Hart umkämpfter Sieg in einer torreichen Partie: Der VfL Wolfsburg hat Werder Bremen am 9. Spieltag der Bundesliga mit 5:3 (3:2) bezwungen und sich vorerst auf den fünften Rang vorgeschoben. Werder verbleibt zunächst auf dem neunten Platz.
Tor-Spektakel! Wölfe schlagen Werder
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"Schlecht verteidigt", sagte Werder-Coach Florian Kohfeldt bei DAZN auf die Frage, woran es gelegen habe. "Sonst war alles da. Die Leidenschaft war sogar brutal vorhanden. Für die Zuschauer war es sicher interessant. Mir hat es nicht so gut gefallen. Vieles hat gruppentaktisch nicht funktioniert. Vorne hatten wir einige Chancen. Ich nehme einige gute Dinge mit, aber ich ärgere mich natürlich brutal. Denn dieses Spiel können wir auch gewinnen. Daraus müssen wir lernen. Niederlagen mag ich überhaupt nicht."
Wolfsburg dreht Partie gegen Bremen
In einem wilden und spektakulären Spiel war es von Beginn an hoch hergegangen. Leonardo Bittencourt traf in der 13. Minute zur Werder-Führung, die Ridle Baku (22.) und John Anthony Brooks (25.) innerhalb kürzester Zeit in eine Wölfe-Führung verwandelten. Doch die Grün-Weißen ließen sich nicht unterkriegen und glichen durch den kurz zuvor eingewechselten Kevin Möhwald aus. (Das Spiel zum Nachlesen im Ticker)
Die Wolfsburg-Antwort kam postwendend: Wout Weghorst traf nur wenige Sekunden später (37.) zur neuerlichen Führung, die bis zur Pause hielt. (Tabelle der Bundesliga)
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"Es waren viele Emotionen auf den Bänken", sagte Wolfsburg-Trainer Oliver Glasner. "Schade nur, dass wir heute keine Zuschauer hatten. Wir werden mannschaftstaktisch einige Geschichten aufarbeiten. Wir hatten tolle Aktionen nach vorne. Das, was hinten passiert ist, werden wir uns noch mal angucken."
Halbzeit zwei bot ebenso viel Aufregung: Torschütze Brooks traf wieder, aber diesmal ins eigene Tor (47.) - 3:3. Die Partie war von nun an sehr ausgeglichen - mit leichten Vorteilen für die Wölfe, die sich im 4:3 durch Weghorst niederschlugen; die Entscheidung, die Bartosz Bialek in der Nachspielzeit sogar ausbaute.
Weghorst: "Wunderschöner Abend"
"So wünscht man es sich als Stürmer", sagte Weghorst. "Ein wunderschöner Abend. Unsere zweite Halbzeit war nicht so gut, aber wir sind trotzdem drangeblieben. Ich habe meinen Kopfball verbessert. Das hat letzte Woche geklappt und heute auch."
Und Torschütze Baku meinte: "Unfassbares Spiel. Wir sind einfach froh, dass wir den Deckel draufgemacht haben. Ich spiele frei auf, und wenn ich dann noch Tore mache, bin ich umso fröhlicher. Es war auch extrem viel Slapstick dabei. Am Ende hatten wir ein bisschen Glück, dass wir noch die Tore gemacht haben."
Möhwald flog sogar noch auf Werder-Seite mit Gelb-Rot vom Platz (80.). So erlebte der 27-Jährige mit Einwechslung, Tor und Platzverweis die ganze Palette der Gefühlswelt. (Spielplan der Bundesliga)
"Heute war es ein anderes Spiel als gegen Bayern", sagte Kollege Maximilian Eggestein. "Wir wollten früher anlaufen. Man kann das nicht vergleichen. Es war ein Spiel, das ein Unentschieden verdient hätte. Uns darf nicht passieren, dass wir nach unseren Toren so schnell die Gegentore bekommen."