Für Kevin Prince Boateng wird das Halbfinale im DFB-Pokal bei Schalke 04 zu einer Reise in die Vergangenheit.
Boateng: "Faustschlag ins Gesicht"
© SPORT1-Grafik: Getty Images/Imago/Paul Hänel
Im "Volkswagen Pokalfieber" auf SPORT1 schildert der Führungsspieler von Eintracht Frankfurt seine Zeit in Gelsenkirchen. Boateng spricht von einem "Faustschlag ins Gesicht" und erklärt, wie er sich davon erholte.
Zudem äußert er sich zu seinem Image und seiner eigenen Entwicklung. Das Interview ist heute ab 19 Uhr im "Volkswagen Pokalfieber" auf SPORT1 zu sehen.
Kevin-Prince Boateng über:
…die Zeit auf Schalke und ob das Ende dort ein Tiefpunkt seiner Karriere war:
"Auf jeden Fall. Dort habe ich am meisten nachgedacht, es war wie ein Faustschlag ins Gesicht. Es ist die Realität, dass alles super ist, wenn alles gut läuft. Und wenn nicht, wird man fallen gelassen. Das war für mich so der Zeitpunkt. Und ich kann heute stolz sein, dass ich da wieder rausgekommen bin und diese ganze Kraft, Traurigkeit, Energie und Aggressivität in etwas Positives umwandeln konnte. Es hat mir die Augen geöffnet über dieses Fußballgeschäft, wie schnell es gehen kann."
…den damaligen Abschied von Schalke:
"Manchmal ist es vielleicht besser sich zu trennen, weil man danach neue Wege gehen und sich weiterentwickeln kann."
…das Match gegen Schalke:
"Schalke hat dieses Jahr gezeigt, dass die Mannschaft auf einem ganz hohen Niveau spielt. Auch wenn es nicht immer schön ist, weiß sie die Punkte nach Hause zu bringen oder zu behalten. Das machen sie überragend. Ich hoffe, wir haben unsere Lehren daraus gezogen, dass ein 2:0 nicht reicht. Wir müssen bis zur letzten Sekunde hell wach bleiben."
…sein Image und seine Rolle als Vater:
"Für mich ist das Image heute sehr wichtig, weil ich Kinder habe. Und die Kinder haben Internet und können immer nachlesen, was der Papa so alles gemacht hat. Da soll auch drin stehen, dass ich mal ein Bad Boy war und viele Sachen falsch gemacht habe, und dass Papa nicht perfekt ist. Aber da soll auch drin stehen, dass Papa ein cooler Typ ist und auch viele Sachen gemacht hat, auf die man stolz sein kann."
…über den Anteil von Niko Kovac an seiner Entwicklung:
"Ich bin vielleicht ein bisschen seriöser geworden. Daran hat er nicht viel Anteil, weil ich ja schon so hierher gekommen bin. Aber er gibt mir die Freiheit, dass ich das auch ausleben kann. Ich kann vielleicht Sachen sagen, wie ich sie denke. Denn es gibt auch viele Trainer, die ihren Kopf durchziehen wollen. Wir unterhalten uns, wir tauschen uns aus. Im Endeffekt ist es der Trainer, der entscheidet. Aber er hört hin und das ist mir wichtig."
…seine persönliche Entwicklung bei Eintracht Frankfurt:
"Ich habe mir einfach vorgenommen, nach Deutschland zu kommen und allen nochmal zu zeigen, dass Deutschland und Boateng funktioniert."