Die Fernsehzuschauer sahen es schon in der Zeitlupe, im offiziellen Spielbericht stand es nach der Partie zunächst auch: Der Torschütze zum 3:0 für Schalke gegen Salzburg hieß nicht Benedikt Höwedes, sondern Naldo.
Irre: Höwedes-Tor sorgt für Wirrwarr
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Oder doch? Um 21.18 Uhr - eine halbe Stunde nach Spielschluss - die erneute Kehrtwende: Höwedes und nicht Naldo heißt der offizielle Torschütze, obwohl der Weltmeister von 2014 die Kugel erst in die Maschen drückte, nachdem der Kopfball von Naldo schon hinter der Linie gelandet war.
Bis es aber zu der endgültigen Entscheidung kam, hatten die Informationen einen kuriosen Weg genommen. Nach SPORT1-Informationen sah Schiedsrichter Serdar Güzübüyük aus den Niederlanden die Szene noch einmal auf dem Videowürfel in der Schalker Arena - und veranlasste daraufhin die Änderung des Torschützen.
Der offizielle Spiel-Beobachter der UEFA ließ sich überzeugen und trug den Namen des Brasilianers in die Torschützenliste ein.
Doch damit nicht genug. Die Situation wurde noch einmal eingehend untersucht. Am Ende stand fest: Höwedes ist der Torschütze.
Thon kritisiert Torlinienrichter
Dass es überhaupt zu dieser Verwirrung kam, lag am Torlinienrichter. Der hatte nicht gesehen, dass Naldos Kopfball schon über der Linie war. Ein Unding, wie SPORT1-Experte Olaf Thon findet. "Diese Torlinienrichter sind sowas von Unfug, von überflüssig. Die braucht kein Mensch", sagte der Weltmeister von 1990.
Höwedes, dessen Schuss zum 2:0 von Duje Caleta-Car abgefälscht wurde, nahm es anschließend bei SPORT1 gelassen.
"Beim ersten Tor war es mehr als glücklich und beim zweiten war er vorher schon drin", wusste auch der Abwehrspieler, der gegen die Österreicher als Rechtsverteidiger eingesetzt wurde.
Das Interview wurde jedoch schon vor 21.18 Uhr geführt. Am Ende durfte sich Schalkes Kapitän dann nicht nur über das Tor freuen, er wurde auch noch von der UEFA zum Spieler des Spiels gekürt.