Den Sieg gegen ein zuvor punktloses Rosenborg weggeworfen, trotz Schützenhilfe aus Salzburg ausgeschieden - und dann auch noch Ärger um Top-Torjäger Timo Werner.
Aufregung um Werner nach RB-Aus
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RB Leipzig hat sich mit einem enttäuschenden Auftritt beim 1:1 (0:0) gegen Rosenborg Trondheim aus der Europa League verabschiedet. Matheus Cunha (47.) hatte RB zunächst in Führung gebracht, ehe Tore Reginiussen (86.) die Sachsen aus dem Wettbewerb schoss.
Die Stimmung war kurz nach dem Abpfiff am Boden. Wie der TV-Sender Nitro berichtet, stellte Timo Werner, der 90 Minuten auf der Bank saß, gegenüber Journalisten Rangnicks Rotation infrage. "Das ist kein Wunder, wenn man die halbe Mannschaft austauscht", soll er den Presseleuten in der Mixed Zone im Vorbeilaufen zugeraunt haben.
Rangnick kontert Kritik - und will mit Werner sprechen
Angesprochen auf Werners Aussage sagte der RB-Coach bei Nitro: "Ich werde ihn morgen fragen. Wir haben die ganze Saison schon so aufgestellt. Wir haben auch in Freiburg kein Tor geschossen."
Später kommentierte Rangnick die Kritik an der Aufstellung ausführlicher. Dass RB die nächste Runde erreicht hätte, wenn Top-Leute wie Werner oder dessen Sturmpartner Yussuf Poulsen in Europa öfter von Beginn an gebracht hätte, könne er sich sogar vorstellen. "Vielleicht wären wir dann sogar vor dem Spiel (gegen Trondheim, d. Red.) weitergekommen", sagte der Trainer.
"Aber ich bin hundertprozentig sicher, dass wir in der Liga dann keine 25 Punkte hätten, sondern 15 oder 16. Und sie können ja mal gucken, wie viele Punkte Schalke und Leverkusen haben, die ja auch noch international unterwegs sind", so Rangnick.
Zuvor hatte er die Mannschaft in Schutz genommen: "Wir haben alles probiert über 94 Minuten. In der Kabine mussten wir die Mannschaft aufrichten. Die Chancen waren riesig rausgespielt. Außer dem Verhalten beim Gegentor kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir hätten ganz klar weiterkommen müssen."
Orban: "Nie den Spirit auf den Platz bekommen"
Die Spieler ordneten ihre Leistungen anders ein. "Wir sind sehr enttäuscht. Wir hätten das zweite Tor machen müssen, waren aber vor dem Tor nicht effizient genug. Wir haben in der Europa League nicht so richtig überzeugt, nie den Spirit auf den Platz bekommen. Das ist sehr ärgerlich", bilanzierte RB-Kapitän Willi Orban.
Marcel Sabitzer wurde deutlicher: "Jeder weiß, was er gezeigt hat. Wenn er meint, das reicht, dann bitteschön. Aber es reicht nicht."
"Das war brutal bitter. Wir haben heute einige Dinge nicht gut gemacht. Eigentlich müssen wir das Spiel gewinnen", sagte Poulsen.
Zum Erreichen der K.o.-Runde hätte Leipzig zwingend einen Sieg gegen die abgeschlagenen Trondheimer gebraucht. Da half es auch nicht, dass Gruppensieger Red Bull Salzburg bei Celtic Glasgow 2:1 (0:0) gewann. Die Schotten sind als Zweiter für die nächste Runde qualifiziert, Leipzig bleibt nur Rang drei. (Der LIVETICKER zum Nachlesen)
Rangnick stellt auf acht Positionen um
In der Vorsaison war der Tabellenvierte der Bundesliga noch ins Viertelfinale des zweithöchsten europäischen Klubwettbewerbs vorgedrungen.
Durch das Ausscheiden kann sich RB nun ganz auf den DFB-Pokal und die Liga konzentrieren. Dort geht es am Sonntag gegen den FSV Mainz 05, bevor schon am kommenden Mittwoch Bayern München wartet. (Service: Die Ergebnisse der Gruppe B)
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Trotz acht Veränderungen im Vergleich zur peinlichen 0:3-Ligapleite beim SC Freiburg - unter anderem saß Werner nur auf der Bank - begann RB gegen Trondheim mit Schwung.
Leipzig startet furios
Ihre Ballkontrolle spielte die Elf von Trainer Ralf Rangnick zunächst gut aus und brachte die Gäste einige Male in Verlegenheit. Dass Jean-Kevin Augustin (2.) und Linksverteidiger Marcelo Saracchi (11.) den Bundesligisten nicht in Führung brachten, war großes Glück für die Norweger.
Danach folgte vor nur 16.957 Zuschauern jedoch ein kleiner Bruch im Leipziger Spiel. Trondheim übernahm zwischenzeitlich die Federführung, während sich die Gastgeber in technischen Unzulänglichkeiten verloren. Viel zu oft landete der Ball unnötig im Aus.
Wenn RB einmal zu Torchancen kam, dann wurden diese kläglich vergeben. (SERVICE: Die Tabelle der Gruppe B)
Orban köpft an die Latte
Augustin (30.), laut Medienberichten vom FC Everton umworben, scheiterte aufgrund eines Stockfehlers frei vor Trondheims Torwart Andre Hansen, der gleich danach einen Distanzschuss von Kevin Kampl (31.) parierte.
Gegen Ende der ersten Halbzeit fing sich Leipzig wieder und knüpfte an die ordentliche Spielanlage aus der Anfangsphase an. Ein Kopfball von Kapitän Willi Orban (43.) an die Latte war die größte Chance der Leipziger im ersten Durchgang.
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Der schnelle Führungstreffer spielte Leipzig nach Wiederanpfiff in die Karten, Rosenborg sorgte in dieser Phase kaum für Entlastung. RB hätte sogar noch erhöhen können, doch der eingewechselte Yussuf Poulsen (62.) setzte den Ball aus halblinker Position an den langen Pfosten.
Erst danach wachte Rosenborg wieder auf - und ließ kurz vor Schluss alle Europapokal-Träume der Leipziger platzen.