Jérôme Boateng hat sich beim FC Bayern eindrucksvoll zurückgemeldet.
Boateng mit Lobeshymne auf Flick
Nachdem dem Innenverteidiger im Sommer 2019 ein Wechsel nahegelegt wurde, nutzte der Weltmeister von 2014 die Verletzung von Niklas Süle, um sich einen Stammplatz zu erkämpfen.
Dabei ließ er auch Neuzugang Lucas Hernández, der viel mit Blessuren zu kämpfen hatte, hinter sich. Einen großen Anteil an Boatengs Wiederauferstehung hat Hansi Flick, der im November von Niko Kovac übernahm.
"Seit Hansi Flick Trainer ist, fühlt man sich im Training und bei allem einfach gut, der Spaß und die gute Laune sind zurück", sagte Boateng in einem Fan-Talk der Bayern. Heißt wohl auch: Unter Kovac war die Stimmung zuvor nicht die allerbeste.
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Flick kann "auch mal lauter werden"
Flick und Boateng hatten vor ihrer gemeinsamen Zeit beim FC Bayern bereits bei der deutschen Nationalmannschaft zusammengearbeitet.
"Hansi ist sehr speziell und besonders, sonst wäre er auch nicht so erfolgreich mit der Mannschaft", ergänzte Boateng: "Er gibt uns extrem viel Vertrauen, jedem Einzelnen. Er möchte jeden verbessern und das macht er auch. Er gibt uns unglaublich viel Selbstbewusstsein."
Flick könne "auch mal lauter werden, was ganz normal ist, aber er gibt der Mannschaft einfach unglaublich viel Selbstbewusstsein und gleichzeitig auch einen ganz klaren Plan für jedes Spiel".
Zehn Punkte Vorsprung? "Damit hätte man nicht gerechnet"
Ihm selbst habe geholfen, wieder regelmäßig zu spielen. "Das braucht jeder Fußballer. Das ist für mich echt wichtig, um meine Performance und mein Niveau hoch zu halten", erklärte Boateng.
Auch das Comeback des FC Bayern in der Bundesliga sei "unglaublich" gewesen. "Das sollte man auch hervorheben, weil es oftmals auch heißt, immer nur die Bayern. In der Hinrunde hätte man nicht damit gerechnet, dass wir jetzt vor dem letzten Spieltag zehn Punkte Vorsprung haben", erinnerte der 31-Jährige.
Alaba Boatengs engster Freund
In dieser Saison wolle das Team "unbedingt" noch das Pokalfinale gegen Bayer Leverkusen gewinnen - und dann "ist auch das Triple möglich", ergänzte Boateng: "Wir möchten in jedem Wettbewerb das Maximum erreichen, und das ist der Titel. Die Qualität ist absolut da."
Im Team komme er mit allen sehr gut klar, sein engster Freund sei aber David Alaba. "Mit ihm verstehe ich mich am besten", meinte Boateng, der auch Leon Goretzka und Robert Lewandowski nannte.
Während Thomas Müller fast Innenverteidiger geworden wäre, "wollte ich früher Stürmer sein", verriet Boateng, "das war ich auch in der Jugend. Das möchte jeder. Aber jetzt bin ich dankbar, dass ich mit 14, 15 in die Abwehr gekommen bin und da meinen Weg machen konnte."
Boateng: Van Dijk bester Innenverteidiger
Auf seiner Position sieht Boateng Virgil van Dijk als die Nummer eins der Welt. "Er ist da vorne mit seiner konstanten Leistung. Mir gefällt aber auch Koulibaly von Neapel. Ramos von Real spielt schon lange auf einem hohen Niveau."
Es gebe aber auch gute Innenverteidiger in der Bundesliga und "junge Spieler, die einen guten Weg machen können".
Und wer war Boatengs härtester Gegenspieler? "Messi und Ronaldo stehen für sich. Die sind immer schwer zu verteidigen. Oder Neymar", sagte der Deutsche Meister, der auch Luis Suárez, Karim Benzema und Sergio Agüero aufführte.
Beim Thema Rassismus habe er "schon öfter gesagt, dass man da ganz klar gegensteuern muss. Die Menschen drumherum müssen ihre Stimmen erheben, wenn es geht natürlich auch der Betroffene." Alltagsrassismus bekomme er "indirekt von Freunden oder Familie" mit.