Alassane Pléa, Marcus Thuram, Matthias Ginter oder Yann Sommer: Der Erfolg von Borussia Mönchengladbach hat viele Namen.
Sommer-Wechsel? Das sagt Zakaria
Trainer Marco Rose hat es in seiner ersten Saison geschafft, die einzelnen Spieler zu einem Team zu formen, das zum ernsthaften Kandidaten für die Champions League gereift ist - oder vielleicht noch mehr.
Will man aber einen Spieler für die bislang so überragende Spielzeit herauspicken, so landet man wohl bei Denis Zakaria.
Der 23-Jährige ist so etwas wie Gladbachs Allzweckwaffe im defensiven Zentrum. Schwankte der Schweizer Nationalspieler unter Roses Vorgänger Dieter Hecking noch zwischen Stammelf und Ersatzbank, ist er nun eine der unumstrittenen Konstanten im Kollektiv des neuen Trainers.
"Klar, ich habe mich verbessert im Vergleich zur letzten Saison", sagt Zakaria im Gespräch mit SPORT1: "Der Trainer hat einen großen Anteil daran."
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Umschaltspiel eine Stärke von Zakaria
Tatsächlich scheint der radikale Systemwechsel vom kontrollierten Ballbesitzfußball Heckings hin zu Roses blitzschnellem Umschaltspiel dem 1,91 Meter großen Schlacks in die Karten zu spielen.
Mit seinen krakenartigen Beinen ist Zakaria einer der schnellsten Bundesligaspieler auf seiner Position im defensiven Mittelfeld. Erobert er den Ball, kennt er nur eine Richtung: so schnell wie möglich nach vorne.
"Ich spiele am liebsten auf der Sechs", erklärt Zakaria - wohl wissend, dass ihn sein Coach gerne mal nach hinten beordert, wenn er auf eine Dreierkette setzt. "Manchmal muss ich hinten aushelfen. Das ist nicht meine Lieblingposition, aber ich mache es für meine Mannschaft." So geschehen am vergangenen Samstag, als die Umstellung die Fohlen zu einem 3:2-Sieg in Augsburg beflügelten.
Topklubs heiß auf Denis Zakaria
Zakaria ist auch dank dieser Vielfältigkeit längst europaweit begehrt. Zahlreiche Topklubs aus der Premier-League sind hinter ihm her, gerüchteweise auch der FC Bayern und der kommende Gegner Borussia Dortmund (Bundesliga: Borussia Mönchengladbach - Borussia Dortmund am Samstag ab 18.30 Uhr im LIVETICKER).
Zakarias Vertrag läuft in Gladbach noch bis 2022, eine Ausstiegsklausel gibt es nicht. In der Vergangenheit war es aber immer so, dass die besten Spieler die Borussia verließen, wenn es ihnen am linken Niederrhein zu eng wurde.
Ob Marco Reus, Marc-Andre ter Stegen oder Granit Xhaka: Sie alle gingen für gutes Geld zu anderen Klubs, die ihnen ein weitaus höheres Gehalt zahlten und bessere Titelchancen boten. Mit Reus oder auch Thorgan Hazard und Mo Dahoud schlug bereits mehrfach der BVB zu.
Quali für die Champions League mit Gladbach hat Priorität
Ereilt Gladbach also wieder der Fluch der guten Tat? Gut möglich, dass es bei Zakaria anders laufen wird. "Ich denke nicht viel über meine Zukunft nach", sagt der frühere Berner zwar. Dennoch deutet sich an, dass die Chance für Gladbach noch nie so groß war, einen derart begehrten Spieler zu behalten.
"Das Einzige was für mich zählt, ist Gladbach. Ich will einfach mit dieser Mannschaft die Champions League erreichen", sagt Zakaria bei SPORT1. Womit wir beim Stichwort wären: Die Qualifikation für die Königsklasse dürfte die Voraussetzung sein, den Mittelfeldstar über die laufende Saison zu behalten.
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Gladbachs umtriebiger Sportdirektor Max Eberl hatte dies bereits vor einiger Zeit im Express angedeutet und die Chance als "hoch" bezeichnet, Zakaria sogar eine Verlängerung schmackhaft zu machen, falls die Borussen am Ende einer der ersten vier Plätze belegen.
Zakaria erwartet Sieg gegen den BVB
Einen großen Schritt dahin würden die Fohlen machen, wenn sie am Samstagabend das Topspiel gegen Dortmund für sich entscheiden.
"Ich erwarte einen Sieg", macht Zakaria unmissverständlich klar: "Wir wissen, dass Dortmund Favorit ist, aber wir müssen zeigen, dass wir auch eine gute Mannschaft sind und unseren Platz ganz oben zurecht haben."
Sollte Gladbach tatsächlich die schwarze Serie gegen den BVB nach neun Niederlagen in Folge beenden, könnte das also auch ein weiterer Schritt für den aktuellen Tabellenvierten sein, den umworbenen Star mindestens eine weitere Saison lang im Borussia-Park zu halten.
"Ich hoffe, es reicht für die Champions League", sagt Zakaria, der auch persönlich nicht den Eindruck erweckt, als zöge es ihn so schnell wie möglich weg.