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DFB-Pokal: "Pele" Wollitz von Energie Cottbus lobt Bayern-Coach Niko Kovac

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DFB-Pokal: "Pele" Wollitz von Energie Cottbus lobt Bayern-Coach Niko Kovac

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Wollitz: Kovac verdient Respekt

Vor dem Duell mit dem FC Bayern hält Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz eine Sensation für nahezu unmöglich. Sein Gegenüber Niko Kovac erhält ein dickes Lob.
Claus-Dieter Wollitz ist für seine deutlichen Worte bekannt. Vor dem Pokalspiel gegen den FC Bayern spricht der Cottbusser Trainer über seine erste Gedanken und die Chancen.
Niclas Löwendorf
Niclas Löwendorf

Highlight für Kult-Trainer Claus-Dieter "Pele" Wollitz.

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Am Montagabend empfängt der Coach von Energie Cottbus mit seinem Team im "Stadion der Freundschaft" den Rekordpokalsieger FC Bayern (DFB-Pokal: Energie Cottbus - FC Bayern ab 20.45 im LIVETICKER).

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Regensburg  -Köln
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Im SPORT1-Interview spricht der 54-Jährige über die Herausforderung des Duells, die Transferpolitik des FC Bayern und die Diskussionen um die Trainer.

SPORT1: Am Montag steigt für Energie Cottbus das Spiel des Jahres. Wie groß ist die Vorfreude auf den FC Bayern?

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Claus-Dieter Wollitz: Als das Los gezogen wurde, hab' ich gedacht: Sch***. Nach einiger Zeit habe ich dann gedacht, dass wir eigentlich kein besseres Los hätten kriegen können. Es ist schade, dass wir die Mannschaft erst seit sechs Wochen zusammen haben. Darum habe ich diesmal noch größeren Respekt als sonst vor so großen Spielen, weil wir nicht eingespielt sind und noch keine richtige Mischung gefunden haben. Dennoch ist es für die Region, den Klub und die Spieler etwas Außergewöhnliches, gegen Bayern spielen zu dürfen.

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SPORT1: Warum haben Sie zuerst so gehadert mit dem Los? Ist die Aufgabe unmöglich?

Wollitz: Grundsätzlich ist man in diesem Spiel chancenlos. Viele sagen, dass man das nie ist, aber der Fußball hat sich schon entwickelt in den letzten Jahren. Es gibt gegen große Klubs weniger Überraschungen, auch wenn die letzten beiden Runden von Bayern München gegen Drochtersen und Rödinghausen auch nicht so souverän waren. Das waren aber eingespielte Mannschaften. Wenn wir mit der Mannschaft spielen könnten, die wir in den letzten drei Jahren hatten, wäre die Organisation ein bisschen einfacher. Unsere Mischung ist jetzt etwas anders. Ich habe keine große Hoffnung, aber dennoch geht man in das Spiel, um erfolgreich zu sein.

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Wollitz: "Im Fußball sind schon viele Sensationen passiert, aber..."

SPORT1: Lassen Sie die Vorfreude der Spieler auf das Spiel zu oder bremsen Sie eher etwas?

Wollitz: Ich lasse die Vorfreude und Euphorie schon zu. Wichtig ist aber, was in dem Spiel dann passiert. Wir können nicht alles abdecken, für das die Bayern stehen. Man braucht in vielen Momenten das Glück auf seiner Seite und muss über sich hinauswachsen. Das ergibt sich aus dem Spiel, man kann das nicht hundertprozentig planen. Dennoch bereiten wir uns gut vor und hoffen, dass es ein schönes Fest am Montagabend wird und wir ein Spiel sehen, nach dem man sagen kann, dass es Spaß gemacht hat, dabei zu sein.

SPORT1: Sie haben in Ihrer Trainerkarriere bislang einmal gegen die Bayern gespielt, mit Osnabrück gab es eine 2:3-Niederlage. Welche Erinnerungen haben Sie noch an das Spiel?

Wollitz: Wir sind nach zwei Minuten zurückgelegen, dann hat die Legende Joe Enochs das Tor des Monats geschossen. Wir haben dann 2:1 geführt und hatten die Riesenchance zum 3:1. In der Nachspielzeit haben wir dann in der ganze Euphorie und vor dem fantastischen Publikum das 2:3 bekommen. Das war sehr ärgerlich, zumal Bayern München sich schon auf eine Verlängerung eingestellt hatte. Sie haben dann in diesem Jahr mit Felix Magath als Trainer sogar das Double gewonnen. Im Fußball sind schon viele Sensationen passiert, aber am Montag glaube ich nicht daran. Bayern ist zu stark und präsent, wir sind nicht so eingespielt und ich glaube nicht, dass in der heutigen Zeit ein Viertligist eine Chance gegen einen Champions-League-Teilnehmer hat.

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SPORT1: Haben Sie aus dem Spiel mit Osnabrück etwas mitgenommen, das Sie auch heute anwenden können?

