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Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach über Zukunft und Favre

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Alassane Plea von Borussia Mönchengladbach über Zukunft und Favre

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Im Sommer weg? Plea redet Klartext

Alassane Plea wurde in Rekordzeit zu Gladbachs Top-Torjäger. Im SPORT1-Interview spricht er über die Borussia, Wechselgerüchte und Ex-Trainer Lucien Favre.
Gladbachs Stürmerstar Alassane Plea spricht im exklusiven SPORT1-Interview über seinen Werdegang.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Er ist einer der Spieler dieser Saison: Alassane Plea. Der 25-Jährige wechselte im vergangenen Sommer von OGC Nizza zu Borussia Mönchengladbach. Und der französische Stürmer hat sich als absoluter Volltreffer entpuppt.

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Gladbachs Sportchef Max Eberl hatte in Sachen Transfers schon des Öfteren ein glückliches Händchen, doch Plea ist seit Jahren der beste - da sind sich die Fohlen-Anhänger in den Fan-Foren einig. Zehn Tore in 19 Spielen sprechen für sich.

Robert Lewandowski holt sich nach 2014, 2016 und 2018 zum vierten Mal die Torjäger-Kanone. Der Stürmer des FC Bayern triumphiert vor Paco Alcácer. SPORT1 zeigt die besten Knipser der Bundesliga
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Bundesliga: Torjäger der Saison 2018/19

Vor dem Spiel beim FC Schalke 04 (Bundesliga: FC Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach, Sa. ab 18.30 Uhr im LIVETICKER) spricht Plea im SPORT1-Interview über sich, die Borussia, das Interesse anderer Vereine - und seinen ehemaligen Trainer Lucien Favre.

SPORT1: Monsieur Plea, im Hintergrund hängt ein Bild von Jupp Heynckes als Borussen-Spieler zu legendären Bökelberg-Zeiten. Er war eine Gladbacher Sturm-Legende. Sie haben zehn Tore in 19 Spielen erzielt - das ist eine extrem gute Quote. In den Fan-Foren heißt es, Sie wären der beste Einkauf in den vergangenen Jahren. Wie glücklich macht Sie das?

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Alassane Plea: Es macht mich sehr glücklich. Ich bin aber auch dafür geholt worden, um Tore zu schießen. Dass es so gut klappt, ist natürlich klasse. Ich möchte so weitermachen. Und mit der Unterstützung der Mannschaft und unserer tollen Fans macht es natürlich noch mehr Spaß, für Borussia zu spielen.

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Erstes Bundesliga-Tor für Plea befreiend

SPORT1: War das erste Halbjahr wie ein Traum für Sie?

Plea: Ein Traum jetzt nicht. Ich habe mir die Aufgabe zwar schon etwas schwieriger vorgestellt. Ich wusste aber, dass ich zu einem Verein komme, der sehr gut aufgestellt ist und in sich top funktioniert. Durch mein erstes Bundesliga-Tor im zweiten Spiel lief es für mich, das war befreiend. Ich weiß um meine Qualitäten, die uns auf dem Platz weiterbringen. Ich bin einfach happy, dass es so gut läuft im Moment.

SPORT1-Reporter Reinhard Franke (r.) traf Alassane Plea in Mönchengladbach zum Interview
SPORT1-Reporter Reinhard Franke (r.) traf Alassane Plea in Mönchengladbach zum Interview

SPORT1: In den ersten Spielen haben Sie sich noch etwas schwer getan ...

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Plea: Am Anfang musste ich erst mal meine neuen Kollegen kennenlernen. Und ich musste auch wissen, wie die Jungs auf dem Spielfeld funktionieren und auf mich reagieren. Dann war es gut, dass ich relativ schnell getroffen habe. Das hat mir Selbstvertrauen gegeben. Ich war erleichtert. Und dann hieß es für mich: Arbeiten, arbeiten, arbeiten, um mit der Mannschaft Fortschritte zu machen.

Plea über seine Stärken: "Ich schieße Tore"

SPORT1: Was sind Ihre Stärken? 

