Patrick Owomoyela hat sich nach seinem verbalen Ausrutscher während einer Übertragung des BVB-Testspiels gegen Udinese Calcio am 27. Juli im "BVB-Netradio" öffentlich entschuldigt. Es sei "zu Aussagen gekommen, die nicht in Ordnung waren", schrieb Owomoyela bei Instagram.
Hitler-Eklat: Owomoyela sagt sorry
Während der 90 Minuten hatten sich sowohl Owomoyela als auch sein Mit-Kommentator Norbert Dickel mehrfach im Ton vergriffen.
Dazu gehöre Owomoyelas Stimmenimitation von Adolf Hitler gegen Ende des Spiels. "Das war ein dummer Versuch, witzig zu sein und völlig unangebracht", sagte der frühere BVB-Star und Nationalspieler in einem Post.
"Ich bin leider auch nicht vor Fehlern gefeit! Dies war ein solcher, dafür entschuldige ich mich", sagte Owomoyela und erklärte, er habe sich bereits im Anschluss den Zuschauern und dem Verein gesagt, "dass ich komplett neben der Spur war und sich das nicht wiederholen wird!"
BVB-Duo leistet sich verbale Fehlgriffe
"Owo" betonte jedoch auch, er habe sich "mit keinem Wort fremdenfeindlich geäußert. Auch nicht in dieser unangebrachten Stimmen-Imitation. Ich habe niemanden rassistisch beleidigt oder betitelt!"
Zuvor hatte der BVB weitere Sanktionen gegen seine beiden ehemaligen Spieler verhängt. Wie der Verein der Bild bestätigte, werden beide vorerst keine Spiele mehr im hauseigenen Klub-TV oder NetRadio kommentieren. Das Duo soll "eine kleine Gedankenpause bekommen".
Während der Übertragung fiel immer wieder der abwertende Begriff "Itaker", zudem machten sich die beiden über die Namen der gegnerischen Spieler lustig. Owomoyela versuchte sich obendrein an einer Hitler-Parodie und merkte im Tonfall des Diktators an: "Große Schlachten, die hier geschlagen wurden".
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BVB-Fans reagieren entrüstet
Der Versuch der BVB-Kommentatoren, witzig zu sein, ging allerdings mächtig nach hinten los. Im Fanforum "Schwatzgelb" reagierten zahlreiche Anhänger der Borussen mit Unverständnis und kritisierten die verbalen Aussetzer von Dickel und Owomoyela scharf: "Wer Italiener wiederholt beleidigt [...] und auch noch eine Hitlerparodie zum Besten gibt, dem muss man schon mitteilen, dass das ziemlich grenzwertig ist", befand ein User. Ein anderer fand das Verhalten der beiden "zum Fremdschämen".
Nachdem das Video des Spiels gegen Udine inklusive des unangebrachten Live-Kommentars zunächst noch auf der Vereinshomepage verblieb, reagierte der BVB und löschte es von der Webseite. Am Montagabend war es aus dem YouTube-Channel der Dortmunder verschwunden.
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Klub zieht Konsequenzen
Zudem hatte der Klub dem WDR mitgeteilt, dass man die Aussagen der beiden Kommentatoren nicht billige: "Wir haben ihr Fehlverhalten sanktioniert und beiden unmissverständlich verdeutlicht, dass ihr Versuch, witzig zu sein, vollkommen schiefgelaufen ist, absolut deplatziert war, und derlei Äußerungen bei uns keinen Platz haben."
Owomoyela und Dickel seien aber "seit Jahren intensiv in der Anti-Rassismus-Arbeit" des BVB tätig und nach dem Udine-Spiel selbst "auf die Geschäftsführung zugegangen". Weiter hieß es in dem Statement: "Beiden waren ihre Äußerungen von vor neun Tagen ausgesprochen unangenehm. Sie waren zutiefst enttäuscht von sich selbst!"
So hätten die beiden früheren Dortmunder Bundesligaspieler "versprochen, dass sich derlei nicht wiederholen wird. Sie haben selbst während der nächsten Übertragung betont, dass sie 'neben der Spur waren'. Dem ist nichts hinzuzufügen."