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Der Plan der DFL im Falle eines Bundesliga-Abbruchs - FC Bayern wäre Meister

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Der Plan der DFL im Falle eines Bundesliga-Abbruchs - FC Bayern wäre Meister

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Bayern stimmte für Werder-Vorschlag

Die DFL hat für den Fall eines Liga-Abbruchs einen Notfallplan. Doch die Auf- und Abstiegsfrage spaltet die Klubs. Die Entscheidung darüber wird vertagt.
Nach Bekanntgabe des Neustarts steht nun fest, wie der Spielplan für die Bundesliga in der Corona-Zeit aussehen soll. Ab dem 16. Mai rollt der Ball in Deutschlands Stadien wieder. Das gab DFL-Geschäftsführer Christian Seifert bekannt.
von SPORT1, Sportinformationsdienst

Was passiert im Falle eines vorzeitigen Saisonabbruchs? Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat sich offenbar einen Worst-Case-Plan zurechtgelegt.

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Der Ligaverband wollte den Klubs der Bundesliga und 2. Bundesliga am Donnerstag bei der außerordentlichen Mitgliederversammlung mitteilen, dass es auch im Falle des Saisonabbruchs einen Meister und zwei Absteiger geben soll.

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Doch die Frage nach der Auf- und Abstiegsregelung bei einem vorzeitigen Saisonende spaltet offenbar die Liga. Wie der kicker berichtet, einigten sich die Bundesliga-Klubs am Mittwoch nach "zeitweise heftiger Debatte" bei einer Videokonferenz darauf, die Abstimmung über die DFL-Pläne um eine Woche zu verschieben. Zwar soll sich demnach eine knappe Mehrheit von zehn Vereinen für den Antrag ausgesprochen haben, aber acht Klubs votierten dagegen.

Bayern stimmte wohl für Werder-Antrag

Nach Informationen der Bild stimmten unter anderem der FC Bayern und Borussia Mönchengladbach für den Werder-Antrag. Die Klubs mahnten die "wettbewerbsgleiche Bedingungen als Basis aller Entscheidungen" an.

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"Es gab Verwunderung über den Antrag der DFL zum Thema Abbruchszenario", sagte Werder Bremens Aufsichtsratschef Marco Bode bei Sky: "Bislang hatten durch die Unsicherheit alle an einem Strang gezogen." Der Antrag habe nun aber "für viel Unruhe gesorgt und eine Diskussion entfacht", so Bode weiter.

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In dem kontrovers diskutierten Papier gehe es darum, dass bei einem Abbruch der Bundesliga- und Zweitliga-Saison aus rechtlichen Gründen, etwa wegen den Spielbetrieb einschränkender Quarantäne-Maßnahmen oder des Verbots von Kontaktsportarten, die zu diesem Zeitpunkt aktuelle Tabelle der 1. bzw. 2. Bundesliga gewertet wird. Auf diese Weise solle vermieden werden, dass ein abgeschlagener Verein einen Saisonabbruch provoziert.

Nach derzeitigem Stand würde also Bayern München im Oberhaus seinen achten Titel in Folge feiern, Werder Bremen und der SC Paderborn wären die Absteiger. Auf SPORT1-Nachfrage wollte sich zuvor der SC Paderborn nicht weiterführend äußern und erst die Sitzung sowie die offizielle Präsentation der Planungen abwarten.

Saisonende notfalls im Juli

Ursprünglich wollte die DFL am Donnerstag den Vertretern der 36 Klubs in getrennten Verfahren zwei Papiere vorgelegt. Ziel soll es sein, in beiden Ligen breite Zustimmung und juristische Verbindlichkeit zu erreichen, ehe die wegen der Corona-Pandemie unterbrochene Saison nach mehr als zwei Monaten Pause am Samstag fortgesetzt wird. Die DFL war auf SID-Anfrage zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen.

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Papier eins sieht vor, dass die Spielzeit 2019/20 bis zum 30. Juni, notfalls aber auch noch im Juli, abgeschlossen werden soll und kann. So solle vermieden werden, dass einzelne Vereine wegen am 30. Juni auslaufender Verträge Protest gegen die Ergebnisse späterer Spiele einlegen.

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Werder und Frankfurt mit Nachholspiel

Bezüglich der Regelung des Auf- und Abstiegs im Falle eines vorzeitigen Abbruchs zeichneten sich aber bereits im Vorfeld Probleme ab, etwa wenn Vereine unterschiedlich viele Spiele absolviert haben. Derzeit weisen Eintracht Frankfurt und der Tabellenvorletzte aus Bremen ein Spiel weniger auf als die 16 Ligarivalen. In der Handball-Bundesliga wurde beim Saisonabbruch nach der durchschnittlichen Punktzahl pro Spiel die Abbruch-Tabelle erstellt, so wurde der THW Kiel zum Meister.

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Im Fußball gab es international durchaus unterschiedliche Urteile: In Frankreichs Ligue 1 etwa wurde Paris St. Germain nach Saisonabbruch zum Champion erklärt, in der niederländischen Eredivisie hingegen wurde der Titel dem Tabellenführer Ajax Amsterdam verwehrt. 

Absteiger gab es in beiden Ligen. Und diese begehrten gegen die Entscheidungen ihrer Ligaverbände auf, zogen teilweise vor Gericht - wohl auch, weil vorab offenbar kein Szenario für den Worst Case verbindlich abgesegnet war.

"System steht auf tönernen Füßen"

In der Bundesliga, die wegen ihres Hygienekonzepts und der engen Verzahnung mit der Politik von den Vertretern anderer Topligen in diesen Tagen beneidet wird, ist die Stimmung kurz vor dem Restart spürbar angespannt. Die Kritiker aus Politik, Gesellschaft und Sport sind zahlreich.

Die vom Dresdner Gesundheitsamt verhängte 14-tätige häusliche Quarantäne gegen den Zweitligisten Dynamo Dresden sorgte für zusätzliche Nervosität bei den Klubs und noch vor Wiederanpfiff der Spiele bereits für erste Verzögerungen im Ablaufplan.

"In der 2. Liga darf meiner Einschätzung nach gar nichts mehr passieren. Und in der ersten Liga darf auch nicht so viel passieren", erklärte am Dienstag Geschäftsführer Jörg Schmadtke vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg. Sein Mönchengladbacher Kollege Max Eberl mahnte am Montag: "Man muss schon sagen, dass das System auf tönernen Füßen steht. Diesen Weg müssen wir alle sorgsam gehen, es gibt keinen Freifahrtschein."