Home>Fußball>Bundesliga>

Bundesliga: Bayer Leverkusen trennt sich von Trainer Roger Schmidt

Bundesliga>

Bundesliga: Bayer Leverkusen trennt sich von Trainer Roger Schmidt

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Völler erklärt Schmidt-Rauswurf

Bayer Leverkusen zieht nach der Negativserie die Konsequenzen und feuert Trainer Roger Schmidt. Sportchef Rudi Völler erklärt, warum Bayer die Reißleine zieht.
völler_schmidt.jpg
© Imago

Bayer Leverkusen hat auf die jüngste Negativserie reagiert und sich von Trainer Roger Schmidt getrennt.

{ "placeholderType": "MREC" }

Dies gab der Bundesligist am Sonntagnachmittag bekannt.

Der Tabellenneunte hat nach zuletzt zwei Niederlagen derzeit bereits fünf Punkte Rückstand auf einen Europacup-Platz.

Seit 2014 bei Bayer

Schmidt war seit 2014 bei den Rheinländern tätig und hatte noch einen Vertrag bis 2019. Es ist bereits der neunte Trainerwechsel in dieser Bundesliga-Saison.

{ "placeholderType": "MREC" }

Ein Nachfolger steht noch nicht fest, soll aber laut Bayer "zeitnah präsentiert werden". Laut Bild-Zeitung soll am Montag zunächst ein Interimscoach bis zum Saisonende benannt werden. Details will der Verein auf einer Pressekonferenz bekanntgeben (ab 13 Uhr im LIVETICKER).

Kandidaten für eine Interimslösung

Zu den Kandidaten gehören Markus Krösche, Markus von Ahlen und Iraklis Metaxas. Krösche kam 2015 als Co-Trainer seines ehemaligen Paderborner Mitspielers und Coaches Schmidt nach Leverkusen. Zuvor hatte der 36-Jährige Paderborns zweite Mannschaft trainiert.

Der ehemalige Bayer-Profi von Ahlen wurde im April vergangenen Jahres als Trainer für den Nachwuchsbereich U17/U19 verpflichtet. 2014/15 trainierte der 46-Jährige den Zweitligisten TSV 1860 München.

Ebenfalls in Bayers Nachwuchsbereich arbeitet Metaxas. Der 49-Jährige kam im vergangenen September nach Leverkusen und war zuvor Co-Trainer in Griechenland unter Michael Skibbe. 

{ "placeholderType": "MREC" }

Neben Schmidt verließ auch Jörn Wolf den Verein. Der 40-Jährige war im Januar als "Koordinator Trainer- und Funktionsteam" mit engem Kontakt zu Schmidt eingestellt worden. Außerdem ging Markus Krösche.

Völler: "Mussten handeln"

Die Entscheidung gegen Schmidt fiel nach einer Krisensitzung von Geschäftsführer Michael Schade, Sportchef Rudi Völler, Manager Jonas Boldt und Aufsichtsratschef Werner Wenning einen Tag nach dem 2:6 bei Borussia Dortmund.

"Ich halte Roger Schmidt für einen absoluten Top-Trainer und habe mich deshalb immer und überall aus voller Überzeugung für ihn eingesetzt. Aber wir mussten jetzt handeln, wenn wir unsere Ziele nicht vollends aus den Augen verlieren wollen", erklärte Rudi Völler.

"Nun geht es zunächst einzig und allein darum, in veränderter Konstellation neuen Schwung aufzunehmen und endlich Konstanz in unsere Leistungen zu bringen. Unser Team hat große Qualitäten, die es allerdings viel zu selten in dieser Saison gezeigt hat. Die Spieler stehen nach der Trennung von Roger Schmidt mehr denn je in der Pflicht und in der Verantwortung, diese Qualitäten wieder freizusetzen."

Bedauern bei Schade

Ähnlich äußerte sich sein Kollege Schade. "Angesichts der aktuellen sportlichen Entwicklung sind wir nach sehr ausführlicher Analyse und Beratung zu der Auffassung gelangt, dass eine Trennung zwar schmerzhaft, aber für die weitere Entwicklung und Zielerreichung von Bayer 04 unumgänglich ist", sagte er.

"Mir persönlich tut dieser Schritt sehr leid, denn wir haben Roger Schmidt viel zu verdanken. In seiner Amtszeit haben wir uns dreimal für die Gruppenphase der Champions League qualifiziert. Außerdem hat er vorbildlich unsere Philosophie der Nachwuchsarbeit umgesetzt, junge Spieler weiterentwickelt und zu Nationalspielern geformt und damit nachhaltig Werte geschaffen."

Schwächste Bilanz seit 14 Jahren

Bayer verbucht die schwächste Bundesliga-Bilanz seit 14 Jahren und kassierte schon mehr Niederlagen (11) als in der kompletten vergangenen Saison. 

In der Vergangenheit war es Schmidt häufiger gelungen, in letzter Sekunde mit einem Sieg den Kopf noch aus der Schlinge zu ziehen. Die Geduld der Bayer-Verantwortlichen war jetzt aber endgültig aufgebraucht.

"Ich bin Realist. Wenn Rudi Völler irgendwann der Meinung ist, dass ich nicht mehr der richtige Trainer für Bayer bin, wird er mir das auch sagen", hatte der Coach schon vor dem Spiel in Dortmund erklärt.

Am Sonntag noch Training geleitet

Schmidt hatte allerdings am Sonntag noch das Training geleitet.

Um 10.15 Uhr betrat der Fußballlehrer den Platz und hatte sogar noch Zeit für ein Selfie mit Fans.

Der 49-Jährige hatte am Samstag mit seinem Team in Dortmund die dritte Pflichtspielniederlage in Folge mit insgesamt zwölf Gegentoren hinnehmen müssen.

Trotzdem hatte er danach ein positives Fazit gezogen.

"Das 6:2 hört sich sehr hart an, aber meine Mannschaft hat einen sehr guten Auftritt hingelegt", sagte Schmidt.

Er könne sich mit dieser Leistung "sehr gut identifizieren". Und: "Das war ein guter Schritt in die richtige Richtung."

Ganz anders sahen das da bereits seine Bosse. "Es war eine desaströse Niederlage", meinte Schade.