Die TSG 1899 Hoffenheim hat Vizemeister RB Leipzig im Verfolgerduell der Europapokal-Anwärter gedemütigt und darf weiter von der erstmaligen Teilnahme an der Champions League träumen - und trotzdem war Julian Nagelsmann alles andere als zufrieden.
Nagelsmann sauer nach Gala vs. RB
Am 31. Bundesliga-Spieltag siegte die TSG beim direkten Konkurrenten mit 5:2 (3:0) und verkürzte den Abstand auf den vierten Rang, der zur Teilnahme an der Königsklasse berechtigt, auf zwei Punkte. (Die Tabelle der Bundesliga)
Nagelsmann: "Hat mir nicht gefallen"
Die Art und Weise, wie der Sieg zustande gekommen war, stieß Hoffenheims Coach jedoch sauer auf: "Das war ein lauer Sommerkick meiner Mannschaft, das hat mir nicht gefallen", sagte Nagelsmann nach der Partie bei Sky. "Zur Halbzeit führen wir, obwohl wir es nicht verdient haben."
Auch Nagelsmanns Gesamtfazit fiel nicht positiv aus: "Aufgrund der Chancenverwertung ist es vielleicht nicht unverdient, aber RB war heute einen Tick stärker als wir."
Womöglich sind Nagelsmanns Ansagen strategisch motiviert, um vor dem Endspurt um die Königsklasse die Spannung hochzuhalten. Beim Gegner sieht es in dieser Hinsicht nun auf jeden Fall düster aus.
Uth überragt, Forsberg sieht Rot
Die formschwachen Leipziger, deren erste Europapokal-Saison zuletzt im Viertelfinale der Europa League endete und die schon das Hinspiel 0:4 verloren hatten, haben den neuerlichen Champions-League-Einzug teils schon abgehakt. (Ergebnisse und Spielplan Bundesliga)
"Darüber brauchen wir jetzt nicht mehr zu reden", sagte Torwart Peter Gulacsi bei Sky. Er selbst war nicht unschuldig daran, dass es so weit kam.
Mark Uth (14.) brachte Hoffenheim nach einem groben Schnitzer Gulacsis in Führung. Dem Ungarn war der Ball nach einem Schuss von Nico Schulz aus der Hand gerutscht. Serge Gnabry (35.) und Pavel Kaderabek (45.) sorgten früh für die Vorentscheidung.
Nach der Pause erhöhten erneut Uth (60.) und Lukas Rupp (64.). Naby Keita (59.) und Dayot Upamecano (88.) trafen für RB, das nach der Roten Karte für Spielmacher Emil Forsberg (47./Tätlichkeit) das Spiel in Unterzahl beendete.
Entsetzen in Leipzig
In der Anfangsphase hatte sich dies noch nicht abgezeichnet.
Leipzig kontrollierte lange Zeit das Spiel, schadete sich aber immer wieder durch individuelle Fehler. Vor dem zweiten Gegentreffer etwa vertändelte Kapitän Willi Orban den Ball, Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) entschied auch nach Videobeweis nicht auf Foul.
Als der Schaden angerichtet war, hatte Leipzig nicht die Mittel für eine Aufholjagd. Spätestens nach Forsbergs Platzverweis, der im Laufduell mit Florian Grillitsch ausgeholt und diesen mit der Hand im Gesicht getroffen hatte, war die Partie entschieden.
Das Restprogramm im Kampf um Europa
RB LEIPZIG
(A) FSV Mainz 05
(H) VFL Wolfsburg
(A) Hertha BSC
1899 HOFFENHEIM
(H) Hannover 96
(A) VfB Stuttgart
(H) Borussia Dortmund