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WM-Quali: Deutsche Zuschauer sorgen in Tschechien für Verärgerung

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WM-Quali: Deutsche Zuschauer sorgen in Tschechien für Verärgerung

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Hummels mit Klartext nach Fan-Eklat

Deutsche Zuschauer sorgen bei der WM-Quali in Tschechien mit Schmähgesängen und Nazi-Parolen für Unmut. Mats Hummels reagiert sauer - und fordert drastische Maßnahmen.
Naziparolen und Schmähgesänge gegen Timo Werner und den DFB. In der WM-Qualifikation gegen Tschechien gibt es jede Menge Ärger – Bundestrainer Löw hat davon jedoch wenig mitbekommen.
von Marcel Bohnensteffen, Martin van de Flierdt

Eine Gruppe von deutschen Zuschauern hat beim WM-Quali-Sieg gegen Tschechien für einen Eklat gesorgt.

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Bereits während einer Schweigeminute vor Spielbeginn pöbelte sie gegen den eigenen Verband: "Sche… DFB!"

Nach dem Führungstor von Timo Werner richteten sich Beleidigungen gegen den Stürmer von RB Leipzig. Er musste sich Schmähgesänge anhören, die zuletzt auch schon häufiger in Bundesliga-Stadien auf der Tribüne angestimmt wurden.

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WM-Quali: Das DFB-Team in Tschechien in der Einzelkritik

Hummels: "Katastrophe, ganz schlimm"

Im weiteren Verlauf der Partie nahmen die Entgleisungen noch schlimmere Formen an. Einige deutsche Anhänger skandierten Nazi-Parolen, die durchs Stadion hallten. Siegtorschütze Mats Hummels verurteilte das Verhalten nach Spielschluss aufs Schärfste.

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"Das war eine Katastrophe, ganz schlimm", sagte der Verteidiger. "Das fing ja schon bei der Schweigeminute (für zwei verstorbene tschechische Fußballfunktionäre, Anm. d. Red.) an. Timo Werner wurde beleidigt, bepöbelt, dann fangen die Fans an, diesen Scheiß zu rufen. Da distanzieren wir uns komplett von, da wollen wir gar nichts mit zu tun haben."

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Als Reaktion auf den Eklat verweigerten die DFB-Spieler nach Abpfiff den Gang in die Fankurve.

Brandt erklärt Reaktion der DFB-Elf

"Tut uns leid für die, die das nicht gerufen haben, aber da kannst du dann natürlich auch nicht auf 20 zeigen und sagen: Ihr habt es gut gemacht - und bei den anderen sagen: Das war falsch. So einen Schmarrn brauchen wir auf gar keinen Fall bei unseren Spielen", schimpfte Hummels: "Das sind keine Fans, ganz einfach. Das sind Krawallmacher, Hooligans, was auch immer - aber die haben nichts mit Fußball-Fans zu tun."

Leverkusens Julian Brandt bekräftigte: "Wenn du Gesänge hörst mit nationalsozialistischem Hintergrund, dann ist es kein Wunder, dass wir das nicht bejubeln oder beklatschen. Wir waren uns alle einig, dass wir da nicht hingehen und sie unterstützen."

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Während Bundestrainer Joachim Löw nach eigener Aussage "nichts mitbekommen" habe, äußerte sich Teammanager Oliver Bierhoff zu "zwei Fan-Blöcken: Einer war vom DFB geordnet, beim anderen lief die Kartenvergabe nicht über uns."

Timo Werner reagiert gelassen

Schmähopfer Werner hatte von den Anfeindungen gegen seine Person nach eigenem Bekunden gar nichts mitbekommen, fand nach Spielschluss aber eine Erklärung.

"Man weiß auch, was hier ungefähr in der Nähe liegt von Prag, deswegen kann man sich da auch seinen Teil denken", spielte Werner auf die geografische Nähe zu Dresden an und ergänzte: "Das hat wahrscheinlich nicht viel mit meiner Person zu tun, sondern eher mit dem Konkurrenzkampf."

Die Fans von Zweitligist Dynamo Dresden sind auf Werners Verein RB Leipzig bekanntlich nicht allzu gut zu sprechen.

Werners Teamkollege Hummels wollte seinerseits keinerlei Erklärungen für das beschämende Verhalten gelten lassen.

"Die Leute, die da rufen, dass gewisse andere Institutionen den Fußball kaputt machen, machen ihn am Ende selbst kaputt. Deswegen muss man einfach schauen, dass man sie aus dem Stadion rauskriegt", forderte er.