Eintracht Frankfurts Top-Torjäger Goncalo Paciencia hat den Leverkusener Traum von der Tabellenführung für eine Nacht mit seinem ersten Bundesliga-Doppelpack zerstört. (Service: Tabelle der Bundesliga)
Frankfurt stürmt in Spitzengruppe
Der glänzend aufgelegte Portugiese legte mit zwei frühen Toren am Freitagabend den Grundstein zum verdienten 3:0 (2:0)-Heimsieg und verzückte den Anhang der Hessen. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Mit einem Sieg hätte Bayer zum Auftakt des 8. Spieltags einen Riesensprung gemacht und von Platz sieben aus die gesamte Spitzengruppe überflügelt.
Paciencia schnürt Doppelpack
Dagegen hatte aber vor allem der 25-Jährige Paciencia etwas. In der Vorsaison noch im Schatten der torhungrigen "Büffelherde", markierte er wettbewerbsübergreifend am Freitag seine Saisontore Nummer sieben und acht (4., 17./Handelfmeter) - auch, weil er von Beginn an hellwach war. Zudem traf Bas Dost (80.).
"Unsere ersten 20 Minuten waren miserabel. Grottenschlecht. Das liegt nicht an einem, sondern an uns allen. Da läufst du der Musik gleich wieder hinterher", schimpfte Bayer-Stürmer Kevin Volland bei DAZN. "Solche 20 Minuten dürfen uns nie wieder passieren."
Sein Teamkollege Julian Baumgartlinger ergänzte: "Das war zu wenig. Für unseren Anspruch und für das, was wir uns vorgenommen haben, müssen wir von der ersten Minute an da sein."
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Eintracht-Stürmer Dost schwärmte dagegen von der Leistung seiner Mannschaft in der ersten Hälfte. "Die erste Halbzeit war unglaublich. Es hat soviel Spaß gemacht. Wir haben uns vorgenommen, den Gegner unter Druck zu setzten und haben ihm keine Ruhe gegeben."
Sein Teamkollege Hinteregger schwärmte ebenfalls von der Kollektivleistung. "Wenn alle so Gas geben, ist es herrlich, Meter zu machen", erklärte der Österreicher. Es sei in jeglicher Hinsicht ein perfekter Abend gewesen. Auch der starke Keeper Rönnow, der erst am Donnerstagmorgen Vater wurde und nicht mehr mit der Mannschaft trainieren konnte, bekam ein Lob. "Freddy hat uns in den entscheidenden Situationen im Spiel gehalten."
Die 50.800 Zuschauer in der Frankfurter Arena, die nach Abpfiff freudetrunken die SGE feierten, hatten gerade ihre Plätze eingenommen, als Paciencia vom ehemaligen Leverkusener Danny da Costa mit einem perfekten Steilpass auf den Weg geschickt wurde. Der Stürmer ließ sich von zwei Gegenspielern nicht aufhalten und überwand den Ex-Frankfurter Lukas Hradecky im Bayer-Tor mit etwas Glück.
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Die Gäste, deren Trainer Peter Bosz im Vorfeld den möglichen Sprung auf Rang eins als "schönen Moment" bezeichnet hatte, wirkten auch nach dem frühen Schock ziemlich schläfrig. Dem aggressiven Pressing und der Dynamik der Frankfurter hatte Bayer keine effektiven Mittel entgegenzusetzen, die Zweikämpfe wurden zu lasch geführt. Sebastian Rode (7.) und Paciencia (9.) hätten noch vor dem Strafstoß erhöhen können. (Service: Ergebnisse und Spielplan)
Bayer-Offensive wacht erst nach 40 Minuten auf
Erst nach knapp 40 Minuten tauchte die Bayer-Offensive um den hoch veranlagten Nationalspieler Kai Havertz öfters im Frankfurter Strafraum auf. Die Chancen waren dann auch ähnlich gefährlich wie die nächste Gelegenheit von Paciencia (41.), die Hradecky mit der Schulter entschärfte.
Nach dem Seitenwechsel traten die Frankfurter nicht mehr ganz so giftig auf. Das Anlaufen in vorderster Reihe geschah nun mit verringerter Schlagzahl, stattdessen durfte Leverkusen bis rund 30 Meter vor dem Tor ungestört kombinieren. Vor allem durch den aktiven Flügelspieler Filip Kostic blieb die SGE aber weiterhin gefährlich.
Insgesamt glich das Abwarten aber einem Spiel mit dem Feuer. Mit einem Anschlusstreffer, dem in dieser Phase vor allem der starke Eintracht-Torhüter Frederik Rönnow im Weg stand, hätte Leverkusen garantiert noch einmal Hoffnung geschöpft. Lucas Alario (66.) konnte Rönnow aber auch aus kurzer Distanz mit einem Kopfball nicht überwinden.