Wollitz: Es ist erstens zu lange her, außerdem wird der Wettbewerb heutzutage noch interessanter und gewissenhafter betrieben. Trotzdem nimmt man aus jedem Spiel etwas mit. 2011 haben wir mit Cottbus beim amtierenden Meister in Wolfsburg zwei Tage vor Heiligabend mit 3:1 gewonnen, das hätte uns auch keiner zugetraut. Da haben Dzeko, Grafite, Mandzukic oder Diego mitgespielt, die waren gespickt mit Nationalspielern. Wir sind völlig entspannt hingefahren und haben eines unserer besseren Spiele gemacht. Jetzt sind die Vorzeichen als Viertligist ein bisschen schlechter. Unsere Spieler müssen sich in den kommenden Monaten erst zu guten Regionalliga- und vielleicht Drittliga-Spielern entwickeln.

"Es wäre schön wenn Bayern neue Spieler bekommt"

SPORT1: Wie bewerten Sie die Situation beim FC Bayern? Neuzugänge lassen weiter auf sich warten, die Transferaktivitäten stehen im Mittelpunkt. Ist das ein Vorteil für Cottbus?

Wollitz: Das wird in diesem Spiel nicht relevant sein. Es wäre schön, wenn Bayern München neue Spieler bekommt, weil das eine Aufwertung für die Bundesliga und den deutschen Fußball wäre. Wenn Bayern es schaffen würde, den Sané-Transfer zu realisieren, dann wäre das top. Bayern und Dortmund haben beim Supercup gezeigt, dass sie das Beste in Deutschland sind. Bayern ist das Thema im deutschen Fußball. Wir sollten stolz und dankbar sein, dass wir gegen sie spielen dürfen. Dementsprechend sollte aber auch die Erwartungshaltung sein. Wir sollten nicht erwarten, dass ein Viertligist am Montagabend die Voraussetzungen hat, dieses Spiel zu gewinnen.

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SPORT1: Sie haben sich in den vergangenen Jahren für die Rechte der Trainer stark gemacht. Niko Kovac ist beim FC Bayern ständig in der Diskussion. Was sagen Sie dazu?

Wollitz: Ich habe 1993 mit Niko bei Hertha BSC zusammengespielt. Was er macht, verdient allerhöchsten Respekt und ist fantastisch. Er hat jetzt drei Titel in Folge geholt, zweimal den DFB-Pokal und einmal die Deutsche Meisterschaft. Dabei war die Situation für ihn als neuer Trainer nicht einfach mit dem Abschied von Ribéry und Robben. Wie er den Umgang mit sich angenommen hat, das kann man nur loben. Ich wünsche ihm nur das Beste, auch wenn am Montag nicht unbedingt ein außergewöhnliches Ergebnis hinzukommen muss. Er hat gezeigt, dass man auch in dieser Situation dank einer klugen Reaktion mit zwei Titeln belohnt werden kann.

"Das gehört sich nicht"

SPORT1: Sie haben als Spieler mit Kaiserslautern 1995/96 den DFB-Pokal gewonnen. Was macht den Pokalwettbewerb für Sie aus?

Wollitz: Der Pokal hat im Gegensatz zu meiner aktiven Zeit noch ein Stück mehr Wertigkeit bekommen. Ich durfte als Spieler zweimal in Folge im Finale stehen, das ist etwas Besonderes. Ein Jahr zuvor war ich mit Wolfsburg als Zweitligist im Endspiel. Das ist nicht selbstverständlich, auch wenn wir klar verloren haben. Mit Kaiserslautern haben wir eine Woche nach dem Abstieg einigermaßen Wiedergutmachung betreiben können, auch wenn man das nicht wiedergutmachen kann. Wenn man vor ausverkauftem Haus in Berlin spielen darf, ist es etwas Besonderes. Wir waren 2011 mit Cottbus im Habfinale und sind sehr unglücklich in Duisburg ausgeschieden. Da hätte ich fast als Trainer die Chance bekommen, im Finale zu sein. Als Regionalligist wirst du jedoch niemals die Chance haben, mit deiner Mannschaft das Finale zu erreichen.

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SPORT1: In der vergangenen Saison haben Sie nach der Entlassung von Norbert Meier beim KFC Uerdingen dort die Pressekonferenz verweigert. Wie sehen Sie die Entwicklung in Uerdingen?

Wollitz: Wir spielen aktuell nicht in derselben Liga, darum beobachte ich die Entwicklung nicht. Ich habe dies im vergangenen Jahr nicht nur für Norbert Meier gemacht, sondern für alle Trainerkollegen, die nach einer Entlassung noch verbal beschimpft werden. Das gehört sich nicht. Jeder Verein hat das Recht, sich von Mitarbeitern zu trennen, wenn man der Meinung ist, etwas zu verändern. Dann sollte man aber nicht mehr auf diese Art und Weise nachkarten. Es ist nicht einfach wegzustecken, wenn du als Trainer beurlaubt wirst. Wenn du dann noch so behandelt wirst, finde ich das nicht in Ordnung und deshalb wollte ich als Kollege damals ein Statement abgeben. Wenn der Trainer Müller geheißen hätte, hätte ich das auch für Herrn Müller gemacht.