Für Marco Reus war unmittelbar nach dem 3:0 gegen Tottenham Hotspur in der UEFA Europa League noch lange nicht Schluss. Der 26-Jährige wurde im Signal-Iduna-Park zur Extraschicht gebeten: Dopingprobe.
Reus legt die Messlatte höher
© Getty Images
So kam der Mann des Spiels erst knapp zwei Stunden nach Schlusspfiff in die kühle Freiluft-Mixed-Zone unter der Osttribüne und sah sich rund einem Dutzend Reportern gegenüber.
Was manchmal eine lästige Pflicht sein kann, dürfte für Reus diesmal ziemlich angenehm gewesen sein nach zuletzt schwächeren Leistungen.
Reus zeigt sich selbstkritisch
"Ein Tor ist immer eine Befreiung. Ich habe in den letzten Spielen nicht getroffen und nicht so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe", sagte Reus, der mit seinen Toren in der 61. und 70. Minute das Achtelfinal-Hinspiel der UEFA Europa League entschieden hatte.
"Für mich selber setze ich mir die Messlatte immer ziemlich hoch, deshalb war ich nicht ganz zufrieden", sagte Reus über seine jüngsten Leistungen.
Gegen Bayern noch den vermeintlichen Siegtreffer vertändelt und schlechtester Offensivakteur auf dem Platz, gegen Tottenham der gefeierte Held.
Auf dem Weg zur "absoluten Wettkampfhärte"
Dank seiner wettbewerbsübergreifend Saisontreffer 17 und 18 schwärmten nicht nur die Fans vom Nationalspieler, sondern auch sein Trainer. "Wir brauchen ihn genau in dieser Schärfe und in der Zielstrebigkeit vor dem Tor", sagte Thomas Tuchel zu SPORT1.
Nach einer missratenen letzten Saison mit vielen Verletzungen, hat Reus in diesem Jahr noch keinen ernsthaften Ausfall hinnehmen müssen. Nur kleinere Pausen gönnte ihm Tuchel, um die Belastung von bislang schon 42 Spielen der Borussia - mehr als jeder anderen deutschen Mannschaft - zu dosieren.
"Er kämpft nach seinen Verletzungsproblemen noch mit der absoluten Wettkampfhärte. Daran arbeiten wir mit ihm intensiv", sagte Tuchel über den BVB-Doppeltorschützen.
Der Körper spielt mit
Endlich einmal vom Verletzungspech verschont geblieben zu sein, sieht Reus auf SPORT1-Nachfrage auch als einen der Hauptgründe für seine konstante Saison.
"Natürlich ist das sehr gut. Ich tue immer alles dafür, um fit zu sein und auf dem Platz zu stehen. Für mich ist es einfach wichtig, im Rhythmus zu bleiben", betonte er.
Von seinen Kritikern will sich Dortmunds Nummer 11 nicht runterziehen lassen. "Ich habe den Kopf immer oben und weiß, was ich kann, das versuche ich auf dem Spielfeld immer umzusetzen", meinte Reus.
Wenn er es so macht wie am Donnerstag, führt bei der Titelvergabe in der uropa League kein Weg am BVB vorbei.