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Dortmund: Wie sich Manchester United bei Jadon Sancho verzockte

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Dortmund: Wie sich Manchester United bei Jadon Sancho verzockte

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So verzockte sich United bei Sancho

Marcus Rashford war sich im September nach einer SMS sicher, dass Jadon Sancho von Borussia Dortmund zu Manchester United wechselt. Die Geschichte wird zu einer Posse.
Nach dem geplatzten United-Deal sollen inzwischen der FCB und Liverpool bei einem möglichen Sancho-Transfer die besten Karten haben.
Vincent Wuttke
Vincent Wuttke

Der Transferpoker von Manchester United und Borussia Dortmund um Jadon Sancho hat den Transfersommer geprägt. The Athletic aus England räumt nun ein, dass die Red Devils "nie nah" an einer Verpflichtung des Supertalents gewesen sind. 

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Das Magazin führt detailliert auf, wie die Verhandlungen über zehn Wochen liefen und deckt pikante Details auf. Es geht dabei um Agenten, Nachrichten von Sancho an United-Spieler und den Poker der Verantwortlichen um die Ablöse. 

Zunächst soll Sancho bereit gewesen sein, zu United zu gehen. Das hätten laut des Berichts auch seine englischen Teamkollegen gewusst.

United-Spieler hatten laut Athletic das Gefühl, Sancho würde "nach Old Trafford gehen". Sancho schrieb Marcus Rashford angeblich eine SMS über United. Es hieß, die beiden seien von der Aussicht auf das gemeinsame Spielen in einem Verein begeistert. 

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Auch andere Spieler von United hätten mit Sancho in Kontakt gestanden, ebenso wie Trainer Ole Gunnar Solskjaer. Dortmund soll von den Gesprächen gewusst und sie akzeptiert haben.

Vieles war wohl bereits vorbereitet für den Coup. 

Sancho ist Solksjaers Wunschspieler 

The Athletic deutet an, dass Sancho ein Vertragsangebot von United akzeptiert habe. Im September habe sich der Klub mit dem 20-Jährigen geeinigt. Parallel dazu sollen bereits Verhandlungen über Vermittlungsgebühren an die Agenten und Berater geführt worden sein. 

Solskjaer hatte Sancho bereits im April zu seinem Wunschspieler erklärt. Er drängte Uniteds Geschäftsführer Ed Woodward bis zuletzt zu der Verpflichtung. 

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Der Champions-League-Teilnehmer hielt demnach bis zum Ende der Wechselfrist eine große Summe für Sancho zurück und ging bei anderen Spielern zögernd vor.

Edinson Cavani, Alex Telles, Amad Diallo und Facundo Pellistri kamen deshalb erst am Deadline Day.

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ManUnited zögert bei Jovic, Dembélé und Co. zu lange

Die Stars Luka Jovic von Real Madrid, Ivan Perisic von Inter Mailand und Douglas Costa von Juventus hätten geholt werden können, aber United verzichtete. Eine Leihe von Gareth Bale wurde laut Athletic ebenso verworfen wie ein Transfer von Ismaila Sarr.

Bei Ousmane Dembélé fragte United erst ganz spät bei Barca nach - zu spät. "Sieht nach einem Panikkauf aus", zitierte The Athletic daher eine nicht namentlich genannte Quelle aus Vereinskreisen nach der Cavani-Unterzeichnung.

United verzichtete wohl für Sancho auch darauf, mit Chelsea beim Werben um Kai Havertz zu konkurrieren, nachdem die Red Devils bereits im Januar beim Deutschen angefragt hatten. 

Stattdessen sollte es unbedingt Sancho sein. Dabei war laut Athletic bereits früh abzusehen, dass Manchester die Hoffnungen auf einen Transfer in diesem Sommer begraben kann. 

Red Devils unterschätzten Zorc und Watzke

Kurzum: Die Engländer verzockten sich. Sie dachten nicht, dass Dortmund auf der Summe von 120 Millionen Euro beharren würde. 

United setzte Agenten ein und versuchte den Deal so zu forcieren, aber das half nichts. 

Woodward zog sich jedoch nie endgültig zurück und verärgerte so die BVB-Bosse. Als BVB-Sportdirektor Michael Zorc am 10. August erklärte, die Entscheidung über den Verbleib von Sancho sei "endgültig", rief Woodward an, um zu prüfen, ob die Erklärung echt sei. Die Antwort lautete: "Was haben Sie erwartet? Sie kannten die Bedingungen."

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke soll Anfang des Sommers persönlich bei United angerufen und sehr deutlich erklärt haben, wie viel das Geschäft kosten würde und bislang der Deal abgeschlossen sein müsste.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (l.) und Manager Michael Zorc ließen sich auf keinen Deal ein.
BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke (l.) und Manager Michael Zorc ließen sich auf keinen Deal ein.

BVB-Bosse lehnten Uniteds höchstes Angebot sofort ab

The Athletic behauptet, dass auch nach der Zorc-Äußerung noch über die Agenten Verhandlungen geführt wurden. 

Die Verantwortlichen wussten aber, dass sie ein "verrücktes" Angebot in der Art von Neymars 200 Millionen-Transfer zu Paris Saint-Germain hätten abgeben müssen. 

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Das wollte und konnte United jedoch nicht mehr stemmen, als die britische Regierung die Rückkehr der Fans in die Stadien verschob, was den Verein weitere 50 Millionen Pfund an Einnahmen kostete.

Das höchste Angebot für Sancho belief sich auf 80 Millionen Pfund plus Aufschläge. Watzke lehnte es sofort ab.  

Wie der Independent berichtet, sollennach dem geplatzten United-Deal inzwischen der FC Bayern und der FC Liverpool bei Sancho die besten Karten haben.

Sanchos Vertrag in Dortmund läuft nach einer Verlängerung bis 2022 - die Trümpfe hat weiterhin der BVB in der Hand.