechselte Didavi drehte die Partie mit seinem Treffer in der 73. Minute.
"Das ist das, was die Fans wollen. Wir haben in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Gesicht gezeigt, ich denke, ich habe meinen Teil dazu beigetragen. So wie die ganze Mannschaft. Das war die Note eins", sagte Didavi, der nach langwierigen Knieproblemen erst sein drittes Ligaspiel für den VfL bestritt, bei Sky: "Die Ergebnisse gestern waren nicht gut für uns. Der Sieg war enorm wichtig."
Hoffenheim, das mit derselben Startaufstellung wie in der Vorwoche gegen Mainz (4:0) begann, hatte das Geschehen gegen die Wölfe im ersten Abschnitt zwar im Griff.
Doch die Nagelsmann-Elf machte aus ihrer Überlegenheit vor 23.148 Zuschauern viel zu wenig und geriet nach der Pause gegen leidenschaftlich kämpfende Wölfe zunehmend ins Hintertreffen. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
"Wir hatten eine gute Anlage, haben aber ein bisschen zu sorglos gespielt", haderte Nagelsmann mit der zweiten Auswärtsniederlage in Folge.
Demirbay scheitert an der Latte
Erstmals richtig in Wallung kam Jubilar Nagelsmann, der am 11. Februar 2016 den Job in Hoffenheim übernommen hatte, nach einem Freistoß, als der starke Kerem Demirbay das Leder nach einer Viertelstunde aus 20 Metern an die Querlatte schlenzte.
Die Gäste wurden fortan immer mutiger und ließen sich auch durch die Verletzung von Angreifer Mark Uth, der nach 23 Minuten wegen einer Rippenprellung durch Marco Terrazzino ersetzt wurde, nicht aus dem Konzept bringen. Die fast logische Konsequenz war die Führung durch Zuber, der in der 39. Minute aus aussichtsreicher Position beinahe erhöhte.
Wolfsburg agierte fünf Tage nach dem 0:1 im Pokal bei Bayern München dagegen zunächst zu umständlich. Zwar sorgte Startelf-Rückkehrer Yunus Malli für etwas Belebung in der Offensive, doch vor dem Tor blieben Mario Gomez und Co. im ersten Abschnitt blass. Auch die permanenten Anweisungen von Coach Ismaël halfen nichts - der VfL kam vor der Pause zu keiner nennenswerten Torchance.
Arnold belebt Wolfsburg
Dies änderte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit schlagartig. Vor allem die Einwechslung des quirligen Didavi belebte die Wolfsburger Offensive spürbar. Erst setzte der Mittelfeldspieler einen Kopfball über das Tor (47.), dann bediente er Gomez mustergültig, der jedoch freistehend an Oliver Baumann scheiterte.
Nach der anschließenden Ecke war der 1899-Keeper dann machtlos. Eine zu kurze Abwehr hämmerte Arnold humorlos per Direktabnahme aus 20 Metern in die Maschen. Nur zwei Minuten später prüfte der Torschütze Baumann per Fernschuss.
Doch auch Hoffenheim blieb gefährlich. So musste Wolfsburgs Schlussmann Diego Benaglio gegen Demirbay (59.) all sein Können aufbringen. In der 66. Minute klärte der eingewechselte Jakub Blaszczykowski auf der Linie gegen Adam Szalai, ehe Didavi nach einer Ecke aus dem Gewühl traf. Gomez prüfte Baumann in der 75. Minute noch einmal, der TSG-Keeper sicherte den Ball aber im Nachfassen Zentimeter vor Überschreiten der Torlinie.