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FC Bayern: Kniefall vor Manchester City zum Fremdschämen

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FC Bayern: Kniefall vor Manchester City zum Fremdschämen

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Bayerns Kniefall vor ManCity ist zum Fremdschämen

Die Bayern-Bosse haben dem Klub und Trainer mit der Kritik an Niko Kovac einen Bärendienst erwiesen. Ein Kommentar von SPORT1-Chefreporter Florian Plettenberg.
Nachdem Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge die Aussagen von Niko Kovac zu Leroy Sané kritisiert hat, äußert sich auch der Sportdirektor kritisch.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Der FC Bayern im Juli 2019: Ein Verein, der es weiterhin mit den Großen der Welt aufnehmen will. Mit den Milliarden der Oligarchen und Scheichs. Mit familiärem Mia-san-Mia und bewaffnet mit einem selbst erarbeiteten, sagenumwobenen Festgeldkonto.

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Das Aushängeschild des deutschen Fußballs will im Konzert der ganz großen Schwergewichte des europäischen Spitzen-Fußballs weiter mitmischen. Es taumelt aber im Wind, weil es nicht mehr wirkt wie ein Schwergewicht. Es fehlt an Führung, Absprache und Zusammenhalt.

Genau dieses Bild haben die Bayern am Dienstagabend abgegeben. Mit ihrem öffentlichen Rüffel für die Aussagen ihres Cheftrainers hinterlassen sie einen jämmerlichen und schwachen Eindruck. 

Diskussion auf dem Rücken von Kovac

Auch dem internationalen Ansehen des FC Bayern haben Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge und Sportdirektor Hasan Salihamidzic mit ihrem öffentlichen Versuch der Entschuldigung gegenüber Manchester City einen Bärendienst erwiesen.

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Vor allem aber wird auf dem Rücken von Trainer Niko Kovac eine Diskussion losgetreten, die ihn nicht nur in Fußball-Deutschland schwächt und bloßstellt, sondern auch zum Fremdschämen ist. Wieder einmal ist es vor allem Rummenigge, der Kovac öffentlich klein macht und ihn anzählt. Unvergessen ist, wie vor allem er seinem Trainer im Endspurt der Vorsaison keine Job-Garantie geben wollte.

Jetzt sind die Beweggründe für sein Handeln erneut kaum nachzuvollziehen. Klar ist: Der geplante Sané-Transfer ist womöglich der bedeutsamste Bayern-Deal seit Jahren.

Soll mit dem Kniefall vor ManCity ein Platzen der Gespräche verhindert werden? Oder eine Beschleunigung des Transfers erreicht werden? Wohin ist denn das Selbstbewusstsein dieses Vereins? Wohin der Wille, öffentlich eine Bastion des Zusammenhalts und der Stärke demonstrieren zu wollen? Kurzum zu vermitteln: Entweder bekennt sich ein Sané zu uns oder ER hat eben Pech gehabt. 

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Auch Salihamidzic und Hoeneß äußern sich zu Kovac 

Was hat Kovac denn Schlimmes getan? Er besaß Mut, sprach respektvoll und stützte sich auf ihm vertraute Informationen. Um den Komödienstadl vom Dienstagabend zu vermeiden, hätte man im Vorfeld des ersten ZDF-Interviews von Kovac miteinander sprechen können, um hinterher nicht übereinander sprechen zu müssen. Kommunikations-Note: 6.

Zur Erinnerung: Als Salihamidzic im Januar in Doha/Katar sagte, man wolle den bei Chelsea unter Vertrag stehenden Callum Hudson-Odoi "unbedingt verpflichten", als Uli Hoeneß im Mai in der SZ erstmals das vom Kicker vermeldete Interesse an Sané bestätigte, sah man keinen Anlass für eine öffentliche Entschuldigung.

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Warum also ausgerechnet Kovac? Die Bayern-Verantwortlichen, und vor allem Rummenigge, haben ihrem Trainer erneut Schaden zugefügt. Statt den eigenen Chefcoach stark zu machen, kuscht man vor einem Kontrahenten. Wie lange soll das noch gutgehen, zumal Kovac-Fürsprecher Uli Hoeneß bald aus der ersten Reihe zurücktreten wird?

Kovac erledigt seine Arbeit bravourös

Dass Kovac bei dem ihm zur Verfügung stehenden Mini-Kader Dampf macht, kann ihm niemand verdenken. Er kann einem - wieder einmal - nur leidtun. Denn seinen Teil der Arbeit erledigt er mit Bravour. Die Mannschaft überzeugte in der Vorbereitung gegen Real Madrid, AC Milan und Fenerbahce Istanbul. Das 4-3-3 spielt sich ein. Die 17 zur Verfügung stehenden Feldspieler wirken schon topfit. Ihr Spiel ist ansehnlich, die Mannschaft wirkt geschlossen.

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Liefern müssten eigentlich eher Rummenigge und Salihamidzic, denn seit den Verpflichtungen von Lucas Hernández und Benjamin Pavard ist auf dem Transfermarkt nichts passiert. Den Druck, der sich deshalb in der Causa Sané aufbaut, jetzt an den Trainer weiterzugeben, ist schwach.