Marcel Schmelzer hat sein Kapitänsamt bei Borussia Dortmund niedergelegt.
Schmelzer erklärt Kapitäns-Verzicht
Nach zwei Jahren entschied sich der 30-Jährige die Binde abzugeben.
"Das waren zwei anstrengende und intensive Jahre, die sehr kräftezehrend waren. Es ist meine Entscheidung. Ich glaube, dass es so das Beste ist", sagte Schmelzer in einer Vereinsmitteilung vor dem Testspiel gegen den Los Angeles FC.
Der Linksverteidiger führte aus, er sei "stolz darauf, zwei Jahre Kapitän gewesen zu sein - und dass ich mit dem Verein viele Titel gewinnen konnte. Einen davon sogar als Kapitän. Ich denke aber auch, dass wir Spieler im Kader haben, die diese Aufgabe übernehmen können. Hinzu kommt, dass vom Verein für den Sommer ein Neustart ausgegeben wurde. Da passt es gut, dass dieses Amt neu vergeben wird."
Schmelzer macht Weg für Neuanfang frei
Über die weiteren Hintergründe der Entscheidung äußerte sich Schmelzer nach dem 1:1 in L.A. nur unbestimmt: "Die Entscheidung ist für mich schon länger getroffen. Es gab keinen bestimmten Moment, es ist nach einer Weile gereift."
Der Bild versicherte Schmelzer, dass der Verlust seines Stammplatzes unter Ex-Coach Peter Stöger keine Rolle bei der Entscheidung gespielt hätte. "Damit hat das nichts zu tun", so der 30-Jährige: "Natürlich war ich damit nicht ganz glücklich, aber die Entscheidung hatte ich schon vorher getroffen. Zudem habe ich es nie so gesehen, dass die Binde ein Freifahrtschein für einen Stammplatz ist."
Generell mühte sich Schmelzer in der Nacht zum Mittwoch, die Bedeutung des Schritts herunterzureden: "Ich werde weiterhin für Dortmund spielen, an meiner Rolle, an meinen Aufgaben wird sich nicht viel ändern, der einzige Unterschied ist, dass ich die Binde nicht mehr tragen werde."
Andererseits räumt er aber auch ein: "Die negativen Sachen, die zweite Saison, bleiben auch in Erinnerung. Daraus wird man lernen müssen. Aus diesen Situationen zu lernen, wird mir auch als Mensch helfen."
Schwerer Stand unter Stöger
Am Dienstag hatte der BVB die Verpflichtung von Lucien Favre als Trainer bestätigt. Der Schweizer tritt beim Champions-League-Teilnehmer die Nachfolge von Stöger an. Unter dem Österreicher hatte Schmelzer zum Ende der abgelaufenen Rückrunde einen schweren Stand und saß zwischenzeitlich auf der Tribüne.
Der 30-Jährige hatte das Kapitänsamt vor zwei Jahren, im Sommer 2016, von Mats Hummels übernommen und bestritt bisher insgesamt 346 Pflichtspiele für die Schwarz-Gelben.
Bei seiner letzten Partie als Spielführer teilte sich Schmelzer die Binde mit dem zurücktretenden Torwart Roman Weidenfeller, der nach einer Halbzeit ausgewechselt wurde. Das sei für ihn "selbstverständlich" gewesen, so Schmelzer.