Plea: Die wichtigste Qualität von mir ist ganz einfach: Ich schieße Tore. Dafür werde ich bezahlt. Das ist die Grundlage für alles. Aber es gibt auch noch viele Dinge im Spiel, an denen ich arbeiten muss. Da muss ich mich noch weiter verbessern.

SPORT1: Ihr Spitzname ist "Lasso". Beruht das darauf, dass der Gegner Sie mit einem Lasso einfangen muss vor dem Tor?

Plea: (lacht) Lasso kommt nicht vom Wilden Westen. Es ist ein Spitzname, den ich bereits in Nizza hatte. Die Jungs bei Borussia haben mich gefragt: Wie sollen wir dich nennen? Dann meinte ich Lasso. So ist es dann auch geblieben.

SPORT1: Sie haben mal gesagt, dass Sie von der Bundesliga begeistert sind. Was konkret fasziniert Sie?

Plea: Zum einen die Stadien, die immer voll sind. Die Fans in Deutschland machen eine unglaubliche Stimmung. Zum anderen sind die Spiele sehr offen. Alle Mannschaften wollen nach vorne spielen. Dadurch gibt es viel Platz und es fallen oft eine Menge Tore. Diese Liga ist unglaublich attraktiv. In Frankreich ist es oft so, dass ein Team einfach nur Tore des Gegners verhindern will und dann nicht so offen spielt, dann passiert nicht viel im Spiel. Die Spielweise in der Bundesliga kommt mir als Torjäger da natürlich eher entgegen.

Plea schwärmt von BVB-Trainer Lucien Favre

SPORT1: Ihr früherer Trainer in Nizza, Lucien Favre, steht seit Monaten mit Borussia Dortmund auf Platz eins. Wie sehr hat er Ihnen in Ihrer Karriere geholfen?

Plea: Er hat mir sehr geholfen. Favre war schon ein großer Trainer, als er nach Nizza kam. Und er ist bekannt dafür, junge Spieler besser zu machen, technisch und taktisch. Weil er detailversessen ist. Er hat mir auch geholfen, dass ich vor dem gegnerischen Tor eiskalt werde, hat da sehr viel mit mir gearbeitet. In diesem Sinne hat er mich ein großes Stück weitergebracht.

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SPORT1: Glauben Sie, dass Favre den BVB gleich im ersten Jahr nach seiner Rückkehr in die Bundesliga zur Meisterschaft führen wird?

Plea: Das wird schon schwer, weil der FC Bayern immer noch sehr eng dahinter lauert. Lucien Favre ist ein Trainer, der bisher noch keine große Meisterschaft gewinnen konnte. Ich würde es ihm gönnen, dass es ihm gelingt, falls wir es nicht noch schaffen sollten. (lacht)

SPORT1: Sie haben in Nizza auch mit Mario Balotelli zusammengespielt. Ist er wirklich so ein verrückter Typ?

Plea: Mario ist ein super Junge. Man kommt auf dem Platz sehr gut klar mit ihm und er ist ganz unkompliziert. Er ist ein normaler Typ und gar nicht so verrückt, wie die Leute vielleicht denken. Neben dem Platz ist er oft sehr unbekümmert, weswegen er auffällt. Auf dem Rasen ist Mario einfach ein Typ, der immer gewinnen will und immer alles gibt. Ich habe es sehr genossen, mit ihm zusammenzuspielen.

SPORT1: Sie sind bei der Borussia schnell zum Helden geworden. Ist das in so jungen Jahren auch manchmal beklemmend für Sie?

Plea: Ich mache mir da keinen Druck, dass ich bei den Fans und in den Medien ein Star bin. Ich spüre auf dem Platz jetzt keinen Druck, dass ich ein Tor schießen muss, weil es alle erwarten. Im Gegenteil, es gibt mir mehr Sicherheit, auf dem Spielfeld richtig zu agieren. Ich weiß, dass alle in Mönchengladbach hinter mir stehen. Und das ist wunderbar.

