Vor zwei Wochen hatten Yann Sommer und Borussia Mönchengladbach hölzerne Hochzeit.
Sommer: Da muss Embolo alleine durch
Seit dem 1. Juli 2014 steht der Schweizer Torhüter bei den Fohlen unter Vertrag und gehört damit bereits zu den dienstältesten und treuesten Spielern im Kader.
Im Trainingslager der Gladbacher in Rottach-Egern sprach Sommer im SPORT1-Interview über die kommende Saison, den neuen Trainer Marco Rose und seinen Landsmann Breel Embolo.
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SPORT1: Herr Sommer, in der vergangenen Saison landete die Borussia auf Rang fünf. Wohin soll es jetzt mit dem neuen Trainer gehen?
Yann Sommer: Wir haben wie immer vor einer Saison große Ziele. Wir wollen eine erfolgreiche Saison spielen. Jetzt arbeiten wir hart daran, dass wir unsere Ziele, die wir intern bald festlegen werden, dann auch erreichen.
SPORT1: Wenn Sie auf die Rückrunde blicken, wäre nicht doch auch die Champions League drin gewesen?
Sommer: Ein großes Ziel im letzten Jahr war, dass wir eine konstante Saison spielen. Wir hatten in der Rückrunde aber eher wieder ein Auf und Ab. Unser Ziel muss sein, dass wir nicht diese ganz großen Tiefs haben. Natürlich wollen wir auch nächstes Jahr wieder in Europa spielen, aber jetzt freuen wir uns erst einmal auf die Europa League. Es liegt wieder eine spannende Saison vor uns, die viel abverlangt. Da geht es um die kleinen Details und an denen feilen wir jetzt.
SPORT1: An welchen Schrauben gedreht wird, hat natürlich maßgeblich mit dem Trainer zu tun. Was hat sich unter Marco Rose bereits getan, spürt man eine Veränderung?
Sommer: Wenn jemand Neues kommt, beziehungsweise drei, vier neue Leute kommen, wird alles anders. Jeder hat seinen eigenen Stil und seinen eigenen Charakter. Es kommen auf dem Platz viele Änderungen auf uns zu. In der taktischen Ausrichtung oder auch beim Anlaufen. Das ist sehr spannend für eine Mannschaft, weil das wieder unseren Horizont erweitert. Wir freuen uns drauf.
SPORT1: Rose ist ein jüngerer Trainer seine Vorgänger Dieter Hecking oder Lucien Favre. Was bringt es einer Mannschaft, wenn der Trainer altersmäßig gar nicht so weit weg ist?
Sommer: Ich vergleiche Trainer untereinander nicht, weil das keinen Sinn ergibt. Jeder hat seinen eigenen Stil und seinen eigenen Charakter. Jetzt haben wir einen Trainer, der ein bisschen jünger ist und er macht einen guten Job. Davor hatten einen Coach, der ein bisschen älter war und einen guten Job gemacht hat. Beide sind auf ihre Art sehr angenehm. Wir arbeiten ja noch nicht lange unter Marco Rose. Jetzt werden wir sehen, was er alles von uns verlangt. Ich bin sehr gespannt.
SPORT1: Sie gehören zu den älteren und damit auch erfahrenen Spielern im Kader. Hat Rose mit ihnen schon darüber gesprochen, in welcher Rolle er sie sieht?
Sommer: Ich glaube, da ändert sich bei mir nicht viel. Ich war letztes Jahr ja auch nicht viel jünger und werde wieder eine Menge Verantwortung übernehmen. Ich werde mit den erfahrenen Spielern im Team versuchen, dass die Mannschaft auf Kurs kommt, dass wir intern immer eine gute Stimmung haben und uns untereinander unterstützen. Das wird meine Aufgabe sein.
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SPORT1: Mit Max Grün wurde kein junger Torhüter verpflichtet, der nur lernen will. Täuscht der Eindruck, dass auch der Konkurrenzkampf unter den Torhütern geschürt werden soll?
Sommer: Max ist ein super Typ, es macht Spaß, mit ihm zusammen zu trainieren und es ist schön, dass er hier ist. Wir pushen uns gegenseitig. Konkurrenz ist gut und auch gesund. Er macht uns alle besser. Wir arbeiten hart und unterstützen uns gegenseitig. Wir wollen ein gutes Trainingsklima, aber auch einen gesunden Konkurrenzkampf.“
SPORT1: Für die Offensive wurde ihr Landsmann Breel Embolo verpflichtet. Wie findet er sich zurecht? Musste er schon vor der Mannschaft singen?
Sommer: Das muss er definitiv noch machen. Er ist ein sehr angenehmer Typ, ich kenne ihn ja schon länger. Er wird uns helfen, weil er fußballerisch viel Qualität hat und enorme Power. Wir freuen uns, dass er hier ist. Aber wir haben ja auch noch ein paar andere Neuzugänge, die wichtig werden und sind. Jetzt müssen wir uns als Team wieder zusammenfinden, wie immer, wenn neue Spieler dazukommen. Das ist immer sehr spannend vor einer Saison.
SPORT1: Sie sind sehr musikalisch. Kann Breel Embolo bei seiner Einlage auf ihre Unterstützung am Klavier oder mit der Gitarre bauen?
Sommer: Nein, null (lacht). Da muss er alleine durch. Das ist doch eine schöne Aufgabe für einen neuen Spieler. Wenn du da durch bist, auf dem Stuhl gestanden und gesungen hast, dann bist du richtig in der Mannschaft angekommen. Klar ist das unangenehm, wenn dich 30, 35 Nasen anschauen und nur darauf warten, dass du einen falschen Ton singst. Aber das gehört dazu, da musste ich auch durch.