In der 67. Minute sorgte Dong-Won Ji endgültig für offene Münder auf der einen und fassungslose Gesichter auf der anderen Seite.
BVB-Schreck nimmt späte Rache
Der Koreaner nahm beim überraschenden 2:1-Sieg des FCA gegen Borussia Dortmund nach einem kapitalen Fehlpass von Achraf Hakimi das Dribbling auf und ließ Roman Bürki mit einem technisch hochwertigen Lupfer ins lange Eck keine Chance.
"Dass er ein Näschen hat, hat er vor allem beim zweiten Tor bewiesen", lobte Trainer Manuel Baum.
Denn es war bereits Jis zweiter Streich, schon in der 24. Minute hatte er den Ball ins Netz befördert, mit weniger Feingefühl als beim 2:0, dafür dem Willen, der für das Tor im Nachsetzen nötig war.
In der 83. Minute ging der Doppeltorschütze dann unter stehenden Ovationen vom Feld (SERVICE: Die Tabelle der Bundesliga).
In den Schlussminuten musste Augsburg nach Alcacers Anschluss zwar noch einmal zittern, doch die Gastgeber retteten den Sieg über die Zeit.
Es war Jis späte Rache an seinem Ex-Klub.
Ji und BVB - ein Missverständnis
Zur Saison 2014/15 hatte der BVB den Stürmer etwas überraschend verpflichtet.
Ji unterschrieb einen Vierjahresvertrag und sollte mithelfen, die Lücke zu schließen, die Robert Lewandowski mit seinem Wechsel zum FC Bayern gerissen hatte.
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Doch der Plan ging völlig schief. Auch aufgrund von Verletzungen machte der 27-Jährige kein einziges Pflichtspiel für die Schwarz-Gelben – und verließ den Klub nach nur einem halben Jahr wieder.
Dankbarer Abnehmer: Der FC Augsburg, bei der er bereits zuvor auf Torejagd gegangen war.
BVB ist Jis Lieblingsgegner
Kurioserweise entwickelt sich Ji langsam zum BVB-Schreck. Von seinen insgesamt 13 Bundesliga-Toren hat er vier gegen Dortmund erzielt, gegen keinen Team traf er häufiger.
In der Spielzeit 13/14 gelang ihm gerade einmal ein Saisontreffer – gegen den BVB, zu dem er anschließend wechseln sollte. Drei Jahre später traf er ebenfalls gegen die Borussia.
In der laufenden Saison trifft Ji besonders gerne gegen die Titelkandidaten. Beim 2:3 gegen die Bayern Mitte Februar hatte Ji das zwischenzeitliche 2:1 erzielt.
Zum Glück für den FCA verzichtete Ji, der erst seinen zweiten Doppelpack in der Bundesliga erzielte, sowohl gegen Bayern als auch gegen den BVB auf risikoreiche Jubeleinlagen.
Ji verletzte sich beim Jubeln
Denn bei seinem ersten der bislang vier Saisontreffer hatte er sich am 3. Spieltag gegen Mainz beim Jubeln verletzt.
Nach einem hohen Sprung war Ji unglücklich umgeknickt und musste anschließend ausgewechselt werden. Eine Kapsel- und Innenbandverletzung war die Folge, der Offensivspieler fiel wochenlang aus.
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Nach seiner Genesung konnte Ji zunächst selten überzeugen, doch seit seiner Rückkehr vom Asien-Cup im Februar läuft es wieder.
"Wir haben das Gefühl, dass er nach dem Asien-Cup befreiter ist", sagte Trainer Baum, der sich im Endspurt um den Klassenerhalt weitere Heldentaten seines Stürmers erhofft:
"Jetzt heißt es: Bitte so weitermachen."