Domenico Tedesco wird angeblich sehr ruhige Weihnachtsfeiertage verbringen. "Der Trainer", kündigte Manager Christian Heidel jedenfalls an, "kriegt jetzt mal drei, vier Tage Handyverbot." Das war ernst gemeint.
Heidel: "Interne Probleme" bei S04
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Die Hinrunde in der Bundesliga hat tiefe Spuren hinterlassen bei Schalke 04 und Tedesco, das will Heidel erkannt haben, "sieht ein bisschen abgekämpft aus". Was übrigens kein Wunder sei: "Der Junge gibt ja auch alles dafür, dass Schalke Erfolg hat."
Erfolgreich war Königsblau in der Bundesliga nicht, immerhin gelang zum Abschluss der Hinrunde der fünfte Sieg, ein 3:1 (1:0) beim VfB Stuttgart, bislang ein direkter Konkurrent in der untersten Region der Tabelle. (Service: Ergebnisse und Spielplan) "Dieser Sieg", sagte Heidel, "ist gut für das Gefühl und das Gemüt", jetzt müsse er am Heiligen Abend "mal nicht an Fußball denken", und dasselbe solle auch für Tedesco gelten. Danach aber, sagte der Manager, "werden wir überlegen: Was ist schiefgelaufen?"
Neuzugänge und Ergänzungen des Trainerteams möglich
Die Erklärungen bei Schalke klingen zunächst einfach: "Wir haben einfach schlechten Fußball gespielt", sagte Heidel, außerdem sei es auch in Stuttgart ja so gewesen, dass fünf Stürmer sowie der offensivstarke Amine Harit fehlten. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Da ist freilich noch mehr. Heidel sprach auch von "internen Problemen", die bis zum Beginn der Vorbereitung auf die Rückrunde am 4. Januar angesprochen und beseitigt werden müssten, bis dahin aber will auch er erst mal kurz "die Birne durchlüften".
Klar ist: Wenn alles hinterfragt ist, sollen auch die Spieler klare Ansagen bekommen. "Der ein oder andere Hinweis, dass es so nicht weitergehen wird, ist schon angebracht", betonte Heidel, ohne dabei Namen zu nennen."
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Über Neuzugänge wird nachgedacht, aber mehr zunächst nicht, Ergänzungen des Trainerteams um und unter Tedesco sind nicht ausgeschlossen, dabei gilt: Der Trainer hat und hatte trotz der schlechten Hinrunde in der Bundesliga "den sichersten Arbeitsplatz, den man sich vorstellen kann".
Unfassbarer Fehlschuss von Nicolas Gonzalez
Knackpunkt des Spiels, diesmal für Schalke, war die 47. Minute, als Nicolas Gonzalez vom bisweilen irrlichternden Schalker Torhüter Ralf Fährmann den Ball aufgelegt bekam, aus 17 Metern aber nicht ins leere Tor sondern den rechten Pfosten traf.
Es wäre nach dem Schalker Führungstreffer durch den starken Steven Skrzybski (10.) das 1:1 gewesen. Stattdessen unterlief Mario Gomez (70.) ein Eigentor, gleich nach dem Anschlusstreffer von Gonzalez machte der eingewechselte Ahmed Kutucu dann den Deckel drauf (78.).
"Wir sind glücklich und erleichtert über den Sieg, wir haben lange drauf gewartet und hingearbeitet", erklärte Tedesco nach dem Schlusspfiff und machte aus seiner Gemütsfassung keinen Hehl. Als Belohnung für den Sieg darf er nun ruhige Weihnachten genießen.