Marco Reus schaute auf den Rasen und schluckte seine Wut herunter, auf der Dortmunder Bank diskutierte Trainer Lucien Favre mit Sebastian Kehl wortreich über die Gründe für die erneute Enttäuschung.
Dortmund verzweifelt an sich selbst
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Schon wieder die Führung hergeschenkt, schon wieder nur ein Unentschieden, schon wieder zwei verlorene Punkte für Borussia Dortmund - auch beim Überraschungsteam des SC Freiburg kam der selbst ernannte Meisterschaftsanwärter nicht über ein 2:2 (1:0) hinaus. (LIVETICKER zum Nachlesen)
"Das ist zu wenig, wir müssen es über die Zeit bringen", sagte Reus bei Sky, vor dem er noch zwei Wochen zuvor in ähnlicher Lage die Beherrschung verloren hatte. Dieses Mal hatte der BVB-Kapitän sich im Griff und gab verschnupft zu Protokoll: "Drei Unentschieden hintereinander, das geht nicht. Unsere Qualität muss einfach reichen, um die Führung hier über die Zeit zu bringen. Wir müssen unsere Spiele gewinnen."
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Witsel trifft bemerkenswert
Dieses Mal verhinderte ein ganz spätes Eigentor von Manuel Akanji (90.) den Dortmunder Erfolg - allerdings wäre es auch ein mehr als schmeichelhafter Sieg gewesen, denn der BVB enttäuschte auf ganzer Linie. "Wir spielen momentan einfach keinen guten Fußball", sagte Nationalspieler Julian Brandt: "Wir haben einige Baustellen für die kommenden Wochen." (Service: TABELLE der Bundesliga)
Der Belgier Axel Witsel hatte ein Traumtor (19.) für die Gäste erzielt, die am Mittwoch in der Champions League bei Slavia Prag gewonnen hatten (2:0). Dazu kam ein Eigentor des Freiburgers Lukas Kübler (67.). Senkrechtstarter Luca Waldschmidt traf für Freiburg zum zwischenzeitlichen 1:1 (55.).
BVB verliert Souveränität
Die 24.000 Zuschauer im ausverkauften Schwarzwaldstadion, darunter der neue DFB-Präsident Fritz Keller, sahen nur in der Anfangsphase dominante Dortmunder. Die Gäste schnürten die Breisgauer in deren Hälfte ein. Die Freiburger verteidigten mit Mann und Maus.
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Trotz der Dortmunder Überlegenheit erarbeiteten sich dann die Gastgeber die erste gute Chance, die Waldschmidt aber nicht nutzen konnte (17.). Auf der anderen Seite legte Witsel zwei Minuten später seine Bewerbung zum Tor des Monats vor. Der Mittelfeldspieler verwandelte eine Ecke von Thorgan Hazard per Direktschuss.
Der SC war nur kurz geschockt, der Auftritt der Gäste wirkte dagegen gar nicht mehr souverän.
"Das Spiel muss tot sein"
Den Beginn der zweiten Hälfte verschlief der BVB dann total, die Freiburger waren wesentlich agiler.
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Der Ausgleich lag in der Luft, und Waldschmidt gelang dann auch der längst verdiente Treffer - der frühere SC-Torwart Roman Bürki sah dabei nicht allzu gut aus. Den erneuten Rückstand durch Küblers Eigentor hatte der SC eigentlich nicht verdient, Akanji sorgte dann unfreiwillig für Gerechtigkeit.
"Das Spiel muss tot sein und wir müssen noch ein Tor machen", ärgerte sich Thomas Delaney bei Sky nach dem unglücklichen, aber verdienten Ausgleich. "Die kleinen Dinge sind im Moment gegen uns. Deshalb müssen wir vorne nicht nur ein Tor vorne machen, sondern zwei oder drei."