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FC Bayern: Wie Niko Kovac Renato Sanches wieder in die Spur bringen will

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FC Bayern: Wie Niko Kovac Renato Sanches wieder in die Spur bringen will

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Bayerns Plan mit Sorgenkind Sanches

Nach der Rückkehr von Renato Sanches aus Swansea soll das Sorgenkind beim FC Bayern wieder aufgebaut werden. Neu-Trainer Niko Kovac scheint der richtige Mann dafür.
Niko Kovac leitet sein erstes Training als Trainer des FC Bayern und kann schon am ersten Trainingstag auf viele Profis zurückgreifen.
Johannes Fischer
Johannes Fischer
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Mit einer Radtour durch den Perlacher Forst hatte der FC Bayern am Montag die Vorbereitung auf die neue Saison eingeläutet.

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Während die WM-Starter noch fehlten, die drei Wochen lang ihre Wunden lecken dürfen, saß einer auf dem Sattel, der eine noch viel härtere Zeit hinter sich hat: Renato Sanches.

Der portugiesische Mittelfeldspieler, 2016 als eine der größten Zukunftshoffnungen des europäischen Fußballs an die Säbener Straße gekommen, hat in den vergangenen beiden Jahren einen beispiellosen Absturz hingelegt.

Statt wie erhofft in München durchzustarten, konnte der damals 18-Jährige die Vorschusslorbeeren, die er sich beim portugiesischen EM-Triumph gesammelt hatte, nicht im Ansatz rechtfertigen.

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Sanches im "Teufelskreis"

Im Gegenteil: Er fremdelte, spielte im Starkollektiv der Bayern maximal eine Nebenrolle und verlor nach und nach sein Selbstvertrauen.

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Auch die Idee, Sanches im vergangenen Sommer an Swansea City in die Premier League zu verleihen, erwies sich als Rohrkrepierer. Was vor allem in Erinnerung bleibt, ist die Szene, als Sanches einen Fehlpass Richtung Werbebande spielte - die er mit einem Mitspieler zu verwechseln schien.

"Als er herkam, war er viel zerstörter, als ich dachte", sagte Swansea-Coach Paul Clement, der im Dezember entlassen wurde, in der Times. "Er geriet in einen Teufelskreis aus falschen Entscheidungen. Er wollte es zu sehr. Er war besessen davon, allen zu zeigen, dass sie falsch lagen."

Dem Vernehmen nach wollte Jupp Heynckes das Sorgenkind bereits in der Winterpause nach München zurückholen, doch das untersagten die Regularien der UEFA.

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Kovac als Psychotherapeut gefragt

Nun also der zweite Versuch an der Isar - und dieses Mal soll alles besser werden. Wohl nicht zuletzt, um sein Selbstvertrauen wieder aufzubauen, schickte Neu-Trainer Niko Kovac schon an seinem ersten Arbeitstag eine erste Botschaft an den mittlerweile 20-Jährigen. 

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"Ich werde versuchen, ihn zu formen. Ich freue mich auf ihn", sagte Kovac auf der Pressekonferenz. "Er hat Fähigkeiten, die man in der Bundesliga nicht alltäglich sieht. Ich hoffe, dass er den Kampf annimmt und hier letztlich einschlägt."

Kovac will sich in seinen ersten Tagen des sensiblen Profis annehmen: "Ich werde versuchen es zu schaffen, ihn so zu integrieren, dass er sich hier wohlfühlt. Denn wenn er sich wohlfühlt, ist es leichter, Leistung zu bringen."

Sanches' Leistungsabfall in den letzten beiden Jahren? Für Kovac ist er nicht ungewöhnlich. "Er ist ein junger Spieler, und junge Spieler oszillieren immer wieder. Das ist aber völlig normal. Er kommt aus einem anderen Land. Deswegen muss man auch Verständnis aufbringen, wenn sich jemand nicht gleich in eine andere Gesellschaft einbringen kann."

Rummenigge: "Spannende Aufgabe"

Dass der kroatische Coach genau der Richtige für Sanches' angeschlagene Psyche sein könnte, hatte er zuvor bei Eintracht Frankfurt bewiesen. Schon da hatte Kovac ein gutes Gespür dafür, Spieler mit verschiedenen Persönlichkeiten und aus unterschiedlichen Kulturen in die Mannschaft zu integrieren.

Dabei waren vor einigen Wochen Gerüchte aufgekommen, Sanches könnte noch einmal verliehen werden - dieses Mal zu Benifca Lissabon, also Richtung Heimat.  

Doch Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge schob dieser Idee einen Riegel vor: "Niko Kovac wird versuchen, ihn zu früherer Stärke zurückzuführen. Das ist eine spannende Aufgabe", kündigte Rummenigge im Münchner Merkur an.

Diese Aufgabe wird Kovac nun angehen. Wenn er es tatsächlich schafft, das einstige Wunderkind wieder in die Spur zu bekommen, dann dürfte Teil zwei der Aufbauarbeit mit den zurückkehrenden WM-Fahrern ein Klacks sein.