Home>Fußball>Bundesliga>

Hamburger SV: Fragen und Antworten nach dem HSV-Beben um Heribert Bruchhagen

Bundesliga>

Hamburger SV: Fragen und Antworten nach dem HSV-Beben um Heribert Bruchhagen

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Das bedeutet das große HSV-Beben

In der Führungsetage des HSV beginnt das große Stühlerücken. Für die Nachfolge von Bruchhagen und Todt gibt es schon Favoriten. Fragen und Antworten zum HSV-Beben.
Beim Hamburger SV ist es ein ständiges Kommen und Gehen. SPORT1 fasst die zahlreichen Wechsel der HSV-Führungsetage zusammen.
Michael Prieler
Michael Prieler
von Michael Prieler

Präsident Bernd Hoffmann hat mit einem Kahlschlag den Neuanfang beim Hamburger SV eingeleitet. Allein am Donnerstag rollten dabei zwei Köpfe: Der Vorstandsvorsitzende Heribert Bruchhagen und Sportchef Jens Todt mussten gehen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bruchhagens Vorsitz übernimmt vorübergehend der vorherige Finanzvorstand Frank Wettstein. Für die Suche nach einem langfristigen Nachfolger will sich der HSV allerdings Zeit lassen - genau wie bei der Suche nach einem neuen Sportdirektor.

"Wir werden nicht den Fehler der letzten Jahre machen, sofort eine neue Lösung auf einer Position zu präsentieren", sagte Hoffmann: "Eile ist nicht geboten."

Was bedeuten die Entscheidungen und wie geht es weiter? SPORT1 erklärt das Personal-Beben beim Bundesliga-Dino.

{ "placeholderType": "MREC" }

Wie chaotisch ist die Lage beim HSV?

Eines ist nach den Freistellungen von Heribert Bruchhagen und Jens Todt klar: Bernd Hoffmann ist als Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender ab sofort der unumstrittene Taktgeber der Hamburger. Wettstein ist Hoffmanns Schützling, quasi ein Vorstandschef auf Hoffmanns Gnaden.

Die bisherigen Aufgaben von Bruchhagen und vor allem von Todt sollen intern aufgefangen werden. Hoffmann versprach in einer Presserunde am Vormittag: "Wir werden am Ende für die neue Saison einen wettbewerbsfähigen Kader haben."

Fakt ist allerdings: Vertragsverhandlungen werden ins Stocken geraten. Einige Leistungsträger sollen im Fall eines Abstiegs ohnehin mit einem Abschied vom HSV liebäugeln.

Und auch Cheftrainer Bernd Hollerbach, dem der neue HSV-Boss Wettstein zumindest aktuell das Vertrauen aussprach, schien bei seiner Pressekonferenz vor dem Bundesligaspiel am Samstag gegen den FC Bayern im Regen zu stehen.

{ "placeholderType": "MREC" }

"Aktuell hat sich heute einiges verändert", sagte Hollerbach etwas ratlos und fügte hinzu: "Ich weiß nicht, wie die Planungen des Vereins aussehen. Ich konzentriere mich nur auf die Mannschaft. In den Planungsfragen wird demnächst sicher einiges passieren."

Plant der HSV schon für die 2. Liga?

Es macht den Anschein. Dass man mit Bruchhagen und Todt nicht in die 2. Liga gehen würde, war spätestens nach der Präsidentschaftswahl von Hoffmann offensichtlich. Allein der Zeitpunkt der Umstrukturierung kam überraschend.

Der starke Mann der Rothosen sprach am Donnerstag beinahe mantraartig von einer Neuausrichtung. Die Entlassung von Bruchhagen sei "das Resultat von vielen Gesprächen im Aufsichtsrat, einen ersten Impuls zu setzen".

Um tatsächlich noch die Klasse zu halten, dürfte dieser Impuls jedoch zu spät kommen. Wahrscheinlicher ist, dass sich der HSV bereits für die "Mission Wiederaufstieg" nach dem beinahe unvermeidlichen ersten Abstieg der Vereinsgeschichte rüstet.

HSV-Beben: Heribert Bruchhagen und Jens Todt beim Hamburger SV freigestellt - Die Gründe für das Aus
02:10
HSV-Beben: Hoffmann erklärt Bruchhagen-Aus

Wie sicher sitzt Hollerbach noch im Sattel?

Ob Hollerbach tatsächlich der Trainer ist, mit dem der HSV den am Donnerstag in die Wege geleiteten Neuanfang angehen will, darf bezweifelt werden. Wettsteins Vertrauensbeweis für den Coach, der erst Ende Januar den Posten von Markus Gisdol übernommen hatte, fiel jedenfalls nicht gerade überzeugend aus.

"Stand heute halte ich einen Trainerwechsel für nicht möglich", sagte der vorherige Finanzvorstand. Am Samstag wartet auf die Hanseaten allerdings die schier unlösbare Aufgabe beim FC Bayern (ab 15.30 Uhr im LIVETICKER).

Sollte es in München eine Klatsche wie in den vergangenen Jahren setzen, dürfte Hollerbachs Stuhl stärker wackeln als je zuvor. Hoffmann und Wettstein haben schließlich bereits bewiesen, dass sie ungemütliche Personalentscheidungen nicht scheuen und die Hollerbach-Unterstützer Bruchhagen und Todt verabschiedet.

Wer wird Sportdirektor?

HSV-Präsident Hoffmann hat betont sich bei der Suche nach einem neuen Sportchef Zeit lassen zu wollen. Dennoch geisterten bereits Namen von möglichen Kandidaten durch die Medien.

Hamburger SV: Ex-Vorstandsboss Heribert Bruchhagen steht bei HSV-Abschied im Dunkeln
03:18
Symbolisch! Bei Bruchhagen-Abschied geht das Licht aus

Jörg Schmadtke und Horst Heldt dementierten eine mögliche Verbindung nach Hamburg umgehend. Wie die Sport Bild berichtet, steht ein anderer Kandidat ohnehin viel höher im Kurs beim HSV.

Hoffmanns Wunschkandidat soll Leverkusen-Manager Jonas Boldt sein. Der 36-Jährige ist seit 2007 bei Bayer, arbeitete anfangs als Scout, später als Scouting-Chef.

Mittlerweile ist er Manager und Kaderplaner an der Seite von Sportdirektor Rudi Völler. Ihm werden etwa die Entdeckungen von Arturo Vidal, Dani Carvajal und Leon Bailey zugeschrieben.

Hoffmann hatte ohnehin angekündigt, dass Todts Nachfolger "durchaus jemand sein (kann), der aktuell im Job ist." Grundsätzlich ist er bei der Besetzung der freien Vorstandsposten auf der Suche nach neuen unverbrauchten Gesichtern.

Einziger Haken: Boldt steht bei Leverkusen noch bis 2019 unter Vertrag.

Wer wird Vorstandsboss?

Auch für die Nachfolge von Bruchhagen hat der HSV laut Sport Bild bereits einen Favoriten: Michael Meeske vom 1. FC Nürnberg. Der 46-Jährige ist im Vorstand der Franken vornehmlich für die Finanzen zuständig.

Allerdings hat auch Meeske erst Ende 2017 seinen Vertrag bis 2019 verlängert. Und ein weiteres pikantes Detail: Vor seiner Zeit in Nürnberg stand er zehn Jahre lang in Diensten des Lokal-Rivalen FC St. Pauli.

-----

Lesen Sie auch:

Magath schließt Rückkehr zum HSV aus - will aber helfen

Das sagt Bruchhagen zu seinem Aus