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FC Bayern: Valerien Ismael warnt vor Lucas Hernandez' Ehrgeiz

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FC Bayern: Valerien Ismael warnt vor Lucas Hernandez' Ehrgeiz

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Ismael: Das macht Hernandez aus

Lucas Hernandez spielt ab der kommenden Saison für den FC Bayern. Bei SPORT1 spricht sein Landsmann Valerien Ismael über den Rekordtransfer der Bundesliga.
Bayern München macht auf dem Transfermarkt ernst: Lohnt sich die Rekordablöse für Lucas Hernandez und zu welchem Verein passt Überflieger Luka Jovic besser: Bayern oder Barca?
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Noch ein Weltmeister für den FC Bayern!

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Am Mittwoch verkündeten die Münchner den Transfer von Lucas Hernandez. 80 Millionen Euro lässt sich der deutsche Rekordmeister den französischen Abwehrspieler kosten.

Im SPORT1-Interview spricht Hernandez' Landsmann Valerien Ismael, früher selbst Profi bei Bayern, über den Rekordtransfer der Bundesliga und die Gefahren des Mega-Deals.
 
SPORT1: Herr Ismael, was kam ihnen in den Sinn, als sie von Hernandez' Wechsel erfuhren?
 
Valerien Ismael: Ich habe sofort an den Jungen gedacht und sagte zu mir 'Wow'. Er war vor einem Jahr noch ein unbekannter Spieler und wurde innerhalb von nur wenigen Monaten zu einem Superstar. Was bei ihm alles passiert ist, ist der Wahnsinn. Im Fußball ist eben alles möglich. Er hat sich von Mr. Unbekannt zum teuersten Spieler der Vereinsgeschichte des FC Bayern entwickelt. Chapeau!

SPORT1: Wie ist ihm das gelungen?

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Ismael: Das ist ganz einfach. Er hat im vergangenen Jahr mit Atletico Madrid die Europa League gewonnen, konnte sich als Nationalspieler durchsetzen und wurde schließlich mit Frankreich Weltmeister. Dadurch ist sein Marktwert explodiert und dank einer Ausstiegsklausel im Vertrag ist er plötzlich der zweitteuerste Verteidiger der Welt (hinter Virgil van Dijk, der 2018 für 84,5 Millionen Euro vom FC Southampton vom FC Liverpool wechselte, d. Red.).

SPORT1: Wo liegen seine größten Stärken?

Ismael: Für einen Abwehrspieler ist er sehr schnell und hat ein unglaubliches Laufpensum. Das ist sehr wichtig für das dominante Spiel der Bayern. Wenn die Bälle des Gegners in die freien Räume gespielt werden, kann Hernandez schnell zurückkommen. Er bringt sehr viel mit. Ich habe das Gefühl, dass es sehr gut passen könnte bei Bayern. Er hat mehrfach bewiesen, dass er sich durchsetzen kann, wenn er ins kalte Wasser geworfen wird.

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SPORT1: Könnte der Druck, den eine solche enorme Ablösesumme mit sich bringt, zum Problem werden?

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Ismael: Das glaube ich nicht. Hernandez ist ein Mentalitätsspieler, der von seiner Einstellung lebt. Er ist nicht der große Techniker, sondern hat andere Stärken wie seinen Willen, seine Einstellung und seine Liebe zum Zweikampf. Man sagt immer so schön, wenn es bei einer Mannschaft nicht läuft, muss wenigstens die Basis stimmen wie Kampf und Leidenschaft. Das ist bei ihm der Fall. Er wird keinen Druck spüren, weil er alles geben wird.

SPORT1: Allerdings kommt Hernandez verletzt nach München...

Ismael: Ich bin mir sehr sicher, dass die Bayern-Bosse diesen Transfer bis ins kleinste Detail geprüft haben. Man gibt nicht einfach 80 Millionen Euro aus und weiß nicht, wie schwer diese Verletzung ist. Da wurde bestimmt alles analysiert und von einigen Ärzten genau untersucht. Am Ende hat dann sicher auch Dr. Müller-Wohlfahrt noch mal draufgeschaut. Das ist auch ein Zeichen vom Verein an den Spieler, dass man viel Vertrauen in ihn setzt. Er wird das zurückgeben wollen.

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SPORT1: Also sehen Sie keine Gefahr hinsichtlich seiner Knie-Schädigung?

Ismael: Das einzige Risiko ist sein unbändiger Ehrgeiz. Er darf in den nächsten Monaten nicht zu viel zu schnell wollen, nur weil er in seinem neuen Klub sofort alle begeistern will. Da muss er und auch der Verein aufpassen. Hernandez darf nur auf den Platz zurückkommen, wenn er bei 100 Prozent ist. Das wäre sonst der Super-GAU für die Bayern. Aber ich hoffe, dass er sein hohes Niveau weiter steigern und eine andere Dimension erreichen wird. Er ist noch jung und ich wünsche ihm eine Karriere bei Bayern wie Bixente Lizarazu sie hatte.

SPORT1: Glauben Sie, dass durch diesen Transfer das Binnenverhältnis im Team gefährdet ist?

Ismael: Einige Spieler haben in dieser Saison viel gejammert, weil sie unzufrieden waren, aber nur durch einen gesunden Konkurrenzkampf kannst du den Druck auf jeden Einzelnen erhöhen. Wenn dieser Konkurrenzkampf da ist, kann jeder an seine Leistungsgrenze gehen, sonst wird es nicht funktionieren. Es ist aber auch möglich, dass Bayern und Niko Kovac eine System-Umstellung planen und von Zeit zu Zeit mit Dreierkette spielen.

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SPORT1: Da käme dann auch Benjamin Pavard ins Spiel...

Ismael: Stimmt, wobei ich ihn nicht gleich als gesetzt sehe. Er ist zwar auch Weltmeister, aber ich habe bei ihm ein anderes Bauchgefühl. Ich sehe ihn mehr auf rechts als in der Innenverteidigung. Wenn Pavard Stammspieler wird, dann als Rechtsverteidiger.

SPORT1: Papin, Sagnol, Lizarazu, Sie, Ribery, Coman, Tolisso, Pavard. Warum lieben die Bayern die Franzosen so?

Ismael: Wenn du gute Erfahrungen mit französischen Spielern gemacht hast, dann machst du das weiter. Mit Sagnol und Lizarazu hat man die Champions League gewonnen. Da hat man gesehen, was für eine grandiose Ausbildung Spieler aus Frankreich genießen. Natürlich waren da auch unterschiedliche Charaktere dabei. Ein Franck Ribery ist ein komplett anderer Charakter als ein Tolisso.

Aber auch Franck hat die Bayern nach vorne gebracht in den vergangenen elf Jahren und mit ihnen auch die Champions League gewonnen. Diese Integration ist gewollt und diese französische Kultur wird weiter gelebt. Die Franzosen, die da waren, sprechen nur positiv über den Verein. Deshalb wollen weitere Spieler aus Frankreich nach München wechseln.

SPORT1: Franck Ribery wird im Sommer wohl gehen müssen. Glauben Sie, dass er mit den Roten noch mal Meister wird?

Ismael: Ja. Die Situation spricht momentan ganz klar für die Bayern. Es ist ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Borussia Dortmund, aber die Münchner haben die Erfahrung und die größtmögliche Motivation auf ihrer Seite. Für die Bundesliga wäre der BVB als Meister auch gut, aber es ist klar, dass sich Ribery mit einem Titel verabschieden will - und zwar mit dem größten, den er noch erreichen kann.