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Kai Kavertz: Deal mit FC Bayern auf der Kippe - wird er unter Wert verkauft

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Kai Kavertz: Deal mit FC Bayern auf der Kippe - wird er unter Wert verkauft

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Wird Havertz unter Wert verkauft?

Ein Verbleib von Kai Havertz bei Bayer 04 Leverkusen ist durch die Coronakrise nicht mehr ausgeschlossen, könnte die Werkself aber viel Geld kosten. Unter den potentiellen Abnehmern ist der Poker in vollem Gange.
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Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Noch nie zuvor wurde für einen deutschen Spieler eine Ablöse im dreistelligen Millionenbereich bezahlt.

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Kai Havertz, Mittelfeld-Juwel von Bayer 04 Leverkusen, schien bis vor kurzem der Erste zu sein, für den jene Summe bezahlt wird. Bekanntlich strebt der 20-Jährige im Sommer einen Wechsel zu einem europäischen Top-Klub an. Ebenso bekannt ist der Erlös-Wunsch der Werkself-Verantwortlichen: Eine Ablöse, irgendwo angesiedelt zwischen 100 bis 125 Millionen Euro.

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Nun aber stellt die Coronakrise die Transferpläne vieler Vereine auf den Kopf. Wann der Spielbetrieb weiterlaufen kann, ist derzeit völlig offen. Bis dato müssen die Vereine auf TV-Gelder in Millionen-Höhe verzichten. Transfergespräche ruhen bisweilen. Ist Leverkusens Wunsch-Erlös trotzdem realisierbar?

Reiner Calmund: Havertz-Wechsel könnte platzen

"Der Transfermarkt wird sich auf der ganzen Welt beruhigen. Diese Summen werden vermutlich erstmal schwer zu erzielen sein. Das wird vorerst zum allgemeinen Trend werden", sagt Reiner Calmund im Gespräch mit SPORT1.

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Die Manager-Legende weiter: "Die Coronakrise bringt Ungewissheit mit sich. Niemand kann momentan einschätzen, wann und wie es danach wirtschaftlich vernünftig mit Zuschauern, TV-Vermarktung und Sponsoren weitergehen kann. All das kann dazu führen, dass ein Havertz-Wechsel in diesem Sommer platzt. Leverkusen wird darüber in letzter Instanz entscheiden."

Bleibt Havertz noch ein Jahr länger?

In Leverkusen steht der siebenmalige Nationalspieler (ein Tor) bis 2022 unter Vertrag, ohne Ausstiegsklausel. Ein Verkauf von Havertz (90 Millionen Euro Marktwert laut transfermarkt.de) wäre aus Bayer-Sicht daher auch noch 2021 möglich. Allerdings soll das Top-Talent eigentlich unter keinen Umständen unter Wert verkauft werden.

Calmund ist sich sicher: "Es wird Vereine geben, die für Havertz jetzt weniger zahlen wollen, daher kann ich mir gut vorstellen, dass er auch in der kommenden Saison bei Bayer spielen wird. Das Interesse an ihm wird auch dann noch ungebremst sein, die Angebote werden für ihn immer kommen. Gehaltseinbußen wird er auch nicht groß befürchten müssen."

Im CHECK24Doppelpass bei SPORT1 sagte Bayer-Sportvorstand Rudi Völler: "Dass er der beste junge Spieler in Deutschland ist, ist ja keine Diskussion. Wir erfreuen uns an ihm. Ob er über den Sommer hinaus bei uns sein wird, wird man sehen. Wir werden uns damit zu gegebener Zeit beschäftigen."

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Geht Leverkusen am Ende leer aus?

Dass Havertz noch eine weitere Saison beim derzeit Tabellenfünften der Bundesliga bleibt, ist nach SPORT1-Informationen aufgrund der Coronakrise möglich. Ein Verkauf im Sommer bleibt aber wahrscheinlich und wird von Spieler-Seite auch angestrebt.

Zudem wird seinen potentiellen Abnehmern aus Spanien, England und Deutschland höchste Kaufkraft nachgesagt – trotz Coronakrise. Ganz entscheidend wird aber sein, wann der Spielbetrieb wieder fortgesetzt werden kann.

Befand man sich noch vor Tagen in der heißen Phase und steuerte man unmittelbar auf eine Entscheidung zu, ist aus seinem Umfeld nun zu hören, dass eine Transfer-Entscheidung im Havertz-Poker noch länger dauern dürfte.

Knifflig aus Leverkusen-Sicht: Bliebe Havertz noch eine weitere Saison, ginge das Feilschen in einem Jahr von neuem los, denn ein Verbleib über 2022 hinaus ist aus Spieler-Sicht derzeit kein Thema.

Bei einer dann noch einjährigen Vertragslaufzeit könnten Interessenten die Ablöse abermals drücken wollen, Leverkusen besäße eine weitaus schlechtere Verhandlungsposition als derzeit. Auch der Worst Case wäre nahe: Ein ablösefreier Havertz-Wechsel 2022.

Stehen Moral und Ethik über sportlichem Erfolg?

Die Krux: Eine Ablöse oberhalb der 100-Millionen-Grenze wäre dieser Tage auch aus gesellschaftspolitischen Aspekten wohl kaum zu vertreten.

Das milliardenschwere Fußball-Business steht unter Beobachtung wie selten. In vielen Vereinen wird gespendet und auf Gehalt verzichtet, um Etatlücken zu schließen.

Wie wäre ein Transfer in solchen Dimensionen gegenüber Mitarbeitern und spendablen Spielern zu erklären? Oder steht am Ende statt Ethik und Moral doch der sportliche Erfolg über allem?

"Ich kann nur sagen, dass ich mir noch mehr Solidarität und Bescheidenheit wünsche. Ich glaube aber, dass das Business wieder zum 'höher, schneller, weiter' zurückkehren wird, sobald sich die Lage wieder normalisiert hat", so Calmund.

FC Bayern weiter im Rennen um Havertz

Noch soll sich Havertz nicht entschieden haben, zu welchem Verein er wechselt, wenn er denn ginge. Der FC Bayern ist jedenfalls noch im Rennen und entgegen anderslautender Medienberichte traut er sich den Sprung nach München auch zu. Viele Bayern-Protagonisten kennt Havertz schon jahrelang.

Mit Hansi Flick, der höchstwahrscheinlich auch in der kommenden Saison Cheftrainer beim FC Bayern bleiben wird, hat er zudem einen gewichtigen Fürsprecher in den Münchner Reihen. Dass die Bayern für Havertz die kolportierten 100 Millionen Euro bezahlen, ist allerdings unwahrscheinlich. Auch aus genannten Gründen.

Sollte ein Havertz-Transfer am Ende nicht die 100-Millionen-Mauer durchbrechen, muss sich Leverkusen laut Calmund jedenfalls nicht für entgangene Erlöse grämen.

Der 71-Jährige: "Den schwarzen Traueranzug müssen sie in Leverkusen nicht anziehen. Wenn ein Junge aus der eigenen Jugend so gefragt ist wie er, dann ist das schon ein super Fall und wenn du sagen kannst, dass schon 90 Millionen zu wenig sind, ja dann herzlichen Glückwunsch."