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Borussia Dortmund: Wird die Abwehr zum neuen Prunkstück?

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Borussia Dortmund: Wird die Abwehr zum neuen Prunkstück?

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Dortmunds neues Prunkstück?

Borussia Dortmund trumpft in dieser Saison mit nie dagewesener Defensivstärke auf. Dabei hängt der Erfolg anscheinend nicht so sehr vom System ab.
Borussia Dortmund tut sich gegen Zenit St. Petersburg sehr schwer, gewinnt aber dank zweier später Tore. Lucien Favre zeigt sich nach dem Pflichtsieg erleichtert.
Moritz Löhn
Moritz Löhn
von Moritz Löhn

Welche Mannschaft hat die aktuell beste Defensive in der Bundesliga? Die Antwort auf diese Frage ist zwar nicht völlig abwegig, aber doch eine kleine Überraschung. Es ist Borussia Dortmund.

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In fünf bisherigen Bundesligaspielen blieben die Schwarz-Gelben viermal ohne Gegentor. Nur bei der Niederlage gegen den FC Augsburg musste BVB-Keeper Roman Bürki zweimal hinter sich greifen. Wie herausragend diese Zahlen sind, zeigt ein Blick in die Geschichtsbücher.

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Rechnet man die bisherige Anzahl der Gegentore auf 34 Spieltage hoch, hätte der BVB am Ende der Saison nur 14 Gegentore. Das wäre ein Bundesligarekord. Der FC Bayern hat in der Saison 15/16 mit 17 Gegentoren die wenigsten der Bundesligageschichte gefangen.

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Besonders eindrucksvoll ist die neu gewonnene Defensivstärke, wenn man sich die vergangenen Jahre anschaut. Borussia Dortmund hatte zwar nie eine schwache Defensive, aber eben auch keine herausragende.

Dreier- und Viererkette funktionieren

In den vergangenen beiden Saisons stellte Dortmund mit 44 (18/19) und 41 (19/20) Gegentoren jeweils nur die viertbeste Abwehr, obwohl der Verein in beiden Jahren auf Platz 2 landete. Lucien Favre hat offensichtlich nochmal an der Defensive geschraubt und diese zum neuen Prunkstück seiner Mannschaft gemacht.

Trotzdem herrscht beim BVB neben der andauernden Trainerdiskussion auch eine ständige Diskussion über die Dortmunder Abwehrformation. In der Vorsaison stabilisierte sich der Verein mit einer Dreierkette, doch der Trainer ist bekanntermaßen kein großer Fan dieser Aufstellung.

Deshalb probierte er in der Sommervorbereitung, seine bevorzugte Viererkette zu etablieren. Aber der Versuch scheiterte und Favre stellte zurück auf die Dreierkette – mit Erfolg. In den vergangenen Wochen jedoch war die BVB-Defensive von Verletzungssorgen geplagt, was wiederum eine Rückkehr zur Viererkette nötig machte.

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Und auch das funktionierte plötzlich überraschend gut. In beiden Spielen mit der Viererkette blieb die Mannschaft ohne Gegentor. Auch, wenn die Gegner in beiden Spielen wenig offensivfreudig waren. Keinen einzigen Schuss aufs Tor zuzulassen, ist beeindruckend.

Es scheint so, als ob die Dortmunder Defensivstärke weniger vom System und viel mehr von dem zur Verfügung stehenden Spielermaterial abhängt. Als Favres Mannschaft in der Champions League gegen Lazio Rom drei Gegentore fing, war sie extrem ersatzgeschwächt. Der alternde Lukas Piszczek und Mittelfeldspieler Thomas Delaney standen als Innenverteidiger in der Startaufstellung.

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Eine Ausnahme stellt die Niederlage in Augsburg dar, als der BVB in Vollbesetzung antrat. Aber Ausnahmen bestätigen ja bekanntlich die Regel.

Can und Zagadou vor Rückkehr

Jetzt lichtet sich das Lazarett in Dortmund und Favre kann wieder auf mehr Optionen zurückgreifen. Seit dem Revierderby ist Manuel Akanji nach überstandener Corona-Erkrankung wieder dabei. Der Schweizer konnte direkt überzeugen und auch sein Partner Mats Hummels zeigte gute Leistungen.

"Sie haben beide sehr gut gespielt. Ich finde, dass sie beim Kopfball sehr stark waren und sie haben die Tiefe antizipiert. Das war sehr gut und wichtig für unser Spiel. Sie haben nichts zugelassen und dafür gesorgt, dass der Gegner praktisch keine Torchance bekommen hat", analysierte Lucien Favre nach dem Spiel gegen Zenit St. Petersburg.

In den kommenden Tagen wird voraussichtlich auch Emre Can wieder zur Mannschaft stoßen. Der deutsche Nationalspieler hatte ebenfalls Corona. Außerdem wird nach SPORT1-Informationen Dan-Axel Zagadou im Laufe des Novembers wieder einsatzbereit sein. Der Franzose laboriert momentan an Knieproblemen.

Mit der steigenden Zahl an Optionen wird auch der Konkurrenzkampf gefördert. Das kann dem BVB nur helfen. Es wird aber wichtig sein, neben der neuen Defensivstärke auch die offensive Kreativität der Vorjahre beizubehalten. In den Spielen gegen Schalke und Zenit gewann der Vizemeister zwar souverän, aber tat sich auch teilweise etwas schwer.

Besonders spannend wird sein, wie sich das neue Prunkstück von Borussia Dortmund am 7. November schlägt, wenn bei Dortmund gegen den FC Bayern die beste Defensive der Liga auf die beste Offensive trifft.