Nach den hitzigen letzten Sekunden war Steffen Baumgart um Beruhigung bemüht.
Verletzung überschattet Wölfe-Remis
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Der Trainer des SC Paderborn umarmte Wolfsburgs Stürmer Wout Weghorst, klatschte mit seinem Trainerkollegen Oliver Glasner ab. Ein 1:1 (1:0) beim VfL Wolfsburg, für den Baumgart einst kurz stürmte, bedeutete den ersten Punkt des Aufsteigers - aber er wurde in den Hintergrund gerückt durch die Szenen kurz vor Spielende sowie eine Wolfsburger Hiobsbotschaft.
Neuzugang Xaver Schlager zog sich ohne Gegnereinwirkung bereits in der ersten Halbzeit einen Knöchelbruch zu und wird lange ausfallen. "Heute bin ich sehr traurig, weil ich natürlich ungerne einen Spieler mit einer schweren Verletzung verliere", sagte Glasner.
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Zoff um Tritt von Gjasula gegen Klaus
Dass Wolfsburg nicht mit zwei schweren Verletzungen aus dem Spiel ging, war auch dem Faktor Glück zu verdanken. In der Nachspielzeit hatte Paderborns Klaus Gjasula Wolfsburgs Felix Klaus rüde umgetreten, Schiedsrichter Daniel Schlager beließ es aber bei Gelb. Sehr zum Zorn der Wölfe.
"Ich weiß nicht, welche Absicht der Spieler hatte, aber er wollte sicher nicht den Ball treffen. Das weiß er, und das wissen auch die Paderborner", sagte Sportdirektor Marcel Schäfer bei Sky.
Auch Paderborns Geschäftsführer Sport, Martin Przondziono, gab zu: "Hätte er Rot gegeben, hätte ich jetzt nicht gesagt: Wie kann man da Rot geben."
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Baumgart froh über "Quäntchen Glück"
Rein sportlich gab es auf Paderborner Seite ebenso wenig Grund zur Beschwerde. "Wir haben in der einen oder anderen Situation sicher auch das Quäntchen Glück gehabt, aber den Punkt nehmen wir gerne mit", sagte Baumgart (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER).
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Vor 23.750 Zuschauern nutzte Cauly Oliveira Souza die erste Chance des SCP mit echter Präzisionsarbeit (12.). Der 23-Jährige traf per Fernschuss genau ins Eck, Koen Casteels im Wolfsburger Tor streckte sich vergebens. In der 56. Spielminute sorgte Josip Brekalo für die bis dahin nicht überzeugenden Wolfsburger per Gewaltschuss für den Ausgleich.
Der VfL trat zu Spielbeginn das Gaspedal entschlossen durch. Vor allem Brekalo hatte sich jede Menge vorgenommen. Erst steckte der wuselige Flügelmann präzise zu Joao Victor durch und leitete damit die erste Schusschance ein (4.). Dann war der 21 Jahre alte Kroate im Dribbling nicht zu stoppen und wollte in der Mitte den freistehenden Schlager bedienen. Doch der Österreicher verpasste den Ball nicht nur, sondern blieb unglücklich im Rasen hängen (11.).
Im Gegenzug trafen die Gäste, die auch bei den stark gestarteten Wölfen ihrer sportlichen DNA treu blieben. Paderborn befreite sich zunehmend aus der Umklammerung, zeigte selbstbewussten Offensivfußball und war in seinen Kombinationen schwer auszurechnen (SERVICE: Spielplan der Bundesliga).
Nach dem Ausgleich entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, den Wout Weghorst einleitete, der Niederländer scheiterte an SCP-Keeper Jannik Huth (57.). Auch Paderborn kam weiter zu Chancen, Sven Michel zwang Casteels zu Paraden (59., 75.).