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FC Bayern: Leere nach Champions-League-Aus gegen Atletico Madrid

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FC Bayern: Leere nach Champions-League-Aus gegen Atletico Madrid

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Bayerns Leere nach dem Trauma-Triple

Beim FC Bayern herrscht nach dem dritten Halbfinal-Aus in Folge Ratlosigkeit. Selbst Thomas Müller fehlen nach dem Aus gegen Atletico Madrid die Worte.
Manuel Neuer tröstet Xabi Alonso nach Bayerns CL-Aus gegen Atletico
Manuel Neuer tröstet Xabi Alonso nach Bayerns CL-Aus gegen Atletico
© Imago
von Martin Volkmar

Thomas Müller und David Alaba trotteten mit hängenden Köpfen vom Rasen. Wenige Meter weiter sackte Xabi Alonso in sich zusammen, hatte Tränen in den Augen.

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Zwei Bilder, die die Stimmung des FC Bayern am Abend widerspiegelten. Zwei Bilder purer Enttäuschung.

Zum dritten Mal in Folge scheiterten die Münchner an einer spanischen Mannschaft im Halbfinale der Champions League.

Was dieses Mal keiner so wirklich verstehen wollte und konnte. Denn viel gab es am Auftritt beim 2:1-Sieg im Rückspiel gegen Atletico Madrid nicht auszusetzen.

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Sogar Simeone schwärmt

Selbst Diego Simeone schwärmte vom dominanten Auftritt des deutschen Rekordmeisters: "Das war der stärkste und beste Gegner, gegen den ich je in meiner Karriere gespielt habe. Es war unfassbar, wie sie in der ersten Halbzeit aufgetreten sind", sagte Atleticos Trainer. 

Zugleich lobte er den Kampfgeist seiner Mannschaft: "Ich habe mich fast verliebt in mein Team, wie wir dagegen gehalten haben." (Pressestimmen: Bayern erdrückend, aber unfähig)

"Wir haben Madrid 90 Minuten klar beherrscht", stellte Müller fest. Und Jerome Boateng ergänzte: "Wir haben den Gegner vor allem in der ersten Halbzeit erdrückt. Sie hatten kaum eine Torchance."

34:7 Torschüsse waren es am Ende für die Münchner. Das Problem lag auf der Hand. "Wir haben Chancen für fünf Tore gehabt", sagte Trainer Pep Guardiola.

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Neuer und Müller sprachlos

Wieder hatte es für Guardiola und seine Mannschaft nicht fürs Endspiel gereicht. "Uns allen fehlen die Worte nach so einem Spiel", meinte Keeper Manuel Neuer.

Sogar dem sonst so schlagfertigen Müller verschlug es die Sprache. "Ich weiß nicht, ob es eine Steigerung von bitter gibt", sagte der Nationalspieler: "Fußball ist manchmal extrem gemein. Wir sind unverdient ausgeschieden, aber ausgeschieden."

Verschossener Elfer als Knackpunkt

Dabei hatte er selbst für einen ersten Knackpunkt gesorgt. Nach der Führung durch Alonso scheiterte er vom Elfmeterpunkt an Torhüter Jan Oblak.

"Ich hab hochgeguckt, dann stand er noch", berichtete Müller. "Dann habe ich eigentlich nicht ganz schlecht geschossen, aber er hat ihn auch sehr gut gehalten."

Eine Zwei-Tore-Führung wäre das gewesen, was die Bayern gebraucht hätten. Um ins Finale zu kommen. Und um die sich hinten einigelnden Spanier aus der Reserve zu locken.

"Natürlich wäre ein 2:0 für uns besser gewesen", meinte Guardiola, "aber wir haben nicht wegen dieses Elfmeters verloren."

Boateng patzt - Griezmann trifft

Entscheidender war der Fehler des ansonsten starken Boateng. Beim Versuch, lang auf Robert Lewandowski zu spielen, landete der Ball beim Gegner, das Ende der Fehlerkette war der Ausgleich durch Antoine Griezmann (54.).

FC Bayern Muenchen v Club Atletico de Madrid - UEFA Champions League Semi Final: Second Leg
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FC Bayern Muenchen v Club Atletico de Madrid - UEFA Champions League Semi Final: Second Leg
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Einzelkritik: Boateng mit fatalem Bock

"Auf diesem Niveau darf man solche Fehler nicht machen. Bei mir fängt es an mit dem Pass nach vorne an", räumte der Verteidiger ein. "Aber wenn wir einen Pass am Sechzehner des Gegners verlieren, heißt es nicht, dass man deswegen ein Gegentor kriegen muss. Das kann man besser verteidigen." Die erneute Führung durch Lewandowski (74.) reichte den aufopferungsvoll kämpfenden Bayern am Ende nicht.

"Totenstille" in der Mannschaft

So blieb den meisten an dem Abend nur die bittere Erkenntnis: Das ist Fußball.

Hart. Und manchmal unfair. "Die Mannschaft war tottraurig. Es herrschte Totenstille", berichtete Karl-Heinz Rummenigge.

Der Vorstandsboss des FCB klagte zwar über die Leistung des Schiedsrichters, richtete den Blick aber schnell nach vorn: "Jetzt muss man sie die Wunden lecken lassen, und dann geht es am Samstag weiter."

In Ingolstadt (ab 15.30 Uhr LIVE in unserem Sportradio SPORT1.fm und im LIVETICKER) wollen die Bayern die Meisterschaft perfekt machen. Dann könnte aus Enttäuschung auch wieder Freude werden.