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Vor Real Madrid - FC Bayern: Bodo Illgner über Rückspiel, Ulreich, Neuer

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Vor Real Madrid - FC Bayern: Bodo Illgner über Rückspiel, Ulreich, Neuer

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Das sind Illgners Tipps für Bayern

Reals Ex-Keeper Bodo Illgner spricht bei SPORT1 vor dem Rückspiel über Madrids Schwächen, Bayerns Chancen und die Situation von Manuel Neuer und Sven Ulreich.
Bodo Illgner (M.) wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister und gewann 1998 mit Real Madrid die Champions League
Bodo Illgner (M.) wurde 1990 mit Deutschland Weltmeister und gewann 1998 mit Real Madrid die Champions League
© SPORT1-Grafik: Marc Tirl/Getty Images
von Martin Volkmar

Er weiß, wie es ist, mit Jupp Heynckes die Champions League zu gewinnen:

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Bodo Illgner holte vor 20 Jahren unter dem damaligen Trainer Heynckes mit Real Madrid durch ein 1:0 im Endspiel gegen Juventus Turin den Henkelpott.

Vor dem Halbfinal-Rückspiel des FC Bayern bei seinem Ex-Klub sprach SPORT1 mit dem Weltmeister-Torwart von 1990 über die Chancen der Münchner, die Schwächen von Real und die Situation von Manuel Neuer und Sven Ulreich, auch mit Blick auf die WM.

SPORT1: Herr Illgner, hat der FC Bayern nach den Ausfällen überhaupt noch eine realistische Chance aufs Finale?

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Bodo Illgner: Bayern hat noch eine Chance, wenn auch eine kleine. Sie können Hoffnung aus dem Hinspiel schöpfen. Da haben sie viele Sachen gut gemacht, sind gut über die Außen gekommen und haben viele Torchancen herausgespielt. Auch mit Standardsituationen. Das sind die beiden Hauptpunkte, vielleicht auch die Heimschwäche von Real.

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SPORT1: Sie sprechen es an: Ist das Bernabeu nach den jüngsten Erfahrungen, vor allem gegen Juve, vielleicht sogar ein Nachteil für Real?

Illgner: Es stimmt, das Team hat in dieser Saison 17 Punkte zuhause in der Liga abgegeben. Allerdings ist die Champions League für Real auch ein ganz anderer Wettbewerb. Da ist die Mannschaft nicht wiederzuerkennen, das ist ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich glaube wirklich nicht, dass so ein Spiel wie gegen Juventus Turin noch einmal passieren könnte, eben aus dieser Erfahrung heraus, dort kurz vor dem Ausscheiden gewesen zu sein. Ich denke, dass Real Madrid nun endgültig diese Lektion gelernt hat.

SPORT1: Hat Cristiano Ronaldo nach dem schwachen Hinspiel in München etwas gutzumachen?

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Illgner: Ronaldo ist ein extrem ehrgeiziger Stürmer, der weniger anderen Leuten etwas beweisen möchte als sich selbst, und immer wieder neu zeigen möchte, dass er der beste Fußballer der Welt ist. Und er wird vor heimischem Publikum wieder darauf brennen, seine Gala abzuliefern, auch um seine Geschichte in der Champions League weiter auszuweiten. Daher rechne ich damit, dass er ein sehr gutes Spiel machen wird.

SPORT1: Ist das Spiel über die Flügel der Schlüssel zum Erfolg?

Illgner: Das Spiel über die Außen kann ein Schlüssel zum Erfolg für Bayern sein, besonders wenn man berücksichtigt, dass bei Real mit Carvajal der etatmäßige Rechtsverteidiger nicht mit dabei sein wird. Es wird dort ein bisschen geflickt mit Lucas Vaquez. Da könnte es sein, dass Ribery zu Möglichkeiten kommt.

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SPORT1: Ist Keylor Navas ein Schwachpunkt bei Real oder war das Hinspiel nur ein Ausrutscher?

Illgner: Keylor Navas ist auf keinen Fall ein Schwachpunkt bei Real Madrid, könnte es aber werden, wenn weiterhin so Stimmung gegen ihn gemacht wird. Das geht an keinem spurlos vorbei. Schon Wochen und Monate wird über einen neuen Torwart diskutiert, weil er nicht der richtige Mann sei. Und irgendwann zeigt das Wirkung bei Navas, der schon einige Fehler gemacht hat, wie zuletzt gegen Juventus und Bayern. Er ist ein sehr guter Torwart, aber ich glaube, dass er durch die ganze Situation ein wenig verunsichert worden ist.

SPORT1: Auf der Gegenseite spielt Sven Ulreich zum ersten Mal im Estadio Bernabeu. Ist er dem Druck gewachsen?

Illgner: Ulreich ist im Gegensatz zu Navas im positiven Fahrwasser. Er wird im Bernabeu keine Nerven zeigen - warum sollte er? Er ist in sehr guter Form und das wird er auch in Madrid wieder zeigen.

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SPORT1: Sollte Ulreich auch das Pokalfinale und ein mögliches Champions-League-Finale spielen oder müsste dann aus Ihrer Sicht Manuel Neuer bereits wieder im Tor stehen?

Illgner: Die Torwart-Situation ist das schwierigste Thema, was Jupp Heynckes noch zu lösen hat. Es ist sehr schwierig von außen zu beurteilen, weil man nicht so richtig weiß, wie weit Neuer ist. Er ist erst seit zehn Tagen im Training, was nicht sehr viel ist. Man weiß auch nicht, wie sein Fuß bisher reagiert hat auf diese stärkere Belastung.

SPORT1: Wie sehen Sie dann die Aussichten von Neuer auf eine WM-Teilnahme und den Platz als Nummer 1?

Illgner: Aus meiner Sicht sollte er definitiv noch das ein oder andere Spiel gemacht haben. Sonst sehe ich es sehr schwierig, dass er mit zur WM fährt. Falls er es doch noch schafft, zwischen die Pfosten zurückzukehren in der Bundesliga, dann hat er gute Chancen, noch auf den WM-Zug aufzuspringen.

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SPORT1: Sollte Neuer doch nicht rechtzeitig fit werden: Muss Ulreich dann mit zur WM?

Illgner: Falls es wirklich nicht klappt, ist Ulreich mit Sicherheit ein Kandidat, um zumindest als Ersatzmann mitzufahren, da ja die Bayern-Abwehr fast auch die der Nationalmannschaft ist. Das spricht sicher dafür, Sven Ulreich mitzunehmen neben seiner herausragenden Form, die er nicht nur in der Bundesliga und im Pokal gezeigt hat, sondern auch auf internationaler Ebene in der Champions League.