Lob für Max Eberl und Dieter Hecking

SPORT1: Werden sie auf der Straße oft erkannt?

Plea: Da ich nicht direkt in Gladbach wohne, bin ich dort nicht so oft in der Innenstadt unterwegs. Es kommt aber natürlich vor, dass Fans mich erkennen, ein Autogramm haben oder ein Foto mit mir machen wollen. Wie bei den anderen Spielern eben auch. Das mache ich auch gerne, das ist schön. Das gibt mir und den anderen Jungs auch die Kraft, dass man die Unterstützung spürt.

SPORT1: Was machen Dieter Hecking und Max Eberl so gut, dass Borussia eine Spitzenmannschaft geworden ist?

Plea: Max ist ein Sportdirektor, der den Fußball bestens kennt. Und Dieter Hecking ist ein Trainer mit mehr als 400 Bundesligaspielen, also mit sehr viel Erfahrung. Der Coach redet viel mit uns und schafft es, die ganze Truppe bei Laune zu halten, so dass wir einfach Gas geben wollen. Auch Max ist sehr oft bei der Mannschaft, was uns extrem hilft. Er hat ein sehr gutes Gespür für die Truppe. Beide sind einfach prima Typen, die zusammen sehr gut funktionieren. 

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SPORT1: Es gibt viele Gerüchte über einen Abschied von Ihnen in diesem Sommer. Große Vereine sollen um Sie buhlen. Max Eberl hat Sie aber für unverkäuflich erklärt. Was sagen Sie dazu? 

Plea: Er ist der Boss und ich fühle mich super wohl bei Borussia, wir spielen eine sehr gute Saison, vielleicht im nächsten Jahr noch eine bessere. Deshalb bin ich einverstanden mit dem, was Max sagt. Ich will bei Borussia bleiben und nicht nach einem Jahr wieder verschwinden. 

SPORT1: Wie denken Sie über Spieler wie Ousmane Dembele, die sehr schnell groß werden und dann von einem Tag auf den anderen verschwinden?

Plea: Es muss jeder für sich sein Verhalten rechtfertigen. Streitigkeiten helfen weder dem Spieler, noch dem Klub. Ich spüre bei Borussia absolutes Vertrauen. Es wurde viel Geld in mich investiert, damit ich in Gladbach spielen kann. Ich möchte diese Wertschätzung zurückgeben, daher beschäftige ich mich nicht mit anderen Vereinen.

Plea verspricht: "Bin da und werde da sein"

SPORT1: Können die Fans also damit rechnen, dass sie nach dem Sommer noch bei Borussia spielen?

Plea: Ich bin da und werde da sein. Ich habe einen Vertrag, der noch einige Jahre gültig ist. Es ist ein sehr gutes Projekt, das momentan bei Borussia läuft - und das soll nächstes Jahr weitergehen.

SPORT1: Zurück ins Hier und Jetzt: Wie schwer wird das nächste Spiel auf Schalke? Borussia ist Favorit ...

Plea: Klar, jetzt denken die Leute vor dem Spiel, dass wir der Favorit sind, weil wir auf Platz drei stehen. Schalke hat die Saison nicht gut angefangen, aber sie haben sich inzwischen gefunden. Der Verein hat eine gute Mannschaft, tolle Einzelspieler, und sie wollen gegen uns natürlich alles geben, zumal sie zu Hause spielen. Auch, um in der Tabelle nach oben zu klettern. Uns werden deshalb 100 Prozent abverlangt werden.

SPORT1: Lars Stindl sagte zuletzt, dass Borussia Mönchengladbach die dritte Kraft in Deutschland sein will. Sehen Sie das auch so?

Plea: Klar, wir stehen im Moment gut da. Es gibt aber auch noch sehr gute Mannschaften wie RB Leipzig und andere, die momentan hinter uns platziert sind. Wir müssen weiter alles daran setzen, um unsere Position zu halten - und vielleicht die Dortmunder und Münchner noch zu ärgern.