Der eigentliche Frankfurter Spielverderber wurde im Toraus behandelt und verfolgte von dort gebannt, wie Werder Bremen durch das Elfmetertor von Milot Rashica bei Eintracht Frankfurt doch noch einen Punkt abluchste.
Werder rettet Last-Minute-Punkt
© Getty Images
Beim 2:2 (1:0) der Norddeutschen hatte Davy Klaassen das Führungstor der unterlegen Gäste erzielt, den Strafstoß zum Remis in einer turbulenten Schlussphase herausgeholt - und letztlich beide Seiten mit einem Gefühl irgendwo zwischen Zufriedenheit und Hadern zurückgelassen.
"Wir haben ein tolles Fußballspiel gesehen, wenn auch nicht das beste meiner Mannschaft", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt bei Sky. Mit Blick auf die Verletzungsmisere der Grün-Weißen fügte er an: "Die Automatismen sind im Moment nicht zu 1000 Prozent da. Aber das ist keine Ausrede."
Tatsächlich durfte Werder mit dem Punkt glücklicher sein als die Eintracht, die bei einem Sturmlauf im Dauerregen auch zwei Dutzend Torschüsse nicht in einen Sieg ummünzen konnte. (Spielplan und Ergebnisse)
"Schönes Gefühl" für Torschütze Rode
Klaassen (27.) hatte Bremen zunächst sogar in Führung gebracht. Sebastian Rode (55.) und Star-Zugang André Silva (88.) drehten die Partie aus Sicht der spielerisch klar überlegenen Frankfurter. Doch Milot Rashica (90.+1/Foulelfmeter) gelang nach einem Foul von Makoto Hasebe an Klaassen im Strafraum der späte Ausgleich. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
"Hase (Hasebe, Anm.d.Red.) ist ein bisschen unglücklich bei der Aktion, dann geht er auf den Boden, macht die Grätsche. Klarer Elfmeter. Das ist kein Beinbruch. Wir haben ein gutes Spiel gemacht", sagte Rode bei Sky: "Den Ball zum 1:1 habe ich überragend getroffen. Es war ein schönes Gefühl, ich treffe ja nicht so oft."
Sein bislang letztes Tor für die Eintracht hatte Rode vor über acht Jahren beim 1:1 der Eintracht gegen die Bayern am 23. April 2011 erzielt.
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Frankfurt und Werder treten auf der Stelle
Damit bleibt die Eintracht mit elf Zählern als Tabellenneunter vorerst im Mittelfeld stecken, zwei Plätze und drei Punkte vor den schwach in die Saison gestarteten Bremern. (Die Tabelle der Bundesliga)
"Wir haben ein schönes Fußballspiel gesehen, allerdings nicht das beste von uns. Mit der ersten Hälfte war ich zufrieden, mit der zweiten nicht. Da waren wir zu passiv. Für uns ist es aber ein wichtiger Punkt", sagte Werder-Trainer Florian Kohfeldt.
In einer fahrigen, aber unterhaltsamen Anfangsphase hatten die Gäste durch Maximilian Eggestein (7.) den ersten Akzent gesetzt. Nach einem leichtfertigen Ballverlust von Filip Kostic schlenzte der Mittelfeldspieler aus rund elf Metern an den Pfosten. Doch auch Frankfurt hatte erste Möglichkeiten. Da Costa (8.) näherte sich dem Tor vorsichtig an, Kamada (9.) jagte den Ball knapp drüber.
Mit zunehmender Dauer wurde Frankfurt dann dominanter. Goncalo Paciência (16.) köpfte nach schöner Flanke von Andre Silva knapp drüber und spielte wenig später sehenswert Kamada (20.) frei. Den Schuss des Japaners aus kurzer Distanz lenkte Werder-Keeper Jiri Pavlenka mit viel Glück an die Latte. Die Eintracht hatte nun Chancen im Minutentakt, 10:1 Torschüsse standen zu Buche.
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Klaassen trifft kurios
In Führung gingen trotzdem die Gäste - und das durchaus kurios: Nach einem toll ausgespielten Konter versuchte sich erst Joshua Sargent und dann zweimal Leonardo Bittencourt, scheiterten dabei jedoch an Eintracht-Torwart Frederik Rönnow, der Latte und Martin Hinteregger. Letztlich drosch dann Klaassen den Ball zum 1:0-Pausenstand über die Linie.
Auch in der zweiten Hälfte war allerdings Frankfurt das wesentlich aktivere Team. Keine Minute nach Wiederanpfiff hatte erneut Paciencia per Kopf die nächste dicke Möglichkeit, fand jedoch in Pavlenka seinen Meister. Kamada per Hackentrick (54.) verfehlte das Tor ebenfalls. Doch dann kam Rode und brach mit einem satten Abschluss aus der zweiten Reihe den Bann, zuletzt hatte der Mittelfeldspieler für die Eintracht am 24. April 2011 in der Bundesliga getroffen.
Fan-Proteste gegen Möller
Auch in der Folge waren die Gastgeber die klar bessere Mannschaft, auch wenn Bremen über Konter immer wieder Nadelstiche setzte. Die Partie lebte bis in die Schlussphase hinein vor allem von der Spannung.
Vor der Partie hatte die Ernennung von Ex-Nationalspieler Andreas Möller zum Leiter des Nachwuchsleistungszentrums bei der Eintracht zu den erwarteten Protesten geführt. In der Fankurve der SGE waren entsprechende Banner zu sehen, dazu waren Anti-Möller-Sprechchöre zu hören.