Die jüngst veröffentlichten Loblieder von BVB-Boss Hans-Joachim Watzke auf Ex-Trainer Jürgen Klopp hatten für viel Wirbel gesorgt. Jetzt hat er dazu Stellung bezogen und klargestellt, man dürfe keine Kritik am aktuellen Trainer Lucien Favre daraus ableiten.
Watzke stellt Klopp-Aussagen klar
"Bei Wehmut geht es nicht darum, dass Klopp nicht mehr Trainer ist", erklärte Watzke im Rahmen der Präsentation seines Buches "Echte Liebe - ein Leben mit dem BVB", bei der auch Klopp als Stargast anwesend war.
In seinem Buch, das die Bild zuvor in Auszügen veröffentlichte, hatte sich der 60-Jährige traurig über Klopps Abschied im Jahr 2015 gezeigt. "Das ist ein bisschen so, wie wenn die Kinder ausziehen. Da weiß man auch, dass es irgendwann passieren wird, aber es fehlt trotzdem so viel", wurde Watzke zitiert. Zudem hatte er erklärt, dass es vielleicht ein Fehler gewesen sei, den Meistertrainer gehen zu lassen.
Watzke stellt klar: "Verstehe mich mit Favre gut"
"So ein Verhältnis, wie ich es mit Jürgen über sieben Jahre beim BVB hatte, das hat es vorher nicht gegeben. Und so ein Verhältnis wird es wahrscheinlich auch nie wieder geben", erklärte Watzke im Buch.
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Der Wehmut habe nichts damit zu tun, dass es mit dem aktuellen Trainer Lucien Favre ein Problem gebe, stellte er nun bei der Präsentation klar.
"Ich verstehe mich auch mit Favre gut, habe mich auch mit Bosz und Stöger gut verstanden", betonte Watzke. Im fehlten vielmehr die Momente, in denen er mit Klopp Wein trank und Skat spielte.
"Lucien macht sehr gute Arbeit. Das ist nicht das Thema. Es geht hier überhaupt nicht um den Trainer, sondern um eine menschliche Komponente", sagte Watzke, "das gibt es in jedem Verein, in dem ein Trainer eine Epoche geprägt hat."
Watzke wollte Klopp 2018 zurück zum BVB holen
In seinem Buch beschreibt der Geschäftsführer seinen Freund Klopp schwärmerisch als einmaligen Glücksgriff, der sich niemals wiederholen wird. Zudem berichtet Watzke, er habe seinen Erfolgstrainer noch im Mai 2018 zurück zum BVB holen wollen - also wenige Wochen vor der Verpflichtung des jetzigen Trainers Favre.
Klopp wird im Buch zitiert: "Ich habe gelacht. Ich dachte, er macht einen Scherz. 'Bist du doof, hast Du getrunken? Ich habe doch noch ein paar Jahre Vertrag in Liverpool.'" Watzke schreibt: "Ich hätte mir nicht verziehen, ihn in diesem Moment nicht wenigstens gefragt zu haben."
Keine Autobiographie von Klopp
Bei Klopp sorgte das Buch seines langjährigen Freundes Watzke für Emotionen. "Ich konnte durch dieses Buch über eine besondere Zeit in meinem Leben noch mal nachdenken. Das ist eine schöne Zeitreise", sagte Klopp vor 400 Gästen im Eventbereich des Signal-Iduna-Parks, nachdem er unter großem Jubel das Podium betreten hatte. Eine Autobiographie werde es von ihm jedoch "nicht geben".
Die Veranstaltung am Donnerstag war Teil des internationalen Literaturfestes lit.RUHR. Watzke konterte: "Irgendwann kriegt man Enkel. Denen kann man dann was zeigen."