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EM 2016, Achtelfinale: Island schaltet England sensationell aus

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EM 2016, Achtelfinale: Island schaltet England sensationell aus

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Sensation! Island wirft England raus

Island gerät gegen England bereits nach vier Minuten in Rückstand, dreht die Partie aber noch in der Anfangsphase. Sigthorsson schießt das Siegtor.
Island schaltete sensationell England aus
Island schaltete sensationell England aus
© Getty Images

Als sie das Mutterland des Fußballs buchstäblich zu Boden geworfen hatten, waren die furchtlosen Isländer nicht mehr zu halten. Männer in blauen Trikots rannten über das Spielfeld im Stade de Nice, sie stürmten auf ihre völlig ausgeflippten Anhänger zu und feierten eine der größten Sensationen der EM-Geschichte.

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Mit ihren Kindern auf den Armen hüpften sie vor der Fankurve auf und ab, immer wieder schallte der ohrenbetäubende Schlachtruf "Uuuhh!" durch das Stadion. Alle Isländer klatschten im Rhythmus.

Um sie herum lagen weinende Engländer auf dem Rasen, die Arme vor die Augen gelegt oder das Gesicht in den Rasen gedrückt. Wie geprügelte Hunde schlichen die Three Lions nach einer der größten Blamagen ihrer Geschichte in die Kabine.

2:1 (2:1) hieß es im Achtelfinale für Island - ein Mann namens Kolbeinn Sigthorsson erzielte passenderweise das Siegtor und kostete Englands Trainer Roy Hodgson den Job

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Island erinnert an Griechenland

Der Siegeszug der Isländer beginnt an die Fußball-Märchen von Dänemark 1992 oder Griechenland unter Otto Rehhagel bei der EM 2004 zu erinnern, allerdings treffen sie am Sonntag zunächst auf Gastgeber Frankreich, der Sieger spielt danach gegen Deutschland oder Italien. (Ergebnisse und Spielplan der EM)

"Das sind Spieler, denen wir sonst am Fernseher zuschauen. Ich kann es nicht fassen. Die Zuschauer waren unser zwölfter Mann", sagte Ragnar Sigurdsson, der das 1:1 erzielt hatte.

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Bei den Engländer herrschte Fassungslosigkeit, sie erlebten nach dem WM-Vorrunden-Aus 2014 ihr nächstes Debakel - Hodgson trat keine halbe Stunde später zurück, er sagte: "Es ist Zeit für jemand anderen."

Lineker lästert

Der Rücktritt war kein Wunder nach der "schlimmsten Niederlage unserer Geschichte", wie Fußball-Idol Gary Lineker twitterte. "England ist von einem Land geschlagen worden, das mehr Vulkane als Fußballprofis hat", spottete der ehemalige Nationalspieler.

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Dabei schien England tatsächlich auf dem besten Wege, sein erstes K.o.-Spiel bei einem großen Turnier seit der EM 1996 zu gewinnen. Doch wenig beeindruckt vom Rückstand durch einen von Wayne Rooney verwandelten Foulelfmeter (4.) drehte Island das Spiel innerhalb von zwölf Minuten.

Zunächst traf Ragnar Sigurdsson nach einem längst bekannten Einwurf-Trick (6.), dann sah Englands Torhüter Joe Hart beim Schuss von Sigthorsson schlecht aus (18.). Die verzweifelten Versuche der Three Lions, die Blamage zu verhindern, scheiterten kläglich. (Die Torjäger der EM)

Nach Island-Blamage: Hodgson tritt ab
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Nach Island-Blamage: Hodgson tritt ab

Auf das Schießen von Elfmetern schienen die Engländer vorbereitet zu sein, dagegen hatten sie von den Einwürfen Aron Gunnarssons offenkundig noch nie etwas gehört: Keine zwei Minuten nach dem Rückstand schleuderte Islands Kapitän den Ball hinein in den Strafraum, Kari Arnason verlängerte, Sigurdsson stahl sich im Rücken von Englands Kyle Walker davon - Ausgleich. Es war eine Kopie von Islands 1:0 gegen Österreich im letzten Gruppenspiel (2:1).

Hart patzt bei Sigthorssons Siegtor

Der schnelle Ausgleich war aber nicht das einzige Missgeschick, das den erkennbar erschrockenen Engländern unterlief. In der 18. Minute durfte Sigthorsson ungehindert von der Strafraumgrenze überschreiten und schießen, Torhüter Joe Hart fiel zu spät nach links. Der Treffer sorgte bei Islands Kult-Kommentator Gudmundur Benediktsson erneut für Ekstase(Das Spiel im TICKER zum Nachlesen)

Die Three Lions antworteten mit wütenden Angriffen. Sie waren die spielerisch bessere Mannschaft, aber Island kämpfte. Jede Chance konnten die Nordmänner nicht verhindern, so jene von Harry Kane (28.). 

Je länger das Spiel dauerte, desto entnervter wurden die Engländer: Sie hatten die meiste Zeit den Ball, aber sie wussten damit nichts anzufangen - auch Rooney nicht. Die Isländer rannten und kämpften die Lücken zu, sie warfen sich in jeden Ball.

Und sie erzwangen ihr Glück.