Kein Tempo, kein Esprit - Chance vertan: Der VfL Wolfsburg hat den Sprung an die Tabellenspitze der Bundesliga leichtfertig verpasst. Der ambitionierte Werksklub kam am 9. Spieltag gegen das Kellerkind FC Augsburg nicht über ein müdes 0:0 hinaus, verbesserte sich mit dem Punkt aber zumindest vorübergehend auf Platz drei und bleibt ungeschlagen. (Das Spiel zum Nachlesen im TICKER)
Wölfe verpassen Sprung auf Platz 1
© Getty Images
Die Mannschaft von Trainer Oliver Glasner präsentierte sich merkwürdig zurückhaltend und blieb deutlich unter ihren Möglichkeiten. Mit einem Sieg wären die Wölfe an Bayern München vorbeigezogen und hätten zumindest vorübergehend die Tabellenspitze übernommen.
Augsburg kann mit dem Unentschieden deutlich besser leben. Eine Woche nach dem überraschenden 2:2 gegen Bayern München punktete die Mannschaft von Trainer Martin Schmidt erneut gegen einen Top-Klub. Zudem nahm der Schweizer ein bisschen Revanche für das bittere 1:8 gegen seinen Ex-Klub am letzten Spieltag der Vorsaison. (SERVICE: Tabelle der Bundesliga)
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Drei Tage nach dem unglücklichen Remis in der Europa League bei KAA Gent sorgten Glasners vier Änderungen in der Startelf - unter anderem gab Abwehrchef John Anthony Brooks nach zweimonatiger Verletzungspause sein Comeback, Mittelfeldantreiber Maximilian Arnold saß nur auf der Bank - nicht unbedingt für Sicherheit bei Wolfsburg. Zwar hatte Felix Klaus (8. und 10.) früh gute Möglichkeiten, doch insgesamt taten sich die Hausherren vor 22.630 Zuschauern erst einmal schwer.
Wölfe-Defensive mit Aussetzern
Außerdem leistete sich die sonst so sattelfeste Defensive einige Aussetzer, so dass auch Augsburg etwa durch Ruben Vargas (9.) und Florian Niederlechner (16.) zu Chancen kam. (SERVICE: Spielplan der Bundesliga)
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Über weite Strecken plätscherte die Partie aber vor allem einfach vor sich hin, die Fans auf der Tribüne wurden nicht wirklich unterhalten. Wolfsburg fehlte die nötige Präzision sowie Konsequenz, und Augsburg mangelt es derzeit einfach an Qualität - vor allem vor dem Tor. Niederlechners Versuch aus rund 16 Metern war ein besserer Rückpass (51.).
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Zahlreiche Ballverluste prägten das Spiel, erst weit in der zweiten Halbzeit nahm das Niveau dann wieder etwas zu, beide Teams bemühten sich - immerhin. Als fußballerischer Leckerbissen wird die Partie aber nicht in Erinnerung bleiben. In der Schlussphase wurde ein vermeintlicher Treffer von Joao Victor wegen Abseits nicht anerkannt.
"Dass er wegen Abseits kein Tor gibt, finde ich in Ordnung", sagte Wolfsburgs Sportchef Jörg Schmadtke bei Sky: "Ich würde aber fragen, warum man keinen Handelfmeter gibt."
Im Zweikampf mit Wolfsburgs Wout Weghorst hatte ein Augsburger Abwehrspieler den Ball mit den Händen berührt, noch bevor der im Abseits stehende Victor ins Geschehen eingriff.