Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte eine Job-Garantie für Niko Kovac vermieden und klargestellt, dass jeder Coach des FC Bayern mit "Druck umgehen muss". Uli Hoeneß aber stärkt dem Kroaten den Rücken.
Hoeneß stärkt Kovac den Rücken
Nach der Machtdemonstration und dem 5:0-Sieg gegen Borussia Dortmund war der Bayern-Präsident hellauf begeistert: "Wir haben eine sehr gute Mannschaft, und sie hat wie eine sehr gute Mannschaft gespielt", sagte Hoeneß im Kicker.
Hoeneß: "Damit habe ich nicht unseren Trainer gemeint"
Vor dem Bundesliga-Kracher hatten viele noch Hoeneß' Ansage ("Am Samstag, 18.30 Uhr, darf es keine Ausreden geben. Da muss gegen Dortmund geliefert werden.") missverstanden und das Duell gegen den BVB als Schicksalsspiel für Kovac ausgelegt.
Jetzt das aktuelle Trikot des FC Bayern bestellen - hier geht's zum Shop! | ANZEIGE
"Damit habe ich nicht unseren Trainer gemeint, sondern ausdrücklich die Mannschaft", erklärte der 67-Jährige nun. Zweifel an Kovac habe es nicht gegeben. "Es war immer alles okay", beteuerte Hoeneß. "Wenn ich unzufrieden bin, heißt das noch lange nicht, dass wir den Trainer rausschmeißen. Man kann trotzdem kritisch miteinander umgehen."
Rummenigge: "Es gibt bei Bayern für niemanden eine Jobgarantie"
Viel wichtiger sei für den Bayern-Präsidenten die Spielweise der Mannschaft - und das 5:0 gegen Dortmund habe "keine Frage offengelassen".
"Wie soll ich denn mit jemandem zusammenarbeiten, den ich bei jeder Gelegenheit infrage stelle? In so einem Spannungsfeld, wie unser Trainer in den letzten Wochen gelebt hat, kann man auf Dauer nicht vernünftig arbeiten", so Hoeneß weiter.
Und diesen Rückhalt und dieses Vertrauen braucht jeder Coach, erst recht ein Bayern-Trainer. Denn der Druck und die Erwartungshaltung in München ist anders, wie Rummenigge bei Sky betonte: "Es gibt bei Bayern München für niemanden eine Jobgarantie. Jeder muss bei Bayer München liefern. Das ist das Prinzip bei Bayern München und mit diesem Druck muss man umgehen. Wer das nicht kann, ist dann im falschen Klub."
Kovac nach 5:0-Sieg gegen BVB fest im Sattel
Trotzdem glaubt auch Bayerns Vorstandsvorsitzender an Kovac: "Im November gab es in der Öffentlichkeit die Diskussion, ob er der richtige Trainer ist und ob man da nicht intervenieren müsste. Wir haben uns entschieden, diesen Weg mit ihm weiterzugehen und haben ihm dabei den Rücken gestärkt. Vom Klub wird er sehr gerecht behandelt."
Und weiter: "Man darf nicht vergessen, dass wir zehn Wahnsinnsjahre erlebt haben. Das sind natürlich unglaublich große Fußspuren, die da hinterlassen wurden. Das ist nicht einfach, für so einen jungen und unerfahrenen Trainer, der er nun einmal ist. Wir haben hohe Ziele vor Augen. Wir sind in beiden nationalen Wettbewerben noch aussichtsreich unterwegs und unser Ziel ist es, dieses Jahr, das Double zu gewinnen. Von Bayern München hat ihn keiner in Frage gestellt."
Dank des Kantersieges gegen Dortmund und der Rückeroberung von Platz eins sitzt Kovac so fest wie schon lange nicht mehr im (Trainer-)Sattel. Doch am Double wird sich der Bayern-Coach am Ende messen lassen müssen.