Die Bierdusche der Spieler für Niko Kovac auf der Pressekonferenz war der Startschuss für eine lange Partynacht.
Eintrachts rauschende Partynacht
Bis in den frühen Morgenstunden feierte Eintracht Frankfurt mit Fans und Gästen den sensationellen Triumph im DFB-Pokalfinale über Favorit Bayern München (3:1.)
Noch in den Katakomben des Berliner Olympiastadions hatten die glückseligen Spieler und Verantwortlichen die Parole "Alle zum Brandenburger Tor" an die Fans ausgegeben.
Rund 1000 Fans am Brandenburger Tor
Rund 1000 Anhänger folgten dem Aufruf und empfingen die Mannschaft bei ihrer Ankunft gegen 1.30 Uhr an der DZ Bank direkt neben dem Brandenburger Tor, wo der Fahrer zunächst noch eine Ehrenrunde drehte.
Als Erstes verließ Erfolgscoach Kovac den Bus mit dem Pokal in den Händen, als letztes kamen Kevin Prince Boateng und Kapitän Alexander Meier.
Wenig später erschien Kovac dann auf dem Balkon des Gebäudes, um sich an die Fans zu richten. "Es sind tolle zwei Jahre gewesen, wo ich Tolles erlebt habe", erklärte der Chefcoach.
"Ich möchte mich bei allen bedanken, gerade bei den Fans, die uns zwei Jahre die Stange gehalten haben und gerade in den letzten Wochen zu uns gestanden haben. Ich freue mich, dass ich Teil eurer Geschichte sein durfte und wir uns hoffentlich morgen am Römer nochmal alle sehen."
Rund 600 Gäste bejubeln das Team
Wenig später wurde das Team dann von den rund 600 geladenen Gästen in der stylischen Eventlocation im Keller der Bank bejubelt.
"Das ist ein epochaler Moment. Hier ist Geschichte geschrieben worden. Es ist unbeschreiblich, was uns das als Verein bringt", sagte Sportvorstand Fredi Bobic über den ersten Titel der Eintracht seit 30 Jahren.
In seiner Rede bedankte sich der Eintracht-Boss vor allem bei Kovac, der die Hessen nach etwas mehr als zwei Jahren in Richtung FC Bayern verlassen wird.
Kovac: "Froh, glücklich und stolz"
"Daran denke ich noch nicht", sagte der Trainer, der wie schon bei der Siegerehrung im Olympiastadion Tränen in den Augen hatte:
"Für mich ist wichtig, diesen Titel mit diesem tollen Verein geholt zu haben. Ich bin froh, glücklich und stolz. Und ich empfinde Genugtuung darüber, dass wir den Verein aufpoliert haben."
Durch den fünften Pokalsieg der Klubgeschichte spielen die Frankfurter unter dem neuen Trainer Adi Hütter in der kommenden Saison in der Europa League.
"Wir haben uns von einem Fast-Absteiger zum Pokalsieger entwickelt. Was alle in diesem Verein geleistet haben, ist großartig", erklärte Kovac.
Partybefehl von Boateng
Im Anschluss an ihre Reden schnitten Trainer und Sportchef eine große Torte in der Form des DFB-Pokals an.
Danach wurde gefeiert, die meisten Anwesenden inklusive der Spieler gingen erst gar nicht ins Bett.
"Wenn es nach dem Trainer ginge, würden wir Wasser trinken. Aber heute habe ich das Sagen", sagte der gebürtige Berliner Boateng und gab den Partybefehl: "Wer vor Acht nach Hause kommt, bekommt eine Strafe."
Erst gegen 14 Uhr steht der Abflug aus Berlin an. Nach der Landung kurz vor 16 Uhr werden die Pokalsieger dann in Cabrios per Autokorso in die Frankfurter Innenstadt fahren, wo gegen 18 Uhr am Römer die nächste große Party starten wird.
"In Frankfurt herrscht Sonntag Ausnahmezustand", kündigte Bobic an. "Die Bankentürme werden wackeln."
Doch schon unmittelbar nach dem Schlusspfiff in Berlin kannte der Jubel in der Heimat keine Grenzen, wo die Menschen spontan auf den Straßen feierten und Autokorsos hupend durch die Stadt fuhren.
Bouffier und Grindel gratulieren
Auch Hessen Ministerpräsident gratulierte den Siegern. "Dieser 3:1-Sieg gegen die favorisierten Bayern aus München ist ein fulminanter Abschluss der Saison. Herzlichen Glückwunsch zu dieser tollen Leistung, die auch der Verdienst des Trainers Niko Kovac in seinem letzten Spiel für Frankfurt ist", erklärte Bouffier.
"Alle, die der Eintracht von nah und fern die Daumen gedrückt haben, sind stolz auf diese Mannschaft und dürfen sich zurecht über den Pokalgewinn und den damit verbundenen Einzug in den europäischen Wettbewerb freuen."
DFB-Präsident Reinhard Grindel beglückwünschte die Frankfurter sogar persönlich. "Die Eintracht wollte es von Anfang an mehr. Die Leidenschaft, die Einsatzbereitschaft und auch die spielerische Klasse haben aus Ihrem Sieg einen verdienten Sieg gemacht. Dazu gratuliere ich ganz herzlich", sagte er auf dem Bankett.