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Serge Gnabry beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft gefragt

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Serge Gnabry beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft gefragt

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Darum ist Gnabry "Mister Umbruch"

Serge Gnabry ist so etwas wie der personifizierte Umbruch - beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft. Still und heimlich avanciert er immer mehr zum Leistungsträger.
Nationalspieler Serge Gnabry spricht über seine Zeit in England und lobt die Ausbildung beim FC Arsenal London. Bei den Gunners hat er viel riskiert, aber auch viel gelernt.
Florian Plettenberg
Florian Plettenberg

Nicht Thomas Müller, Leon Goretzka oder Kevin Trapp waren die großen Attraktionen bei ihrem Besuch der E-Jugend des SV Lindenau in Leipzig. Serge Gnabry war es. Der 23-jährige Flügelflitzer wurde ziemlich oft genannt, wenn die Nachwuchskicker in Leipzig die Namen ihre größten Idole verraten sollten. Eine Tatsache, die überraschend klingen mag, bei näherer Betrachtung aber nachvollziehbar ist.

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Denn Gnabry ist so etwas wie der personifizierte Umbruch – beim FC Bayern und in der Nationalmannschaft. 

Still und heimlich avanciert der gebürtige Stuttgarter immer mehr zum Leistungsträger. Einen wesentlichen Anteil daran hatte seine spontane DFB-Nachnominierung im Oktober.

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Zur Erinnerung: Gnabry, der sich bis dato noch bei den Bayern mühte und keinen Stammplatz hatte, profitierte von etlichen Absagen, die Bundestrainer Jogi Löw ereilten. Tage später stand er dann direkt in der Startelf gegen Weltmeister Frankreich – als Stürmer.

Gnabry-Lob von Löw

Gnabry spielte frech auf, voller Selbstbewusstsein und nutzte seine Chance trotz der 1:2-Pleite in Paris. "Er spielt im Moment sehr gut, sehr variabel und mit Zug zum Tor. Auch gegen Frankreich", lobt ihn Löw denn auch vor dem Test gegen Russland in Leipzig (Deutschland - Russland, Donnerstag ab 20.45 Uhr im LIVETICKER)

Zurück in München platzte auch dort bei Gnabry der Knoten.

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Konkret: Nach seinem Frankreich-Auftritt stand er in den folgenden vier Bundesliga-Partien immer in der Bayern-Startelf, wie auch bei den beiden Champions-League-Auftritten gegen Athen. Lediglich im Pokal gegen Rödinghausen bekam er mal eine Verschnaufpause.

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Beim 1:1 gegen Freiburg traf Gnabry dann erstmals für die Bayern, in Dortmund bereitete er zuletzt das 1:0 von Robert Lewandowski vor und leitete dessen 2:1 mit einem Hackentrick ein. "Seine Entscheidung, nach Bremen und Hoffenheim zu gehen, war richtig. Genau wie der Schritt zu den Bayern", sagt Löw.

Seit Wochen ist Gnabry bei den Krisen-Bayern einer der wenigen Lichtblicke. Wie bei Löw, in der vom Abstieg aus der Nations League bedrohten DFB-Elf.

Und was sagt der Vielgelobte selbst dazu? Dass er einer der Gewinner der letzten Wochen ist, habe er so "nicht wahrgenommen", versichert Gnabry. Er wolle schlichtweg sein Bestes geben und mit seinen Leistungen dazu beitragen, sich "in beiden Mannschaften festzuspielen". 

Gnabry: »Wo ich spiele, ist mir egal

Kurios allerdings: Löw plant den Rechtsfuß derzeit eher im Sturmzentrum ein, zumal der Bundestrainer dort kaum noch Alternativen hat. Unter Bayern-Trainer Niko Kovac hingegen agiert er regelmäßig auf den Flügeln - mal links, mal rechts.

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Für den erst dreimaligen Nationalspieler (drei Tore) ist das kein Problem: "Es geht nur darum, dass du alles gibst. Egal, auf welcher Position", erklärt Gnabry.

Was ihn auszeichnet? Der Ex-Hoffenheimer ist nicht nur schnell ("Meine Anatomie hat es so hergegeben"). Er scheut sich auch nicht vor Eins-gegen-Eins-Situationen ("Wollte schon immer das Risiko gehen”), nutzt dabei seinen Fintenreichtum und seinen Zug zum Tor.

Gnabry erinnert dabei an den so vielfach vermissten Typus eines Straßenfußballers. Mit seinem Spiel-Stil weckt er die Hoffnung auf begeisternden Tempofußball, für den die Fans wieder gerne ins Stadion kommen. Die das WM-Debakel vergessen lassen. Nicht zu vergessen, dass ihn gegen Frankreich die Tempo-Kollegen Leroy Sane und Timo Werner flankierten.

Abseits des Platzes wirkt Gnabry dafür eher zurückhaltend. Das DFB-Handyverbot beim Essen findet er gut („Dann kann man sich unterhalten”), Medien-Fragen beantwortet er nur ungern, weicht diesen aber stets höflich und respektvoll aus oder antwortet kurz und knackig.

Auffälliger ist vielmehr, dass man ihn - eher untypisch für einen Fußball-Profi - schon mal mit dem Dan-Brown-Bestseller Sakrileg unter dem Arm aus den Katakomben der Allianz Arena schleichen sehen kann.

Vollgas geben und überraschen will Gnabry auch am Donnerstag  beim Länderspiel gegen Russland. Den Rückhalt von Löw hat er jedenfalls.

"Er ist ein sehr guter Spieler, hat sich sehr gut entwickelt. Ich hoffe, dass er stabil und gesund bleibt, denn er hat eine gute Phase", sagt der Bundestrainer. "Macht er so weiter, wird er in Zukunft ein extrem wichtiger Spieler für die Nationalmannschaft sein.”