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VfL Wolfsburg: Ernst Tanner über neuen Wölfe-Coach Oliver Glasner

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VfL Wolfsburg: Ernst Tanner über neuen Wölfe-Coach Oliver Glasner

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So tickt der neue VfL-Coach Glasner

Oliver Glasner soll ab der neuen Saison den VFL Wolfsburg wieder nach oben führen. SPORT1 spricht exklusiv mit einem früheren Weggefährten des Österreichers.
Nach Adi Hütter bei Eintracht Frankfurt hat sich auch der VfL Wolfsburg einen Trainer aus Österreich geangelt. SPORT1 blickt auf die Ösi-Trainer der Bundesliga zurück.
Reinhard Franke
Reinhard Franke

Es wurden viele Namen gehandelt, doch keiner dieser Kandidaten wird den VfL Wolfsburg trainieren. Weder Andre Villas-Boas, noch Marco Rose und auch nicht Dieter Hecking. Der neue Cheftrainer des VfL Wolfsburg heißt ab 1. Juli Oliver Glasner. Für die Bundesliga ist er ein Trainer-Novize.

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Der Österreicher beerbt zur kommenden Saison Bruno Labbadia als Coach bei den Wölfen, der seinen auslaufenden Vertrag beim VfL aufgrund von persönlichen Differenzen mit Geschäftsführer Jörg Schmadtke nicht verlängern wollte. Glasner hat bei den Niedersachsen einen Vertrag bis 2022 unterschrieben.

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"Ich gratuliere ihm und den Wolfsburgern", sagte Ernst Tanner, Sportdirektor bei MLS-Klub Philadelphia Union, zu SPORT1.

Der 52-Jährige kennt Glasner aus seiner Zeit in Österreich. Tanner, der in seiner Karriere unter anderem David Alaba und Roberto Firmino entdeckte, war bis zum vergangenen Sommer Nachwuchsleiter bei Red Bull Salzburg. Er arbeitete in gleicher Position früher bereits bei 1860 München und der TSG Hoffenheim, wurde kurz nach dem Einstieg von Ralf Rangnick (heute Trainer und Sportdirektor bei RB Leipzig) 2012 Nachwuchsleiter in der Akademie Liefering und machte diese zu einer Topadresse in Europa.

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Neuer Trend? Hütter, Rose, Glasner

Glasner setzt mit seinem Wechsel einen neuen Trend fort. Trainer aus Österreich und der Schweiz sind angesagt in der Bundesliga.

Oliver Glasner wird Wolfsburg-Coach
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Glasner wird Wolfsburg-Coach

Glasners Landsmann Adi Hütter war 2018 der erste, er wechselte von Grasshoppers Zürich zu Eintracht Frankfurt und sorgt mit den Hessen in der aktuellen Spielzeit für Furore. Dank Hütter belegt die SGE in der Liga vier Spieltage vor Saisonende Platz vier und steht zudem im Europa League-Halbfinale gegen den FC Chelsea.

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Erst kürzlich hatte Salzburgs Erfolgstrainer Rose, der lange auch bei den Wölfen ein heißer Kandidat für die Labbadia-Nachfolge war, einen Vertrag ab Sommer bei Borussia Mönchengladbach unterschrieben. Er ist so was wie der neue Star-Trainer auf dem Markt. Glasner folgt ihm nun voller Vorfreude.

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"Der Wechsel in die Bundesliga ist eine große Herausforderung, auf die ich mich sehr freue und der ich mich sehr gerne stelle. Zudem sind die Bedingungen in Wolfsburg hervorragend", sagte Glasner. Das sagten vor ihm allerdings auch schon viele Fußballlehrer, die in die Autostadt kamen.

"Nächste Entwicklungsphase"

Die Verantwortlichen freuen sich auf ihren neuen Chefcoach. "Die Gespräche mit ihm haben uns das sichere Gefühl gegeben, dass er die richtige Wahl ist, um mit dem VfL Wolfsburg die nächste Entwicklungsphase anzugehen", sagte Schmadtke, dem das sichere Gefühl bei Labbadia trotz dessen sehr guter Arbeit abhanden gekommen war.

Der 44 Jahre alte Glasner hat sich in seiner österreichischen Heimat einen Ruf als Coach mit klarer Spielidee erarbeitet, der junge Spieler weiterentwickeln kann. In seinen vier Jahren in Linz führte er den LASK zunächst zurück in die erste Liga. Nach Platz vier im Premierenjahr sind die Linzer momentan Zweiter hinter Serienmeister Salzburg. 

Tanner ist daher voll des Lobes: "Mit dem LASK ist er immerhin Tabellen-Zweiter. Er ist nicht nur Zweiter und der einzige Klub, der die Salzburger zumindest ärgern kann, sondern hat die Mannschaft aus der zweiten in die erste Liga geführt und dort in der Spitze etabliert."

Tanner: Deshalb ist Glasner "sehr interessant"

Sicher habe Glasner "von seiner Zeit bei Red Bull Salzburg profitiert, aber auch seinen eigenen Stil entwickelt. Er steht für attraktives Angriffs-Pressing und schnelles Umschalten. Seine Mannschaft kann aber auch Ballbesitzfußball spielen und das macht ihn als Trainer sehr interessant."

Österreichische Experten vergleichen Glasner auch aufgrund der offensiv-attraktiven Spielweise schon mit Hütter.

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Die Ziele in Wolfsburg sind auch in der nächsten Saison ambitioniert. Zusammen mit Schmadtke soll Ex-Profi Glasner den Werksklub nach Jahren sportlicher Dürrezeit wieder in die Erfolgsspur führen. Nach einer Saison der Stabilisierung unter Labbadia wünscht sich der mächtige Wolfsburg-Eigentümer VW unter Glasner eine Spur mehr. Die glanzvolle Rückkehr ins Konzert der Großen soll es möglichst wieder sein.

Doch Glamour versprüht Glasner nicht unbedingt. Für die Kritiker ein Problem, für die Fußball-Ästheten nicht unbedingt.

"Kein großer Showman"

"Oliver ist sicher kein großer Showman, sondern ein fachlich kompetenter und nüchterner Analytiker und das ist genau unser Problem heutzutage", meinte Tanner. "Es geht mehr um die Show und schnelle Ergebnisse und weniger um Entwicklung und Kontinuität und darunter leidet dann die Qualität des Fußballs."

Der Glanz früherer Erfolge war bei den Wölfen zuletzt verblasst. Nur mit Mühe und Not verhinderte der VfL in den zurückliegenden beiden Spielzeiten den Abstieg jeweils in der Relegation. Der Meistertitel von 2009 unter Trainer Felix Magath oder der Pokalsieg von 2015 unter Hecking wirken wie Relikte aus einer anderen Zeit. Eine Zeit, die Glasner nun wieder beleben soll. Notfalls auch ohne viel Glanz und Gloria.