Robert Lewandowski ist aktuell der wohl beste Stürmer der Welt.
Lewy über Klopp-Gespräch: Notwendig
Auf dem Weg zur Spitzenklasse musste der Pole aber einige Hürden überwinden. Bei Legia Warschau wurde er mit 17 Jahren aussortiert, auch bei Borussia Dortmund klappte es 2010 nicht auf Anhieb.
"Die ersten drei Monate beim BVB waren schwierig", gab Lewandowski bei Goal zu: "Ich weiß aber noch ganz genau, wann sich die Situation besserte."
Gespräch mit Klopp befreit Lewandowski
Nach einer Niederlage in der Champions League bei Olympique Marseille habe er sich an den damaligen Coach Jürgen Klopp gewandt, weil "ich nicht so richtig wusste, woran ich beim Trainer bin".
Beide sprachen anschließend knapp zwei Stunden. "Ich habe ihm gesagt, was ich auf dem Herzen hatte - und er hat mir erklärt, was er von mir erwartet", berichtete Lewandowski.
"Nach diesem Gespräch hat alles besser funktioniert. Das nächste Spiel gewannen wir 4:0 gegen Augsburg, ich erzielte einen Hattrick und legte ein Tor auf."
Lewandowski verrät: BVB wollte mich schon früher
Lewandowski sei bewusst geworden, wo zuvor die Probleme lagen. "Ich habe dieses Gespräch gebraucht", sagte der Pole, der erstmals im Ausland aktiv war und noch Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache hatte.
Dementsprechend habe er "auch nicht alles verstanden, was er (Jürgen Klopp, Anm. d. Red.) mir gesagt hat. Das war aber egal, die Klärung der Situation war notwendig."
Der BVB habe ihn bereits ein Jahr zuvor gewollt, "aber zum damaligen Zeitpunkt wäre ein Wechsel für mich zu früh gekommen."
Einst zu schmächtig: Lewandowskis körperlicher Wandel
Heute kaum vorstellbar: Lewandowski hatte in der Jugend mit körperlichen Problemen zu kämpfen.
"Der Trainer der U15-Nationalmannschaft sagte mir beispielsweise:'Tut mir leid, aber Du bist einfach zu schmächtig, um in der Nationalmannschaft zu spielen'", erinnerte sich der Stürmerstar.
Inzwischen ist Lewandowski eine Naturgewalt.
Entscheidend dafür sei auch das Aus bei Warschau gewesen, wo er 2006 als 17-Jähriger aussortiert wurde. "Als ich 18 war, habe ich begonnen, mehr im Kraftraum zu arbeiten und meine Muskulatur aufzubauen. Das hat enorm geholfen."
Lewandowski: Rekorde sind nur Zahlen
Lewandowski ging anschließend zunächst zum Drittligisten Znicz Pruszkow, ehe mit seinem Wechsel zu Lech Posen 2008 die Karriere an Fahrt aufnahm. Nach vier Jahren in Dortmund holte ihn der FC Bayern nach München, wo er endgültig Weltklasse-Niveau erreichte.
Im Gegensatz zu früheren Jahren agiert er dort inzwischen weniger egoistisch. "Meine Rekorde freuen mich natürlich, aber letztlich sprechen wir hier nur über Zahlen, die nicht wirklich entscheidend sind", meinte Lewandowski.
"Größter Traum ging in Erfüllung"
Deutlich wichtiger sei es, "wie viele Titel wir gewinnen. Wenn meine Tore dazu beitragen, dass wir Titel gewinnen, ist der Idealfall eingetreten."
Mit dem Gewinn des Triples und besonders der Champions League mit dem FC Bayern ging für Lewandowski "mein größter Traum in Erfüllung [...]. Das Gefühl in diesem Moment ist unglaublich, so etwas habe ich noch nie zuvor gespürt. Man realisiert, dass die harte Arbeit, die man über 20 Jahre investiert hat, belohnt wird."
Der 32-Jährige warnt die Konkurrenz: "Luft nach oben gibt es immer. Es war gut, dass nach dem Triple-Sieg nicht viel Zeit bis zum Saisonstart vergangen ist. Wir sind immer noch im Siegermodus."
So brachte Flick Bayern zurück in die Spur
Es sei schwierig, "nach ganz oben zu kommen. Aber ganz oben zu bleiben, ist noch schwieriger. Jetzt müssen wir noch mehr Prozent geben. Am Ende der Karriere darf man dann zurückblicken und sich an den gewonnenen Titeln erfreuen."
Entscheidend für das Triple war auch Trainer Hansi Flick, der im November nach dem 1:5 gegen Eintracht Frankfurt das Traineramt von Hansi Flick übernahm.
"Logischerweise haben wir etwas gebraucht, um uns zu sammeln. Nach zwei oder drei Wochen lief es richtig gut. Die Spieler wussten, was der Trainer erwartet, das Selbstvertrauen kehrte zurück. Wir sind als Mannschaft gemeinsam gewachsen und haben uns besonders in puncto Spielweise positiv entwickelt", betonte Lewandowski: "Mittlerweile können wir auf Probleme besser reagieren."