Bayer Leverkusen, Hamburger SV und FSV Mainz 05 – die ganz große Karriere hat René Adler nicht aufs Parkett gelegt.
Verpasste WM 2014 nagt an Adler
© Getty Images
Immer wieder wurde der hochveranlagte Torhüter von langwierigen Verletzungen aus dem Verkehr gezogen. Die Knorpelverletzung, die der 34-Jährige vor einem Jahr im Mainzer Training erlitt, brachte das Fass zum Überlaufen.
Das Vertrauen in den Körper sei nicht mehr da, erklärte Adler letzte Woche im Magazin stern, weshalb er seine Karriere am Saisonende beendet. In knapp zwei Jahren bei den Mainzern brachte er es gerade mal auf 14 Bundesliga-Spiele.
Adler war eigentlich eine große Laufbahn vorherbestimmt. Im DFB-Team wurde er im März 2010 zum Stammtorhüter für die WM in Südafrika bestimmt, doch im Mai musste er wegen einer Rippenverletzung für das Turnier absagen.
Neuer zieht an Adler vorbei
In Südafrika ging der Stern von Manuel Neuer auf, der bis heute Stammkraft in der deutschen Nationalmannschaft ist. Adler verschwand zunächst ein wenig in der Versenkung, ehe seine Karriere 2012 mit seinem Wechsel nach Hamburg neuen Auftrieb bekam.
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"Nach der Verletzung und dem Wechsel zum HSV habe ich mich zurückgekämpft in die Nationalmannschaft, war zu dem Zeitpunkt bei jedem Länderspiel dabei", sagte Adler dem kicker. "Ich habe mich als feste Nummer zwei hinter Manu gefühlt."
Doch die nächste Enttäuschung folgte auf dem Fuß. Adler sollte auch bei der triumphalen WM 2014 fehlen, was noch mehr an ihm nagte als die verpasste Teilnahme 2010. Neben Neuer fuhren Roman Weidenfeller und Ron-Robert Zieler nach Brasilien.
"Brutal, eine Riesenenttäuschung"
"Das war brutal, eine Riesenenttäuschung", ärgert sich Adler noch heute. "Ich habe die Entscheidung damals akzeptiert – nachvollziehen konnte ich sie jedoch nicht. Nichtsdestotrotz freute ich mich mit den Jungs, aber ich war eben kein Weltmeister. Nur dabei zu sein, das hätte mir alles bedeutet."
Seine Nicht-Nominierung hing auch mit dem Niedergang des HSV zusammen, der sich ab der Saison 2013/14 in aller Regelmäßigkeit im Abstiegskampf wiederfand, was auch das Torwartspiel von Adler veränderte.
"Ich sage es mal so: In Leverkusen habe ich mitgespielt, und in Hamburg, als wir im Abstiegskampf feststeckten, ging es nur noch darum: Wie weit kannst du schießen? Ich bin erschrocken, als ich Videos von mir gesehen habe. Ich bin fußballerisch über die Jahre so viel schlechter geworden."